Als Au-Pair in Deutschland - eine Geschichte von Ausbeutung und Rassismus

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Effie aus Kenia kam im April diesen Jahres als Au Pair nach Deutschland. Was sie in den vergangenen Monaten ungeheuerliches erlebt hat, davon erzählt der Beitrag "Als Au-Pair in Deutschland - eine Geschichte von Ausbeutung und Rassismus".
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09:59 min, 9361 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.10.2006 / 00:00

Dateizugriffe: 713

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: MoRa3X
Entstehung

AutorInnen: Anna (Morgenradio)
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 11.10.2006
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Effie aus Kenia kommt im April diesen Jahres als Au Pair nach Deutschland. Von der kleinen Au-Pair-Agentur hat sie durch Zufall erfahren. Es finden sich keine Informationen von ihr im Internet, aber Effie weiß auch nicht, worauf sie achten muss. Das Gütezeichen kennt sie nicht, obwohl sie zuvor ein halbes Jahr am Goethe-Institut in Nairobi deutsch gelernt und ein Visum als Au Pair bei der deutschen Botschaft beantragt hat.
Ihre Gastfamilie holt sie direkt vom Flughafen ab und bringt sie zu sich nach Hause. Von der Au-Pair-Agentur hört sie nichts mehr.
Ihre Gastfamilie tritt ihr von Anfang mit großem Misstrauen entgegen. Effi hat das Gefühl, es ihnen nicht recht machen zu können.
Die Gastfamilie unterbindet jeglichen Kontakt nach außen.
Effies Gastmutter versucht, sie mit unterschiedlichen Mitteln einzuschüchtern.
Effie empfindet das Verhalten ihrer Gastmutter als rassistisch.
Die Au-Pair-Agentur versucht sich, mit Effi in Verbindung zu setzen, aber die Gastmutter lässt keine Kommunikation mit ihr zu. Erst durch einen Trick kommt ein Kontakt zustande.
Effie kann frei reden, da die Frau Swahili spricht. In diesem Gespräch berichtet Effie auch, dass sie zuhause eingesperrt wird, wenn ihre Gastfamilie das Haus verlässt.
Die Au-Pair Agentur veranlasst daraufhin, dass Effie, als sie allein zuhause ist, von der Polizei befreit wird.
Effie verbringt den ganzen Tag auf der Polizeistation. Inzwischen gibt es einen Schichtwechsel. Als abends ihre Gastmutter kommt, kennen die anwesenden Polizisten die Vorgeschichte nicht. Sie schenken den Worten der Gastmutter größeren Glauben, da sich Effie noch nicht gut verständlich machen kann. Effies Gastmutter möchte Effie zurück nach Kenia schicken.
Effie kann ihre Gastfamilie wechseln. Bezahlt wird sie jedoch nicht.
Nach und nach kommt raus, dass Effie nicht die erste Au-Pair in der Familie war. Auch vorher gab es schon Schwierigkeiten mit dieser Familie. Doch auch jetzt zieht die Au-Pair-Agentur keine Konsequenzen daraus.
In der neuen Familie fühlt sich Effie wohler, doch auch dort läuft nicht alles reibungslos.
Es gibt zwar einen Vertrag, der die Arbeits- und Wohnbedingungen regelt. Die Au-Pair-Agentur kontrolliert jedoch nicht, ob sie eingehalten werden.
Als Effie nach Deutschland kommt, kennt sie diesen Vertrag noch nicht. Sie weiß nicht, unter welchen Bedingungen Au-Pairs in Deutschland leben.
Erst in Bonn lernt sie andere Au-Pairs kennen. Einige wurden durch Agenturen vermittelt, die sich durch das Gütezeichen ausweisen.