Das Jahr 2011 geht zu Ende, die Jahresrückblicke werden geschrieben. Ob der arabische Frühling, beginnend am Tahrir-Platz in Ägypten und bis heute fortwährend in Syrien, das europäische Migrationsdebakel im Zuge der Flüchtlingswellen nach Lampedusa, die Atomkatastrophe von Fukushima mit ihren nicht absehbaren Folgen, die Hungersnot in Ostafrika, die drohende Pleite Griechenlands, die Verhaftung Ai Weiweis in China, die Bemühungen Palästinas um Aufnahme in die UNO und nun jüngst die Überlegungen Israels militärisch im Iran zu intervenieren – es war ein sehr bewegtes Jahr. Ein Jahr in dem, 10 Jahre nach den Anschlägen auf das World Trade Center, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit, kurz nach dem 11. September, auch wieder auf New York City gelenkt wurde, als dort vor wenigen Wochen der „amerikanische Herbst“ begann.

Von Bewegung und Engagement soll heute die Rede sein, von Reform und Revolution. Und von den Schlagworten, die all diese Ereignisse beschreibend begleiteten: vom Demokratie- und Legitimationsdefizit, von mangelnden Mitspracherechten und kritisierten Machtverhältnissen. Ich war in den vergangenen Wochen, in Vorbereitung auf diese Sendung also unterwegs, auf der Suche, nach Stimmen des überall aufkeimenden Protests, den 99%, die eine Stimme fordern .

Der „amerikanische Herbst“ färbt auch in Deutschland einige bunte Blätter. Zu hören sind die Stimmen von Franziska, 27, Studentin, und Christoph, 39, Filmemacher, einer Teilnehmerin und eines Teilnehmers an Occupy-Protesten in Berlin, die ich am Rande der Kundgebungen in Berlin interviewt habe. Und ihr erfahrt von Joachim, 26, Veranstalungskaufmann und Ellen, 28, Lehrbeauftragte, was sie motiviert, in Potsdam eine Occupy-Gruppe zu organisieren.

Die Interviews lassen sich gut separieren und sind auch im Einzelnen gut hörbar (3, 5 bzw 20 Minuten lang).

PS: Im Beitrag wird der Tahrir-Platz leider Tunesien zugeschlagen, obwohl er ja in der ägyptischen Hauptstadt Kairo liegt.