Kooperation gegen Polizeigewalt Sachsen - Interview

ID 106575
 
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Interview mit der "Kooperation gegen Polizeigewalt Sachsen", die sich in Dresden gegründet hat und vor hat "Polizeiarbeit zu kontrollieren und Polizeikontrollen zu dokumentieren".
Audio
22:00 min, 40 MB, mp3
mp3, 256 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 24.01.2021 / 15:11

Dateizugriffe: 1566

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: LDR
Radio: RadioBlau, Leipzig im www
Produktionsdatum: 24.01.2021
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
https://www.kgp-sachsen.org

"Wir sind eine Gruppe von Menschen, die sich während des Protests gegen das neue Sächsische Polizeigesetz 2018 zusammen geschlossen haben. Die Polizei ist heutzutage ein politischer Akteur, der seine eigene Agenda hat, welche durch die Korridore der Macht getrieben wird. Es gibt keine Transparenz in ihrem Handeln. Diese Transparenz kann nur durch gemeinsame Anstrengungen der Bevölkerung erreicht werden. Regierungskoalitionen ändern sich und damit auch ihre Politik. Deshalb sollten Aktionen im Interesse der Öffentlichkeit von der Öffentlichkeit selbst organisiert werden sollten.

Während der Proteste gegen das neue Polizeigesetz wurde über eine unabhängige Beschwerdestelle für polizeiliches Fehlverhalten diskutiert. Diese Diskussion wurde von den politischen Parteien nie in ein reales Projekt umgesetzt. Da die Politiker:innen nicht in der Lage sind, einen Teil der Exekutive zu kontrollieren, haben wir beschlossen, dass dies nur durch die Bevölkerung selbst möglich ist.

Wir arbeiten freiwillig daran, Daten über Polizeiaktionen zu sammeln, Informationen zu veröffentlichen und die Betroffenen zu unterstützen. Um individuelle Unterstützung zu leisten, bilden wir uns ständig weiter und arbeiten mit anderen Initiativen zusammen, die Erfahrung mit Beratung haben.

Wir stellen keine Förderanträge auf Finanzierung durch politische Parteien und Stiftungen und nehmen auch keine Spenden von politischen Parteien, Stiftungen, staatlichen Strukturen, großen Unternehmen und Firmen entgegen. Die Gesellschaft sollte die Strukturen selbst erhalten, an denen sie ein Interesse hat. Indem wir politische und kommerzielle Gelder aus dem Kollektiv ausschließen, denken wir, dass wir unabhängig von politischen Einflüssen selbiger bleiben können.

Allerdings sind wir damit nicht unpolitisch. Die Mitglieder unserer Gruppe haben ihre eigenen politischen Ansichten. Gemeinsam ist der Standpunkt der Gruppe, dass in vielen Fällen öffentliche und staatliche Interessen in entgegengesetzten Ecken des Raumes stehen. Deshalb glauben wir, dass wir nur durch Graswurzel-Organisation Strukturen aufbauen können, welche die Interessen der Öffentlichkeit vertreten können."