zip-fm vom 15.April 2011

ID 40459
 
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1. Atomausstieg bis 2015 problemlos machbar: Der Energiewendeplan von Greenpeace /40425

2. "...weil die meisten selbst Nazis waren" - Interview zum Dokumentarfilm "Fritz Bauer" /40443

3.Sturm 34-Prozess in Dresden /40424

4.Rückblick auf die anarchistische Buchmesse in Mannheim /40427
Audio
30:00 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 15.04.2011 / 13:46

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Klassifizierung

Beitragsart:
Sprache:
Redaktionsbereich:
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: kyra
Radio: Freies Radio Berlin, Berlin
Produktionsdatum: 15.04.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen bei zip-fm
Heute, Freitag den 15. April von der radiokampagne Berlin.

In der kommenden halben Stunde erwarten euch wieder vier Beiträge.
Das Thema Atomenergie lässt uns nicht los.
Heute haben wir hier ein Interview mit Greenpeace und ihrem 40Jahrensplan. Wobei der Atomausstieg schon innerhalb der nächsten vier Jahre stattfinden soll.

Weiterhin beschäftigen wir uns mit Fritz Bauer, den gar nicht so viele kennen, der es aber sehr verdient hätte. Denn er war eine Person, die stark dazu beigetragen hat, dass Nazis nach dem Krieg überhaupt vor Gericht standen und verurteilt wurden.

Doch Nazis sind bekanntermaßen nicht ausgestorben, nein sie gibt es noch immer und es gründen sich immer wieder Organisationen – größer oder kleiner – die Menschenverachtung zelebrieren und scheinbar für richtig erachten. Sturm34 war eine von diesen, die 2007 aber schon durch den sächsischen Innenminister verboten wurde.

Ein ganz anderer politischer Ansatz ist die Freiheit der Individuen und Hierarchielosigkeit.
Vom 8. bis zum 10. April 2011 fand in Mannheim zum ersten Mal im süddeutschen Raum eine anarchistische Buchmesse statt. Dazu mehr am Schluss der Sendung.


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In Japan sieht es immer düsterer aus, was Fukushima und seine Folgen anbelangt. Deswegen verhallt auch hierzulande der Ruf nach dem sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie nicht.
Greenpeace ist schon lange in der Realpolitik angekommen und fordert nicht mehr den sofortigen Ausstieg, sondern legt jetzt einen 40-Jahresplan vor, wie Deutschland bis 2050 seinen Strom nur noch aus erneuerbaren Energien speist. Der Atomausstieg wäre aber nicht erst dann, sondern schon 2015, also in vier Jahren, möglich.
Ein Interview von Radio Z, Nürnberg.

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Ohne Fritz Bauer wäre das postfaschistische Deutschland ein anderes gewesen. Mit dem Frankfurter-Auschwitz-Prozess strafte er die Leugner des Holocausts Lügen und entfachte erstmals eine breite öffentliche Debatte. Und auch der berühmte Eichmann-Prozess in Israel wäre ohne Bauer nicht möglich gewesen. Der Staatsanwalt glaubte nicht an die deutsche Nachkriegsjustiz und verriet Eichmanns Aufenthaltsort an den israelischen Geheimdienst Mossad. Doch während der Eichmann-Prozess zum 50 Jahrestag gerade viel Aufmerksamkeit bekommt, droht einer der großen Aufklärer ins Dunkel der Geschichte zu entgleiten. „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ ist ein Dokumentarfilm, der gegen das Vergessen kämpft. Radio F.R.E.I., Erfurt sprach mit der Regisseurin Ilona Ziok darüber, was denn der große verdienst Fritz Bauers war:

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Es gibt die verschiedensten Gruppierungen von Nazis. Während unter Anderem die NPD, die jungen Nationalen oder der Ring nationaler Frauen legal sind und unter dem Dechmantel demokratischer Meinungsfreiheit arbeiten, gibt es auch einige, die in den letzten Jahren verboten wurden. So zum Beispiel auch die Gruppe Sturm 34 aus Mittweida. Fünf Mitbegründer von Sturm 34 standen in den letzten Wochen vor dem Gericht in Dresden. Die Gruppe bestand aus 50 festen Mitgliedern und hatte weitere ca. 100 Anhänger. Ihr Ziel war es Angst, vor allem unter nicht-deutsch-aussehenden zu verbreiten und ihnen werden verschiedene Körperverletzungsdelikte vorgeworfen. Am Mittwoch den 13.April wurde dann das Urteil gefällt. Radio Corax Halle sprach mit Andre Löscher von der Mobilen Opferberatung aus Chemnitz.

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Vom 8. bis zum 10. April 2011 fand in Mannheim zum ersten Mal im süddeutschen Raum eine anarchistische Buchmesse statt.
diese war zwar sehr gut besucht, die Mannheimer Presse berichtete einfach trotzdem in keiner Weise über dieselbe. Dafür gab es in der Presselandschaft fast schon einen kleinen Skandal: Es interessierte sich nämlich eine Zeitung der besonderen Art für die Buchmesse. Die rechtsextreme Zeitung Junge Freiheit, hat nach eigenen Angaben Informationen vom Verfassungsschutz über die Buchmesse bekommen und hat sich im Enthüllungsjournalismus versucht. Doch dazu erst später. Ersteinmal die Frage, was denn eine „anarchistische Buchmesse“ genau beinhaltet.

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Das war es mal wieder mit einer halben Stunde zip-fm.
Die Sendung und auch die Einzelbeiträge könnt ihr unter freie-radios.net nachhören.
Das nächste zip hört ihr dann wieder von Radio Dreyeckland aus Freiburg, ich hoffe ihr habt noch einen schönen Tag.
Ich sage tschüss, auf wieder hören und bis bald.