Vogel der Woche (325): Die Tinneftrappe

ID 103183
 
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Synonym: Tandbraucher. Gruß an Kai. (ungesendet, viel Spaß damit)
Audio
01:42 min, 2392 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 28.06.2020 / 16:03

Dateizugriffe: 1634

Klassifizierung

Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Umwelt, Kultur, Politik/Info
Serie: Vogel der Woche
Entstehung

AutorInnen: hike
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 28.06.2020
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Heute: Die Tinneftrappe (Otis tanda)
Die Tinneftrappe – Synonym Tandbraucher – ist das genaue Gegenteil des Habnichts, sie ist nicht nur konsumfreudig und deswegen der Wappenvogel der Wirtschaft, sondern auch in höchstem Maße verschrottungsprämiengeil. Hat sich die Tinneftrappe soeben ein neues Pedelec beim Tretmobilhöker zugelegt, weil es auf das alte Muskelbenutzungs-Fahrrad eine Verschrottungsprämie gab, so wird sie sofort das erworbene Elektrofahrrad gegen einen SUV austauschen, wenn die notleidende Umeltdieselbetrugsbranche dies politisch wünscht.
Die Tinneftrappe braucht Tinnef und Tand, diese ganzen Dinge, die andere Vögel nicht in einem so universellen Ausmaß brauchen. Der Laubenvogel braucht Blaues, um seine Laube zu schmücken. Die Schnapsdrossel braucht Schnaps, um angemessen blau zu sein. Die Tinneftrappe braucht Zeug nur weil ein anderer Vogel meint, das brauche man. Ohne Begründung. Aber wenn als Begründung noch das Wörtchen „Sonderangebot“ fällt, braucht sie den Tand ganz besonders dringend. Nasenhaarschneider mit exotischen Akkumodellen finden sich im Fundus des Tandbrauchers, Gold-Glückspillen, Anrufbeantworter mit Zahnseidenspender, Kühlschränke mit eingebautem Toaster, und dergleichen mehr. Dinge, ohne die die Tinneftrappe nicht leeeeeben kann.
In Zeiten, wo es eine Ware in einem Regal mal nicht sofort greifbar gibt, kann sie nicht leeeeeeben.
Gutes Corona.

Kommentare
05.10.2020 / 20:02 MoMa, coloRadio, Dresden
gesendet im Montagsmagazin am 5.10.20
oh, hike, vielen dank mal wieder!