Vergewaltigung Unter Kinder

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Unter Jugendlichen und Kindern hat sich die Zahl der vergewaltigten während den letzten Jahren erhöht. Alarmierend sei, dass die Täter zum Teil sehr jung seien. Es verstört, wenn man beim ansonsten pflegeleichten Sohn harte Pornografie auf dem Handy gefunden wird. Ein Kommentar der Journalistin Nuran Can.
Audio
07:49 min, 5669 kB, mp3
mp3, 99 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 17.10.2006 / 00:00

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Klassifizierung

Beitragsart: Kommentar
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kinder, Jugend
Entstehung

AutorInnen: Özkut Özkut
Radio: LoRaZH, Zürich im www
Produktionsdatum: 17.10.2006
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
unter Jugendlichen und Kindern hat sich die zahl der vergewaltigten während den letzten Jahren erhöht. Alarmierend sei, dass die Täter zum Teil sehr jung seien. Es verstört, wenn man beim ansonsten pflegeleichten Sohn harte Pornografie auf dem Handy gefunden wird. Wen wundert es? Da sind auf der einen Seite die kommerziell eindeutigen Angebote, die gerade bei Boulevardmedien grossen Platz zur Anpreisung finden. An wem soll sich der Knabe in seiner Unsicherheit und dem Wunsch zur Stärke noch orientieren? Doch statt sich zu überlegen, worin die Ursachen liegen und Korrekturen in der Entwicklung vorzunehmen, erschallen nun die Rufe nach "drastischen Strafen".
Angesichts immer öfter publik werdenden Fällen von sexuellen Gewaltdelikten unter Kindern und Jugendlichen, könnte man mal die Ansicht vieler hinterfragen, wonach man die Kinder bei den Erfahrungen und Entdeckungen der eigenen Sexualität alleine lassen soll. Je genauer man hinschauen wird, umso mehr wird man feststellen, dass ein älteres und dominanteres Kind nicht unzimperlich ist, wenn es darum geht seine Bedürfnisse auf Kosten eines jüngeren und schwächeren Kindes auszuleben. Wie bei allem im Leben gehört zu einer guten Entwicklung auch eine gute Erziehung. Nur beim Thema Sexualität findet Erziehung heute, dank umfassender Pädophobie, kaum noch statt. Und so saugen Knaben heute die Information rein, zu der sie Zugang haben. Das hierbei ein komplett falsches Bild von Liebe und Zärtlichkeit vermittelt wird, ignoriert man. Moderner ist: man ruft nach drastischen Sanktionen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.
Ein vierter Jugendlicher habe die Tat mit seinem Foto-Handy gefilmt und die Bilder anschließend an Freunde verschickt. Der Film diene der Polizei nun als Beweismittel.
.In einem anderen fall seien die mutmaßlichen Täter zwischen 16 und 18 Jahre alt. Nach der Tat sei das Mädchen liegen gelassen worden, ohne dass sich jemand um sie kümmerte. Die Jugendlichen kamen in Untersuchungshaft.
Es ist schon bemerkenswert, dass Jugendliche nicht nur eine Straftat diesen Ausmasses begehen (und auch noch gemeinsam), sondern, dass sie nicht einmal daran denken, ihre Tat zu verbergen, nein vielmehr prahlen sie mit der “Errungenschaft”
im Zusammenhang mit TV-Shows wie “Wer Wird Superstar?” und dergleichen. Allerdings kann den Tätern leicht Rudelverhalten nachgewiesen werden. Trotzdem ist was Wahres am Vorwurf des Individualismus: In einer jugendlichen Ellbogengesellschaft (oder im Schulrudel) scheint nur derjenige hipp zu sein, der auffällt. Um aufzufallen, nimmt man alle Unannehmlichkeiten von anderen in Kauf. Sei es beim Hänseln oder Mobbing oder eben bei Gewaltanwendung und sexueller Vergewaltigung. Das Opfer ist unwichtig.
Zusätzlich zu den sozialen Motiven wird die Tat durch Alkoholkonsum erleichtert, ja sogar angetrieben.