Intros: Kritik des Geschlechterverhältnisses

ID 40323
 
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Veranstaltung mit Karina Korecky vom 8. März 2011 und erster Teil der Intros-Reihe aus dem Hamburger Centro Sociale (Podcast-Version)
Audio
52:06 min, 60 MB, mp3
mp3, 160 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.04.2011 / 19:19

Dateizugriffe: 2471

Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Frauen/Lesben, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Redaktion 3
Radio: FSK, Hamburg im www
Produktionsdatum: 11.04.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die Intros, eine monatlichen Reihe von gesellschaftskritischen Einführungsveranstaltungen, organisiert von den Gruppen a2 und Kritikmaximierung sowie der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg.

Mit den Intro-Veranstaltungen wollen diese in Hamburg Raum für die Vermittlung linker Theorie bieten. Die Vorträge zielen darauf ab, sich zum ersten Mal und ohne große Vorkenntnisse mit gesellschaftskritischen Fragen auseinander zu setzen. In einem lockeren Rahmen wollen sie eine Kritik an Herrschaftsverhältnissen (z.B. an Rassismus oder Antisemitismus) vorstellen und entwickeln. Dabei geht es ihnen nicht nur um eine Rückschau auf die Debatten der letzten Jahrzehnte. Mit dem Publikum möchten sie auch über die Aktualität und Erneuerung linker Positionen diskutieren.

Im ersten Teil dieser fünfteiligen Reihe referierte am 8. März Karina Korecky unter dem Titel "Unter Wiederholungszwang - Über bürgerliches Subjekt und Geschlecht" zur Kritik des Geschlechterverhältnisses.

In der Ankündigung zu dieser Veranstaltung heisst es leicht gekürzt:

"Wer über das Geschlechterverhältnis nachdenkt, muss sich üblicherweise zunächst rechtfertigen: Dabei muss der offensiven Verleugnung des Leidens am Geschlechterverhältnis – »Wer sich diskriminiert fühlt, ist selber schuld« – entgegengetreten werden; muss gezeigt und erinnert werden, dass keineswegs die Emanzipation bereits eingetreten ist. Auf der Ebene von Zahlen und Fakten, mit dem jüngsten Bericht über die Einkommensdifferenzen zwischen Männern und Frauen in der Hand, ist das relativ leicht und die Argumente einsichtig. Wenn es aber nicht um statistische Empirie, sondern um persönlicher Erfahrung geht, bekommt der Feminismus paradoxerweise Schwierigkeiten: Beinahe jede Frau fühlt sich freier als die eigene Mutter und erst recht die eigene Großmutter und die leisen Zweifel daran, es vielleicht doch nicht so grundsätzlich anders zu haben, werden im Dienste der Aufrechterhaltung des eigenen Selbstbewusstseins leicht ignoriert.

Früher sei es den Frauen schlecht gegangen, heute stünde ihnen die Welt offen (...) Aber weder die Durchsetzung von Vernunft gegen Aberglauben, natürliche Rechte gegen gottgegebene und auch nicht das gesetzlich festgeschriebene Verbot der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts haben das Geschlechterverhältnis ins Wanken gebracht, ganz im Gegenteil. Erst mit der bürgerlichen Gesellschaft ist es in die Welt gekommen und scheint sich gemeinsam mit der subjektiven Erfahrung zunehmender Freiheit durch die Dialektik der Aufklärung hindurch hartnäckig zu reproduzieren.

Weil sich alles geändert hat und doch nichts, sieht sich die feministische Kritik stets aufs Neue gezwungen, ihren Blick auf die Anfänge der Gesellschaft der Freien und Gleichen zu richten. Der Vortrag folgt dieser Bewegung und wirft darin die Frage nach den Gründen für den Wiederholungszwang auf."

Die Reihe im Centro Sociale wird noch bis Juli an jedem zweiten Dienstag im Monat fortgesetzt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Weitere Informationen zur Intros-Reihe finden sich im Internet unter intros.blogsport.eu.


Link: http://www.fsk-hh.org/transmitter/intros...

Kommentare
02.06.2011 / 12:28 Nicole, Radio LoRa, Zürich
Danke! Sendungsübernahme LoRa ZH...
... für die feministische Themensendung! Liebe Grüsse nach HH
 
11.11.2012 / 21:23 hikE, Radio Unerhört Marburg (RUM)
wird noch mal laufen in Gleis 16 12.11.2012
in leicht gekürzter Form (ca. 49 Minuten). Danke!