Proteste gegen Polizeigewalt bei Oury Jalloh Gedenken

ID 45775
 
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Am 7. Januar 2005 verbrannte unter bis heute ungeklärten Umständen der gefesselte westafrikanische Migrant Oury Jalloh im Dessauer Polizeigewahrsam. Behörden und Justiz geben sich seit dem allergrößte Mühe, die Aufklärung des brutalen Todes zu verhindern. Zunächst sprach ein lokales Gericht alle angeklagten Polizisten frei, was aber vor dem Bundesgerichtshof kassiert wurde. Doch selbst, als ein Zeuge im Revisionsverfahren vor dem Magdeburger Landgericht eindeutig Namen und Begleitumstände nannte, die zum Tod von Oury Jalloh führten, gab Staatsanwaltschaft und Gericht ihre abwiegelnde Rolle nicht auf.
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18:09 min, 17 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 18.01.2012 / 14:39

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Klassifizierung

Beitragsart: Reportage
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Polizeigewalt
Entstehung

AutorInnen: Radio Aktiv
Radio: Radio Aktiv Berlin, Berlin im www
Produktionsdatum: 16.01.2012
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Am 7. Januar 2012 protestierten in Dessau ca. 200 Menschen gegen die rassistische Polizeigewalt und die Verschleppung der Aufklärung von Oury Jallohs Tod. Die Dessauer Polizei griff gezielt Anmelder und weitere Organisator_innen des Protestes an und verletzte sie z.T. schwer. Der Anmelder musste mehrere Tage im Krankenhaus verbringen. Als ein kurzer Aufschrei durch Sachsen-Anhalts Medien gib, versprach der Justizminister "lückenlose Aufklärung" über das unglaubliche Polizeiverhalten. Bis auf eine Versetzung eines (bereits vorher in Ungnade gefallenen) Beamten wartet die Öffentlichkeit jedoch bis heute vergeblich darauf.

Deshalb kam es in den Folgetagen an verschiedenen Orten zu Kundgebungen und Demonstrationen. Der Beitrag schildert die Stimmung und lässt verschiedene Menschen zu Wort kommen, die über ihre Erlebnisse in Dessau am 7. Januar sowie das Revisionsverfahren berichten.