ANMOD:
Hallo und herzlich Willkommen zu zip-fm am Freitag, den 9. Dezember. An Mikrofon und Technik ist Isabel Dean. Folgende Themen erwarten euch heute:

Rechtsterrorismus, Verfassungsschutz und Medienhype. Was ist von der aktuellen öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Thema zu halten?

Die arbeitsrechtliche Situation von Wanderarbeiter_innen in Südkorea ist schlecht. Ihre Gewerkschaft wird nicht anerkannt, den Gewerkschaftsführer_innen droht immer wieder die Abschiebung.

Schweizer Migrant_innenvereine leisten wichtige Arbeit. Sie sollen stärker gefördert werden, fordert das Forum für die Integration von Migranten und Migrantinnen.

Das Buch „Der Reaktor“ von Elisabeth Filhol beschreibt die Arbeitsbedingungen in der Atomwirtschaft.


1)
Rechtsterrorismus, Verfassungsschutz und Medienhype: Ein Hintergrundinterview (44942)

Was viele jahrelang nicht sehen oder wahrhaben wollten ist derzeit so präsent wie nie zuvor: Rechtsterrorismus!

Seit dem Bekanntwerden des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ und seiner Morde überschlagen sich Politik und Medien mit Forderungen, Beiträgen und Berichten.

Im Interview mit Robert Andreasch blickt das Radio Z Nürnberg hintergründig und kritisch auf die aktuelle öffentliche Auseinandersetzung. Robert Andreasch ist Journalist und langjähriger Kenner der bayerischen Rechtsextremismusszene.

Bernd Moser unterhielt sich mit ihm über mögliche Verbindungen der rechten Terrorgruppe nach Franken, die Rolle des Verfassungsschutzes und was von der erneuten Forderung nach einem NPD-Verbot zu halten ist …


2)
Diskriminierte Wanderarbeiter (44894.)

Ein Recht, das auch von Amnesty International unterstützt wird, ist das Recht, Gewerkschaften zu bilden und ihnen beizutreten. Dieses Recht ist auch festgeschrieben im Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte.

Ein demokratisches Land, das es damit nicht so genau nimmt, ist Südkorea. Südkorea benötigt für seine Industrie hunderttausende Wanderarbeiter_innen. Aber ihre arbeitsrechtliche Situation in Südkorea ist schlecht. Ihre Gewerkschaft wird nicht anerkannt und den Gewerkschaftsführer_innen droht immer wieder die Abschiebung.

Von Hintergründen und einem aktuellen Fall berichtet Matthias Schreiner vom Radio LoRA München.


3)
Viel ungenutztes Potential: Warum Migrantenvereine stärker gefördert werden sollten (44920)

Migranten und Migrantinnen werden in der gesellschaftlichen Debatte häufig als hilfsbedürftige Menschen dargestellt, als Zielgruppe von Integrationsmaßnahmen.

Dass die Migrant_innen selber kompetente und sehr wichtige Arbeit leisten, wird wenig anerkannt und darum auch wenig gefördert.
Das soll sich ändern, verlangt jetzt das Schweizer FIMM, das Forum für die Integration von Migranten und Migrantinnen in einem Positionspapier. Wilma Rall vom Radio RaBe, Bern berichtet.


4)
"Der Reaktor" (44899.)
Lange hat die Situation derer, die in der Nuklearindustrie arbeiten, in der Diskussion kaum eine Rolle gespielt. Doch das hat sich spätestens geändert, als wir die Bilder von den japanischen Technikern gesehen haben, die in Gummistiefeln durch eine radioaktive Brühe waten, um verseuchtes Wasser abzupumpen.

In Frankreich ist schon vor der Katastrophe von Fukushima ein Buch erschienen, das die Arbeitsbedingungen in der Atomwirtschaft beschreibt: „Der Reaktor“ von Elisabeth Filhol. Den Roman gibt es inzwischen auch auf Deutsch. Mario Kubina vom Radio Lora München hat ihn gelesen.

Abmod: „Der Reaktor“ ist bei Edition Nautilus erschienen und kostet 16 Euro.



ABMOD:
Das war das zip-fm vom 9. Dezember 2011. Diesmal mit Beiträgen aus Nürnberg, München und Bern. Ihr könnt die Einzelbeiträge oder die gesamte Sendung nachhören unter www.freie-radios.net.

Das nächste zip-fm gibt es am kommenden Dienstag, dann so wie heute wieder aus Berlin. Tschüss und macht's gut bis dahin.