zip-fm 14. Juni 2011

ID 41554
 
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Wahlen Türkei, Ergebnisse, Einschätzungen, Begleitumstände (radio-z.net) / Syntagma-Platz Griechenland besetzt, landesweite Proteste 41495 / "Bayern geht Baden" mit den Freunden der Demokratie und des Wassersports 41524
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30:00 min, 17 MB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 14.06.2011 / 11:40

Dateizugriffe: 323

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 14.06.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen (zu zip-fm), heute von Radio Dreyeckland aus Freiburg mit folgenden Themen:
Gleich zu Beginn unserer Sendung ein Bericht unseres Wahlbeobachters aus der Türkei
Dann richten wir unseren Blick nach Griechenland, wo es ähnliche Proteste gibt wie in den zurückliegenden Wochen in Spanien
und zum Schluss erinnern wir dezent spöttisch an den Tod von Ludwig II vor 125 Jahren.
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Vergangenen Sonntag fanden in der Türkei die Parlamentswahlen statt. Trotz geringer Verluste eindeutiger Wahlgewinner: die konservativ-populistische Partei „AKP“ des amtierenden Ministerpräsidenten Recep Erdogan. Mit einem Ergebnis von 49,9% verfehlte sie jedoch das angestrebte Ziel einer zweidrittel-Mehrheit. Sehr deutlich hinzugewonnen haben die Mitglieder der kurdischen BDP, um die diskriminierende Zehn-Prozent-Hürde zu umgehen hatte sie ihre Politiker als unabhängige Kandidaten ins Rennen geschickt, 36 kurdische Abgeordnete werden zukünftig im Parlament in Ankara sitzen. Die laizistische CHP als größte Oppositionspartei kam auf immerhin rund ein Viertel der abgegebenen Stimmen, ihren Stimmzettel für die rechtsnationalistische MHP warfen rund 13 Prozent der Türkinnen und Türken in die Urnen.
Markus von der Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und Migranten hat im Rahmen einer Delegation der Partei „Die Linke“ die Wahlen in den kurdischen Provinzen beobachtet und entging nur knapp einen Handgranatenanschlag. Sein Bericht an Radio Z in Nürnberg.
Bei ca. 8min schneiden
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„Freie Fahrt für den freien Euro“ - vielleicht ist das ja auf den Punkt gebracht das „Prinzip EU“? Ganz falsch ists jedenfalls nicht, jede Krankenpflegerin und jeder Bauernhof lebt im ach-so-freien Wettbewerb mit jedem anderen in der EU. Und was hat das mit unserem nächsten Thema, den Protesten im Süden Europas zu tun? Recht einfach: In Ländern wie zum Beispiel der Bundesrepublik Deutschland wird mit modernsten Maschinen und seit Jahren nicht gestiegenen Löhnen enorm billig produziert. Wer's nicht glaubt nimmt eine der vielfältigen Statistiken zu den „Lohn-Stück-Kosten“ zur Hand. Mit anderen Worten: Die Billig-Konkurrenz – beispielsweise – aus der BRD und die Finanzmarkt-Wetten gegen die südeuropäischen Länder drehen denen ökonomisch den Hals zu. Noch mehr sparen heißt es dann von Tagesschau bis Bildzeitung – dabei wird vergessen, dass die ganzen Kredite Griechenland in den zurückliegenden Jahren geradezu aufgedängt wurden für – wieder Ökonomen-Sprech – Strukturanpassungsmaßnahmen. Und schwupps, ist die Falle zu.
Wiederholt berichtet haben wir in unserer Sendung über die Proteste der hierüber „Empörten“, der „Indignad@s“ in Spanien. Heute ein Blick also nach Griechenland. Auch dort: Proteste gegen die Sparpolitik-gegenüber-den-Kleinen seitens der Regierung. Täglich sind Tausende auf der Straße, heute der 21. Protesttag in Folge, mehr als 200.000 waren es Ende der vergangenen Woche, quer durchs ganze Land.
Seit dem 26. Mai ist in Athen der Syntagma-Platz, der Platz der Verfassung besetzt. Aus dem Protest gegen das Sparpaket wird ein Laboratorium der Selbstorganisation der „empörten Bürger“, griechischen Aganak-tisméni. Ein Interview mit dem Politologen und Aktivisten Serafim aus Athen.
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Sonntag am Starnberger See bei München: Tausende Bayern feiern ihren ehemaligen Herrscher, Ludwig II. Am 13. Juni vor 125 Jahren war der bayrische König und sein Psychiater Bernhard von Gudden, der ihn kurz vorher für verrückt erklärt hatte, tot im Starnberger See gefunden worden. Die Todesumstände sind bis heute unklar, wunderbar so was für Legen und Mythen. Aber was interessiert uns hier an dieser Stelle ein Irrer König von damals?
Freunde der Demokratie und des Wassersports haben dieses Jubiläum für ein antimonarchistisches Badeevent genutzt. Der reaktionäre „Wittelsbacher Ausgleichsfonds“ wollte die Aktion zwar verbieten lassen. Die Verhandlungen der demokratischen Wasserfreunde mit dem Landratsamt Starnberg, der örtlichen Polizei und dem „Wittelsbacher Ausgleichsfonds“ haben dann aber doch ergeben, dass die Demokraten ihre staatsbürgerlich wertvolle Veranstaltung „Bayern geht Baden“ am gestrigen Montag an dem von ihnen gewünschten Ort und in der von ihnen gewünschten spöttischen Form abhalten durften. Sogar ein Ludwig-Double hatten sie dann dabei, übliche Schwimmhilfen, eine Krone und ein aufblasbares Krokodil. Mit dem Mitglied des Vereins „Das andere Bayern“ Carl-Ludwig Reichert sprach Radio LoRa aus München bereits vor der Veranstaltung, diesen kleinen Schönheitsfehler unseres Beitrags aus der Redaktionskiste „buntes und Vermischtes“ ersuchen wir euch aufs untertänigste zu verzeihen.
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Das wars für heute, herzlichen Dank fürs zuhören – bis morgen!
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Kommentare
15.06.2011 / 10:09 detlef,
gesendet am 16 06 2011 im Abendprogramm
danke