zip-fm 26. Oktober 2010

ID 36862
 
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Frauen auf dem Arbeitsmarkt 36784 / Kampagne gg. Vorratsdatenspeicherung 36787 / Jud Süß - Film ohne jegliches Gewissen 36789 / Castorgegner bei Kundgebung im Stuttgarter Schlossgarten (S21) 36777
Audio
30:00 min, 17 MB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 26.10.2010 / 10:52

Dateizugriffe: 303

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 26.10.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen (zu zip-fm), heute von Radio Dreyeckland aus Freiburg mit folgenden Themen:
Frauen sind in Führungspositionen unterrepräsentiert – was tun? Ein Blick in die wissenschaftliche Geschlechterforschung.
Die Vorratsdatenspeicherung zur Verbrechensbekämpfung? Vom Bundesverfassungsgericht wurde sie abgelehnt – und jetzt? Alles gut?
Jud Süß – der Film von Regisseur Oskar Roehler hat unserem Kommentator so garnicht gefallen.
Von Gorleben mit drei Treckern nach Stuttgart – Mut-machende Ausschnitte aus einer Rede zum Ende unserer Sendung
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Frauen sind nach Angaben der Vereinten Nationen in Führungspositionen weltweit unterrepräsentiert. Beispiele: Im vergangenen Jahr gab es weltweit nur 14 Frauen unter den Staats- und Regierungschefs. Oder: Von den weltweit 500 größten Unternehmen sind nur 13 von Frauen geführt. Zwar werden immer mehr Frauen auf der Welt lohnabhängig arbeiten und somit eigenes Geld verdienen. Sie werden aber zunächst weiterhin weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen. Alleinerziehende und finanziell sehr knapp gestellte Mütter gibt’s öfter als alleinerziehende Väter. Und in den meisten Ländern Afrikas und jedem zweiten Asiens sind Frauen per Gesetz schlechter gestellt, wenn es um den Besitz von Land oder anderem Eigentum geht. Die Benachteiligungen von Frauen im wirtschaftlichen Bereich haben die unterschiedlichsten Ausprägungen – die Soziologin Uta Schlegel aus Leipzig beschäftigt sich in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit der Geschlechterforschung. Ein Beitrag von Radio Corax aus Halle.
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Am 2. März dieses Jahres sagte das Bundesverfassungsgericht „nein“ zur Vorratsdatenspeicherung – zumindest in der Form, wie es die Bundesregierung vorhatte. Bundesinnenminister de Maiziere muss nun Änderungen vornehmen, an der Vorratsdatenspeicherung selbst hält er aber fest. DatenschützerInnen ist das freilich weiterhin in Dorn im Auge, kurzgesagt lehnen sie es ab, dass Telefon- und Internet-Verbindungsdaten von allen und jedem einfach so schonmal in einer riesigen Datenbank gesammelt werden; auf Verdacht sozusagen. Radio LoRa aus München sprach hierzu mit Patrick Breyer vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung, jenem Verein aus Bürgerrechtlern und Internetnutzerinnen, der die Verfassungsbeschwerde vom Frühjahr maßgeblich begleitet hat.
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Auf der Berlinale im Frühjahr feierte der Film „Jud Süß – Film ohne Gewissen“ seine Uraufführung. Bereits dort wurde er massiv kritisiert. Nach dem regulären Kinostart vor einem Monat wurden nun weitere Vorwürfe laut.
Thema des Films ist ein Blick auf die Entstehung des antisemtischen Propagandafilms „Jud Süß“ aus dem Jahre 1940. Jener wiederum ist an die historische Figur des jüdischen Finanzbeamten
Joseph Süß Oppenheimer angelehnt. Das Zeigen des Hetzfilms des nationalsozialistischen Propagandaministeriums ist seit 1945 nur mit begleitendem Kommentar sowie unter Auflagen gestattet. Der moderne Film von Regisseur Oskar Roehler stellt den damaligen Hauptdarsteller Ferdiand Marian in den Mittelpunkt; jener war nach Kriegsende mit einem Berufsverbot belegt worden. Radio Z aus Nürnberg hat den Film kommentiert, an der Umsetzung des Films weitere Kritikpunkte gefunden und kam zu dem Schluss: Jud Süß – ein Film ohne jegliches Gewissen.
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Die Teilnehmer der Montagsdemo gegen Stuttgart 21 bekamen Montag letzter Woche Besuch aus dem Wendland. Die Besucher waren mit einem Tieflader gekommen, darauf: drei Traktoren. Die drei Traktoren sollten im Stuttgarter Schlossgarten abgeladen werden, die 16 mitgereisten Aktivisten wollten auf der Kundgebung eine Runde drehen und damit ihre Solidarität mit den Stuttgart-21-GegnerInnen ausdrücken. Doch dann erlebten die Wendländer die bundesweit bekannte Deeskalationsstrategie der Stuttgarter Polizei: Die Polizeiführung verbot das Abladen der Trecker mit dem Argument, diese seien für die Kundgebung nicht angemeldet und dürften deshalb nicht abgeladen werden. Es kam zu Rangeleien und es ist der Besonnenheit der KundgebungsteilnehmerInnen zu verdanken, dass die Situation nicht schon wieder eskalierte. Die Traktoren mussten also auf dem Tieflader bleiben. Dennoch war das Auftreten der AktivistInnen aus dem Wendland und ihr Solidaritätsbekunden mit den S21-Gegnern vor den über 22.000 KundgebungsteilnehmerInnen im Schlossgarten ein wichtiges Zeichen. Hier ein kurzer Ausschnitt aus der Rede von Kerstin Rudeck von der BI Lüchow-Dannenberg.
Video: http://www.youtube.com/watch?v=lLrTDU2T-WM
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Dies nur ein Ausschnitt der Rede von Kerstin Rudeck von der BI Lüchow-Dannenberg bei der Demo im Stuttgarter Schlossgarten. In voller Länge steht sie auf Youtube, den Link findet ihr auf unserer Seite.
Aus Stuttgart bleibt ansonsten zu berichten, dass sieben Träger des alternativen Nobelpreises in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin und Ministerpräsident einen Baustopp sowie einen Bürgerentscheid gefordert haben. http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/pa...
Darüberhinaus fordert Amnesty International erneut zu einer Überprüfung der Polizeiübergriffe in Stuttgart auf, Amnesty recherchiert weiterhin, nachdem sich offizielle Stellen hierzulande hierbei eher dezent zurückhalten. http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/pa...
Und aus dem Wendland ist dieser Tage eine Broschüre zum Thema „Castor? Schottern!“ http://www.contratom.de/upload/2010_10_2... erschienen, wer sich ein Bild zu der kontrovers diskutierten Kampagne aus erster Hand machen will findet auch hierzu einen Link auf der Seite unserer heutigen Sendung, zu finden auf www.freie-radios.net.

Und damit wars das für heute, herzlichen Dank fürs zuhören – morgen kommt zip-fm vom Medienkollektiv Dissent aus Darmstadt. bis dann … - tschüss.

Kommentare
27.10.2010 / 11:13 detlef,
28 10 2010 im Abendprogramm
danke