Folterer erstmals seit 10 Jahren in Spanien wieder verurteilt - Interview mit Ralf Streck

ID 38228
 
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In Spanien kommt es regelmäßig zu Misshandlungen von Gefangenen in Polizeigewahrsam. Dies beklagen seit Jahren nicht nur Menschenrechtsorganisationen, sondern auch Institutionen wie die Vereinten Nationen oder der Europarat. Vergangene Woche wurden seit langem mal wieder 4 Mitglieder der spanischen Guardia Civil wegen Misshandlungen von Gefangenen verurteilt. Das brisante an dem Fall: Auf Grundlage von erfolterter Geständnisse dieser Mitglieder der Guardia Civil wurden im Mai 2010 drei vermeintliche Mitglieder der ETA für den Bombenanschlag auf den Madrider Flughafen von 2006 verurteilt. Über den Fall sprachen wir mit dem im Baskenland lebenden freien Journalisten Ralf Streck.
Audio
07:45 min, 7262 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 03.01.2011 / 16:22

Dateizugriffe: 1434

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Serie: Focus Europa
Entstehung

AutorInnen: Philipp
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 03.01.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
ANMOD:
Festgenommen zu werden ist wohl nirgends angenehm. Wirklich gefährlich wird es jedoch vor allem dann, wenn man gleich zu Anfang Misshandlungen in Polizeigewahrsam befürchten muss und vielleicht sogar mit Folterpraktiken ein Geständnis erzwungen werden kann. Und genau solcherlei Misshandlungen werden dem Königreich Spanien seit vielen Jahren immer wieder vorgeworfen – von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, aber auch von Institutionen wie den Vereinten Nationen oder dem Europarat. Wirklich dagegen vorzugehen scheinen die MachthaberInnen in Spanien jedoch nicht. Nach zehn Jahren Stille sind am Donnerstag den 30. Dezember aber immerhin mal wieder ein paar Polizisten fürs Foltern verurteilt worden. Brisant an dem Fall: Es waren genau die jetzt verurteilten Polizisten, die Geständnisse von zwei vermeintlichen Mitgliedern der Untergrundorganisation ETA erfoltert hatten, auf deren Grundlage im Mai 2010 diese zu über 1000 Jahre Gefängnis verurteilt worden waren. Hierüber sprachen wir mit dem im Baskenland lebenden freien Journalisten Ralf Streck, der zunächst den konkreten Fall schildert:

B E I T R A G

ABMOD:
Und sollten die spanischen Gerichte sich weigern diesen Fall noch einmal komplett aufzurollen, dann haben die Betroffenen, deren Verurteilungen auf Geständnissen beruhen, die sie unter Folter abgelegt haben, angekündigt auch vor den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen zu wollen. Ihr hörtet ein Interview mit dem im Baskenland lebenden freien Journalisten Ralf Streck.


Siehe zu dem Fall auch:
http://linksunten.indymedia.org/de/node/...
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/339...
https://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/re...

Am 04.01.2011 wird bei Focus Europa ein weiteres Interview mit Ralf Streck ausgestrahlt: Thema dann ein aktuelles Buch, das die gängigen Folterpraktiken in Spanien erörtert und dessen Verbreitung von den spanischen Behörden bekämpft wird (http://www.freie-radios.net/portal/conte...).

Kommentare
03.01.2011 / 18:13 Michael:Rasenspieler, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
on air@sonar
gesendet am 03.01.11, 17:00 - 18:00 Uhr-Danke!
 
03.01.2011 / 18:51 antje, coloRadio, Dresden
bei coloradio am 3.1. ab 19 uhr gesendet
danke!
 
04.01.2011 / 15:28 Tobias, Radio Z, Nürnberg
wird heute gesendet
im Stoffwechsel, 1000 Dank!