zip-fm 18. Oktober 2011

ID 43681
 
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Vergangener Samstag: Der GlobalActionDay weltweit und in Berlin 43668 / Bildungsproteste Chile 43661 / Schweizer Wirtschaftshistoriker Bortis zu sozialem Liberalimus 43679
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30:00 min, 17 MB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 18.10.2011 / 12:32

Dateizugriffe: 202

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 18.10.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen (zu zip-fm), heute von Radio Dreyeckland aus Freiburg mit folgenden Themen:
Global action day war das Label, unter dem am vergangenen Samstag auf der ganzen Erde Menschen auf die Straße gingen, um für eine demokratischere Gesellschaft und vor allem gegen den ausufernden Finanzkapitalismus ihre Stimme zu erheben. Zuerst ein Blick nach Berlin.
In Chile dauern die Protest schon seit Monaten an, dort stehen die Auseinandersetzungen um den Zugang zur Bildung im Mittelpunkt studentischer Proteste.
Und zum Schluss ein Blick in die Schweiz, wo dieser Tage aus wissenschaftlicher Sicht begründet wurde, dass Europa „so“, also mit dem Fokus Geld und Kapital: nicht funktionieren kann.
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Seit Sommer kursierten in Internet-Netzwerken Aufrufe zu einem globalen Aktionstag gegen die Krisenpolitik, gegen den Zustand der repräsentativen Demokratie und das Diktat der Finanzmärkte. Der Aufruf ging von der Initiative der „Empörten“ in Spanien aus, die im Mai die zentralen Plätze in den großen Städten über Wochen besetzt hielten. Mit den aktuellen Protesten an der Wallstreet und mittlerweile in den ganzen USA erhielt der Aktionstag weiteren Rückenwind.
In ganz Deutschland gingen laut Attac am Samstag 40.000 Menschen auf die Straße. In Frankfurt steht seit Samstag ein Camp gegenüber der Europäischen Zentralbank, ebenso in Hamburg und Düsseldorf. Die größten Proteste gab es jedoch in Spanien. In Madrid ging ein halbe Million Menschen auf die Straße. Das Ende der Demo konnte dort nicht mehr loslaufen, da die Spitze bereits an der Plaza del Sol angekommen war und den Platz ausfüllte. In Barcelona waren 400.000 auf der Straße. In Rom kam es am Rande einer Demo mit bis zu 300.000 Menschen zu heftigen Ausschreitungen. In NewYork versammelten sich 50.000 auf dem Timesquare. Das Besondere dieses Protesttages war jedoch die wirklich globale Beteiligung. Von Australien über Japan, Südkorea, Europa und Nordamerika bis zu Demos in Nordafrikanischen Staaten, Südafrika und Ländern in Südamerika ging am Samstag ein Weckruf über diesen Planeten. Traditionelle linke Bewegungen in Deutschland und anderswo können diese Mobilisierung nutzen und darauf achten, dass diese junge Bewegung nicht in nationalistische Richtungen abdriftet. Ein Bericht der Radiokampagne aus Berlin – von ebendort.
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Bei den Bildungsprotesten in Chile beteiligten sich in den vergangenen Tagen insgesamt rund 250.000 SchülerInnen und Studenten, die teilweise seit mehr als fünf Monaten den Unterricht boykottieren. Sie verlangen gerechtere und bessere Bildungsmöglichkeiten. Ein Studium in Chile kostet jährlich tausende Dollar, so ist sichergestellt, dass wirklich nur die Sprösslinge der Eliten studieren können. Und trotzdem müssen die meisten Studenten Kredite aufnehmen zur Finanzierung ihrer Universitätsausbildung.
Die Polizei hat erneut Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt. Die Sprecherin der Studierenden, Camila Vallejo bezeichnete die Härte der Repressionskräfte als „beispiellos“. Bewohner der Umgebung forderte sie auf, aus Protest gegen die Regierung mit Kochtöpfen und anderen Gegenständen für Lärm zu sorgen.
Trotzdem besetzten die Studenten eine der Hauptstraßen – und tanzten dort, bis sie von der Polizei vertrieben wurden.
Das Freie Radio „Helsinki“ aus Graz sprach mit David Lara über: die Bildungsproteste in Chile.
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Die sozialen Proteste gegen das globale Finanz- und Wirtschaftssystem halten an: mit Demonstrationen und Sitzstreiks in Amerika, Griechenland, Italien oder der Schweiz, mit Bewegungen wie „Occupy Wallstreet“ oder „echte Demokratie jetzt“. Doch nicht nur auf der Strasse, auch in den wissenschaftlichen Schreibstuben rauchen die Köpfe:
Wir befinden uns am Anfang einer sehr lange andauernden Krise - mit düsteren Zukunftsaussichten. So lauten nicht selten die Thesen, vertreten von zahlreichen namhaften Ökonomen. Auch der Wirtschaftshistoriker Heinrich Bortis aus dem schweizerischen Freiburg ist dieser Meinung. Die Krise kann aber laut ihm auch eine Chance sein. Deshalb fordert Heinrich Bortis den konsequenten Übergang vom neo-liberalistischen Kapitalismus zum sozialen Liberalismus. Das Freie Radio RaBe aus Bern hat sich mit ihm getroffen.
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Das wars für heute, herzlichen Dank fürs zuhören – morgen kommt zip-fm vom freien Radio aus Marburg bis dann … - tschüss.
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zip-fm im Internet:
http://www. zip-fm.net
http://twitter.com/zipfm_magazin
http://identi.ca/zipfmmagazin
http://linksunten.indymedia.org/de/ (der Player dort eher rechts unten)
http://www.freie-radios.net/portal/podca... (zip-fm Podcast)

Kommentare
20.10.2011 / 08:45 detlef,
gesendet am 20 10 2011 im Abendprogramm
danke