zip-fm 28. September 2010

ID 36252
 
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Hartz IV-Satz "ein schlechter Scherz" 36241 / Bildungsfinanzierung in der Krise 36234 / Tarifauseinandersetzungen Pflegeberufe 36218 / Gleichberechtigung Geschlechter 36248
Audio
30:00 min, 17 MB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 28.09.2010 / 11:37

Dateizugriffe: 272

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 28.09.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript

Hallo und herzlich willkommen (zu zip-fm), heute von Radio Dreyeckland aus Freiburg. Einen Schwerpunkt bieten wir euch heute, die Überschrift könnte lauten: Wie verteilen wir den Reichtum hierzulande? Oder auch: Wer kriegt wieviel ab vom Kuchen? Oder sollten wir ehrlicher sagen „... von der Sahnetorte“? Schließlich leben wir hier in einer der reichsten Ecken der Welt, erlauben uns aber zuzusehen, wie die Verteilungs-Schere sich seit Jahrzehnten stets weiter öffnet. Zu den Themen im Einzelnen:
Die Beträge, die Hartz-IV-EmpfängerInnen zur Verfügung stehen, sollen um schlappe 5 Euro pro Monat steigen.
Wer kriegt wieviel Bildung? Wir berichten von einer Fachtagung aus Berlin
Die Gesundheitskosten mögen ja stets steigen – am Wenigsten von diesem Kuchen bekommen die Pflegekräfte ab, ein Blick auf die anstehenden Tarifauseinandersetzungen.
Das Thema „Gleichberechtigung der Geschlechter“ ist etwa bei jüngeren Leuten eher wenig angesagt – ohne weitere Auseinandersetzungen wird’s auch hier bei dem bisher Erreichten bleiben. Ein Blick über den hiesigen Tellerrand hinaus.

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5 Euro mehr sollen reichen. Darauf haben sich CDU, CSU und FDP in ihren Verhandlungen über die Neuregelung der Hartz IV-Bezüge am Wochenende geeinigt. Zu der Neuberechnung war die Regierung aufgefordert, nachdem im Februar das Bundesverfassungsgericht die Berechnungstechnik von seinerzeit Rot-Grün als verfassungswidrig eingestuft und eine Änderung angemahnt hatte.
SPD-Vize Manuela Schwesig sprach gestern von einem «unwürdigen Schmierentheater auf Kosten der Ärmsten». Ihre Partei werde diesem Koalitionskonzept weder im Bundestag noch im Bundesrat zustimmen. Markige Worte von der Partei, die die Hartz-Regelungen seinerzeit eingeführt hatte.
Dass mit den nun verabschiedeten 5 Euro Erhöhung nicht mal die Teuerungsrate der letzten Jahre beglichen wird, darauf weist die Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen hin. Radio Z aus Nürnberg fragte deren Sprecher Martin Künkler, was dieser von der geplanten Neuregelung hält.

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Deutschland spart sich dumm – und rechnet sich schön. Auf diesen Nenner brachte es eine Bildungs-Tagung, die vor wenigen Tagen in Berlin stattfand. Die Quintessenz: In kaum einem der EU-Länder gibt es ein Ausgaben-, sondern vielmehr ein Einnahmenproblem. Profitable öffentliche Bereiche wie – beispielsweise - die kommunale Energieversorgung oder der Telekommunikationsbereich wurden privatisiert, die Gelder fließen nun in die Privatschatullen einiger Aktionäre. Dieses Geld fehlt der öffentlichen Hand und da gerade den Kommunen und dort wiederum nicht selten dem Bildungsbereich.
Am Rande der von der GEW und DGB, der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik und dem Bund Demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler organisierten Tagung sprach Radio Unerhört aus Marburg mit dem Vorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Ulrich Thöne.

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Wer in den letzten Jahren mal im Krankenhaus war oder anderweitig auf Pflegedienste angewiesen war weiß, dass Zeit für wirkliche Pflege kaum vorhanden ist. Das schreibt auch das Bundesamt für Statistik: Trotz gesamtgesellschaftlich steigendem Pflegebedarf sind innerhalb von 10 Jahren 14% der Pflegestellen abgeschafft worden. Auch hier klafft eine Schere auseinander. Auch an der Qualität der Pflege wird gedreht: Die Pflegepersonalregelung für Krankenhäuser, die eine Mindestausstattung sichergestellt hatte, wurde kurzerhand außer Kraft gesetzt. Die Krankenhäuser gehen in den Wettbewerb – nicht um gute Qualität, sondern um niedrige Preise.
Zu den Tarifauseinandersetzungen in diesem Bereich sprach Radio Dreyeckland aus Freiburg mit Günter Busch, er ist bei der Gewerkschaft Ver.di Baden-Württembergischer Landes-Fachbereichsleiter für die Themen Gesundheit und Soziales.

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Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter und Stärkung der Rolle der Frau in allen Bereichen – das ist Ziel Nummer 3 der Milleniums-Erklärung der Vereinten Nationen. Gleichberechtigung hat dabei vor allem etwas mit Bildung zu tun. Doch zwei Drittel der weltweit 960 Millionen Analphabeten sind Frauen. Besonders krass ist die Situation in Afrika. Ein Beitrag der Redaktion „Amnesty“ beim Freien Radio LoRa in München.

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Das wars für heute, herzlichen Dank fürs zuhören – morgen das zip-fm dann von Radio Unerhört aus Marburg, bis dann … - tschüss!

Kommentare
28.09.2010 / 13:04 detlef,
30 09 2010 im Abendprogramm
danke