Kurzinfo: Castortransport startet heute in Valognes, Proteste in Frankreich (Dauer 2:30)

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Am heutigen Mittwoch startet der 13. Castor-Transport nach Gorleben. Bereits gestern am Dienstag hatten über einhundert Menschen von der Kampagne „Reseau Sortir du Nucleaire“ in der Nähe des Startbahnhofs im französischen Valognes gegen die Atomindustrie demonstriert. Im Jahr zuvor hatte keine solche Demonstration stattgefunden, in Frankreich wird dieses Jahr von deutlich verstärkten Protesten ausgegangen.
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02:30 min, 957 kB, mp3
mp3, 52 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 23.11.2011 / 00:51

Dateizugriffe: 237

Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: castor 2011
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 23.11.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
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Am heutigen Mittwoch startet der 13. Castor-Transport nach Gorleben. Bereits gestern am Dienstag hatten über einhundert Menschen von der Kampagne „Reseau Sortir du Nucleaire“ in der Nähe des Startbahnhofs im französischen Valognes gegen die Atomindustrie demonstriert. Im Jahr zuvor hatte keine solche Demonstration stattgefunden, in Frankreich wird dieses Jahr von deutlich verstärkten Protesten ausgegangen.

Dieser erste Protest fand außerhalb bewohnter Ortschaften statt, der Verladekran ist rund zwei Kilometer vom Bahnhof Valognes entfernt. Dort sind in den vergangenen Tagen die Radioaktiven Abfälle in elf Castor-Behältern auf Güterzugwaggons geladen worden. Der Zugverkehr in Valogne ist eingestellt, 20 Straßen sind gesperrt worden, Personenzüge werden heute durch Busse ersetzt. Zwei Schulen bleiben geschlossen. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima ist auch in Frankreich mit mehr Protest denn je zu rechnen. Die Umweltgruppe „Sortir du Nucleaire“, zu deutsch „Ausstieg aus der Atomenergie“, berichtet von noch nie dagewesener Sympathie aus weiten Kreisen der Bevölkerung.
Übergriffe oder auch größere Präsenz der Polizei gab es bislang nicht, dennoch beklagen Mitglieder der französischen Anti-AKW-Bewegung die medienwirksame Kriminalisierung der Proteste. Zahlreiche AtomgegnerInnen haben seit Montag ein Camp mit rund 50 Zelten auf einem Feld in der Nähe von Valognes bezogen, auch für den heutigen Mittwoch sind von hier aus Protestkundgebungen geplant. Die örtliche Regionalbehörde hat sämtliche Proteste in einem Bereich von 500 Metern beidseits der Strecke verboten.
Proteste werden in Frankreich recht unerbittlich verfolgt, auch die Blockaden des Castor-Transports vom letzten Jahr hatten ein juristisches Nachspiel. Mehreren AtomkraftgegnerInnen wurde in Caen der Prozess gemacht, sie wurden zu jeweils einem Monat Bewährung und 1.000 Euro Geldstrafe verurteilt.

Der 13. Castor-Transport soll heute Mittwoch gegen 14:30 im französischen Valognes starten und am Wochenende Gorleben im Wendland erreichen. Dort hat die Protestbewegung ihre Camps geöffnet, die ersten überregionalen Widerstandsgruppen treffen ebenso ein wie das massive Polizeiaufgebot, das in den vergangenen Jahren stets negative Schlagzeilen gemacht hat. Die Bahnhöfe entlang der Schienenstrecke Lüneburg-Dannenberg können als von der Polizei „besetzt“ gelten.

Kommentare
23.11.2011 / 09:09 kmm , Radio Dreyeckland, Freiburg
im mora
am 23.11. als update
 
23.11.2011 / 14:02 kyra, radiokampagne.de Berlin
im zip-fm gesendet
am 23.11.