Anarchists against the Wall - Gespräch mit Yossi von der israelischen AktivistInnengruppe

ID 38735
 
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"Anarchists against the Wall" sind eine 2003 gegründete Aktionsgruppe in Israel, die sich gegen die israelische Sperranlagen und den Mauerbau im Westjordanland engagiert und dafür palästinensische Dorfkomitees aktiv unterstützen. Sie beziehen sich auf den Gedanken der direkten Aktion und begreifen ihre Aktionen als gewaltfreien Widerstand gegen die Besatzungs- und Enteignungspolitik Israels.
Mit einem Aktivisten sprach G.Hanloser in Tel Aviv über die Politik der Gruppe, über die politische und soziale Situation in Israel und über eventuelle Schwierigkeiten in der politischen Arbeit mit palästinensischen Gruppen.
Audio
34:56 min, 32 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 31.01.2011 / 10:33

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Arbeitswelt, Kultur, Politik/Info
Serie: Israel/Palästina
Entstehung

AutorInnen: G.Hanloser
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 30.01.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die Gruppe bezeichnet die Sperranlage als „Apartheids-Mauer“ und behauptet, dass selbige lediglich die Besetzung und letztlich Abtrennung von palästinensischen Territorien als Ziel hat. Die Anarchists Against the Wall lehnen die Besetzung der Palästinensischen Autonomiegebiete kategorisch ab, kooperieren aktiv mit Teilen der palästinensischen Unabhängigkeitsbewegung und schließen gemeinsame Demonstrationen mit Mitgliedern der militanten Palästinenserorganisationen PFLP und Fatah sowie der islamistischen Hamas nicht aus. Sie betonen, dass ihre direkten Aktionen in den Palästinensischen Autonomiegebieten unter Führung der lokalen Gemeinden durchgeführt werden. Des Weiteren erklären sie, dass es sich bei ihnen nicht um eine homogene Gruppierung handele, sondern um eine Ansammlung von Individuen, die entsprechend unterschiedliche Ansichten vertreten. Jede Selbstdarstellung unterliege dieser Einschränkung. Folglich gebe es kein einheitliches Manifest.


Die Anarchists Against the Wall wurden im Zuge eines Protestcamps in Mas'ha von israelischen Aktivisten gegründet. Das Camp bestand aus palästinensischen, israelischen und internationalen Aktivisten, die sich gegen die Sperranlage einsetzen wollten, indem das Land besetzt wurde, durch das sich die Sperranlagen in Zukunft ziehen sollte.


Die Gruppe protestiert nach eigenen Angaben mit zivilem Ungehorsam. Die Anarchists Against the Wall verwenden verschiedene Aktionsformen, etwa die Blockade von Bauarbeiten oder die Beteiligung an lokalen palästinensischen Demonstrationen. Weitere Aktionen umfassen die Zerstörung israelischer Grenzsicherungsanlagen. Im Zuge einer Aktion im Jahre 2003, in der der Sicherheitszaun durchbrochen werden sollte, wurde ein israelischer Aktivist von der israelischen Armee durch einen Schuss ins Bein leicht verletzt. Am 11. August 2006 wurde ein Aktivist der AATW schwer verletzt. Während einer Demonstration in Bil'in schoss ein israelischer Grenzpolizist aus einer Entfernung zwischen 10 und 20 Metern mit einem gummiummantelten Stahlgeschoss auf den Aktivisten Limor Goldstein und traf ihn am Kopf, wodurch er einen Gehirnschaden erlitt.

Quelle: Wikipedia