Asterix im Spiegel der deutsch-französischen Beziehungen – Der Erfolg der Serie in Deutschland, die frühen deutschnationalen Übersetzungen und die Plagiate, die Asterix zum Atomkraftgegner machten

ID 38582
 
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Ein vorangegangener Beitrag hatte sich die populäre Comicserie Asterix unter der Fragestellung angesehen, in welchem politischen Umfeld sie entstanden war und welches Bild des deutschen Nachbarlandes in den Bänden gezeichnet wurde.
Dieser zweite Beitrag beschäftigt sich mit der nicht weniger spannenden Frage, wie die Rezeption der französischen Serie in Deutschland war. Von den ersten, ziemlich fragwürdigen und dazu nationalistisch deutschtümelnden Übersetzungen aus dem Hause Kauka hin zum überwältigenden Erfolg der politisch einwandfreien Neuübersetzungen des Ehapa-Verlages. Warum hat eine französische Serie, die in jedem Band mit der Landkarte unseres Nachbarlandes eröffnet wird und die historisch gesehen ein Kind der Nachkriegszeit ist, die das Bild der französischen Résistance im zweiten Weltkrieg in die römische Antike zurückversetzt, und die sich in dem (großartigen) Band „Asterix und die Goten“ satirisch und bissig mit dem deutschen Militarismus auseinandersetzt, in Deutschland so einen unglaublichen Erfolg? Und das, obwohl andere francobelgische Comics in Deutschland kaum wahrgenommen werden und nur sehr viel geringere Auflagenstärken erreichen?
Und wieso kam man ausschließlich in Deutschland auf die Idee, illegale Plagiate zusammenzubasteln, in denen Asterix gegen Atomkraftwerke kämpfte, gegen die Startbahn West demonstrierte und sich der außerparlamentarischen Opposition anschloss?
In einem Gespräch mit dem Comicexperten und Comicladen-Besitzer Uli Pröfrock vom Freiburger Laden „X für U“ wollen wir diesen Fragen nachgehen und herausfinden, warum ausgerechnet die Goten sich so sehr in den kleinen Gallier verliebt haben.

Anmerkung: Der Beitrag ist eigenständig, zugleich aber auch Teil der Serie "Comics in Europa - Europabilder im Comic".

Bisherige Beiträge dieser Reihe sind:
1. Comics und Europa: Die francobelgische Comic-Kultur am Beispiel von Luc Orient, 26.4.2010 (Nr.33716)
2. Nationalismus im francobelgischen Comic, 6.5.2010 (Nr.33900)
3. Österreichische Comics von und gegen rechts, 10.6.2010 (Nr.34550)
4. Europäische Comics - Ein Rundgang durch die große Sonderausstellung im Belgischen Comicmuseum Brüssel, 11.10.2010 (Nr.36562)
5. Tim und Struppi revisited: Der englische Literaturwissenschaftler Tom McCarthy über die historische Verortung und den kritikwürdigen Inhalt der Comics (eine Buchbesprechung von Hanne), 18.10.2010 (in der Focus Europa Sendung, Nr.36692)
6. Comics aus Polen – Die polnische Comic-Kultur, Underground, der Comic-Zeichner Rosinski und das Comic-Festival in Lodz, 4.11.2010 (Nr. 37063)
7. Asterix und die Goten - die deutsch-französischen Beziehungen im Spiegel des Comic-Klassikers, 14.12.2010 (Nr. 37948)
8. Asterix im Spiegel der deutsch-französischen Beziehungen
– Der Erfolg der Serie in Deutschland, die frühen deutschnationalen Übersetzungen und die Plagiate, die Asterix zum Atomkraftgegner machten, 20.1.2011 (Nr. 38582)
9. Comics aus Belgien – Mehrsprachigkeit und Bildkultur, 1.2.2011 (Nr.38783)
Audio
10:20 min, 14 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 01.02.2011 / 19:16

Dateizugriffe: 559

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Jugend, Kultur, Politik/Info
Serie: Focus Europa Einzelbeitrag
Entstehung

AutorInnen: Alex
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 20.01.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Kein Skript vorhanden.

Kommentare
25.01.2011 / 15:59 Tobias, Radio Z, Nürnberg
wird heute gesendet
auf ca. 8 Minuten gekürzt, kommt im Stoffwechsel. Dankeschön!
 
30.03.2020 / 10:23 Bella, Radio Unerhört Marburg (RUM)
Gespielt am 30.03.2020
Wieder aufgegriffen anlässlich des Todes von Albert Uderzo am 24.03. diesen Jahres. Immer noch aktuell und sehr hörenswert, danke!