"Es handelt sich um eine ganz klar neue Entwicklung" - Ran Cohen von der Menschenrechtsorganisation Physicians for Human Rights-Israel zu den Geiselnahmen in der Sinai-Wüste (lange Version)

ID 38512
 
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In den vergangenen Wochen ist immer wieder von einer Gruppe entführter Flüchtlinge in der ägyptischen Sinai-Wüste berichtet worden. Hierbei handelt es sich nicht um einen Einzelfall, sondern vielmehr um eine neue Praxis der Schlepperbanden. Die Physicians for Human Rights-Israel prangern diese in einem aktuellen Report an.
Audio
09:22 min, 8789 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 18.01.2011 / 10:39

Dateizugriffe: 402

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Politik/Info
Serie: Focus Europa
Entstehung

AutorInnen: Philipp Eckstein
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 18.01.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
ANMOD:
Seit Anfang Dezember hat Radio Dreyeckland mehrfach von einer Gruppe Flüchtlinge berichtet, die in der Sinai-Wüste von Schlepperbanden gefangen gehalten werden. Es handelt sich hierbei um bis zu 250 Menschen, größtenteils Flüchtlinge aus Eritrea, die unter schlimmsten Bedingungen festgehalten werden und systematischen Misshandlungen ausgesetzt sind. Ziel der Schlepper: Lösegelder von den Angehörigen zu erpressen. Heute, fast 2 Monate nach den ersten Berichten über diesen Fall, ist das Schicksal der meisten Gefangenen noch immer ungewiss. Einige konnten nach Israel gelangen nachdem ihre Angehörigen Lösegelder von bis zu 8000$ gezahlt hatten, andere befinden sich noch immer in der Hand der Entführer. Mindestens 8 Menschen sind von den Kidnappern zudem ermordet worden. Die ägyptischen Behörden erscheinen völlig desinteressiert: Obwohl sie bereit Anfang Dezember dem UN Flüchtlingswerk alle Unterstützung zusagten und auch in einer Resolution des Europäischen Parlaments von Mitte Dezember für ihr Engagement gelobt wurden unternehmen sie nichts konkretes zur Befreiung der Flüchtlinge - und das, obwohl sogar der genaue Standort der Gefangenen bei der Stadt Rafah seit einem Monat bekannt ist.
Leider handelt es sich bei diesem furchtbaren Verbrechen aber mit Nichten um einen Einzelfall. Vielmehr scheint die Praxis Flüchtlinge in der Sinai-Wüste zu kidnappen, zu misshandeln und von den Angehörigen Lösegelder zu erpressen im vergangenen Jahr drastisch zugenommen zu haben. Dies wird in einem aktuellen Bericht der Menschenrechtsorganisation Physicians-for-Human-Rights-Israel hervorgehoben. Hierzu sprach Radio Dreyeckland mit Ran Cohen, dem geschäftsführenden Direktor von Physicians for Human Rights-Israel, der genau dies am Anfang des Interviews noch einmal unterstreicht:

INTERVIEW

ABMOD:
Soweit Ran Cohen, geschäftsführender Direktor von Physician-for-Human-Rights-Israel, einer Menschenrechtsorganisation, die in Tel Aviv ein offenes Krankenhaus für Flüchtlinge betreibt. Weitere Informationen zu dem konkreten Thema findet ihr auch auf der Homepage des freien Radios Radio Dreyeckland, unter www.rdl.de.

ANMERKUNG:
1. Übersicht über alle Beiträge zu dem Thema gibt es hier:
http://www.rdl.de/index.php?option=com_c...
2. Eine kürzere Version des Interviews (ohne die letzten beiden Fragen) wurde bei Focus Europa #179 ausgestrahlt.