"Indie Hände gespuckt" - Kritik an der Independent-Kultur - ein Interview mit Frank Apunkt Schneider
ID 41614
Wohnt der Independent-Kultur noch ein politischer Gedanke inne? Oder ist sie nur noch ein Teil der Kulturindustrie und ein von bürgerlichen Idealen geprägter noch dazu? Mit dieser Fragestellung setzt sich der Kulturjournalist und Poptheoretiker Frank Apunkt Schneider außeinander. Das Interview führte Tobias Lindemann. //// Aus dem Info zur Vortrags-Veranstaltung von Frank Apunkt Schneider: „Unabhängige Labels - die so genannten "Indies" - spielten eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Popmusik, wie die Entdeckung von Elvis durch Sun Records in Memphis belegt. Im Unterschied zu den so genannten "Majors" waren und sind "Indies" mittelständische Unternehmen, die Nischenmärkte bedienen. Im Zuge der Entstehung einer Popgegenkultur in den späten 1970ern entstand allerdings eine neue Form des "Independentlabels", das seine Unabhängigkeit und das Prinzip der Selbstorganisation (z.B. der Vertriebsstrukturen) als politisches Statement und alsBestandteil einer ohnehin politisch ausgerichteten Subkultur verstand. Für einen kurzen Moment ließ sich ästhetische Dissidenz mit politischer Kritik in eins setzen. Die Do-It-Yourself-Ästhetik von Punk und Post Punk haben zu einer weltweiten Explosion an "unabhängig" und "alternativ" produzierter Musik beigetragen. In den 1980ern entstand hieraus "Indie" als eigenes Musikgenre und "Unkommerzialität" als (subjektiv gefühlter) Wert. Im Zuge dieser Entwicklung legte sich die "Indie"-Szene jedoch auch eine Ideologie zu, der Medien als Surrogat des Politischen dienen. Dies hat in fataler Weise zur Entpolitisierung des Popuntergrunds beigetragen und bürgerliche Werte und Tugenden anstelle von (linkem) Bewusstsein gesetzt hat. Warum das verhängnisvoll ist und wie gut "Indie" in die gegenwärtigen (deutschen) Verhältnisse passt, wird der Vortrag erläutern.“
Audio
10:41 min, 7516 kB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 16.06.2011 / 21:41
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Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Frank Apunkt Schneider schreibt u. a. für Testcard , Skug und ist Teil des Künstlerkollektivs Monochrom.
Kommentare
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20.06.2011 / 08:49 | hikE, Radio Unerhört Marburg (RUM) |
in Frühschicht 20.6.2011
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gesendet, spannend obwohl genannter Termin bereits vorbei ;) Danke | |