Hallo und herzlich Willkommen zu zip-fm am Donnerstag, den 15. März. An Mikrofon und Technik ist Isabel Dean. Folgende Themen erwarten euch heute:

Wir beginnen mit einem Blick auf das beschauliche Mücheln in Sachsen-Anhalt, das auf den zweiten Blick gar nicht mehr so idyllisch erscheint: Denn dort ist die Naziszene sehr aktiv; am 25. Februar haben mehrere Personen einen dort ansässigen Gewerbetreibenden angegriffen, rassistisch angefeindet und bedroht.

„Wir sind gekommen um zu bleiben“ hieß es vor zwei Tagen in Bern. Dort haben 80 Sans-Papiers nach einer Gesprächsrunde mit der SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga das Generalsekretariat der SP besetzt.

Danach blicken wir noch einmal nach Japan: Vor einem Jahr explodierten im AKW Fukushima mehrere Reaktorblöcke. Und nach wie vor versuchen dort vor allem Leiharbeiter unter miesesten Arbeitsbedingungen das Schlimmste abzuwenden.

Und zuletzt: Meist scheitert es am Geld und am Engagement, doch in Dresden hat es geklappt: Kinder planen in der Dresdner Neustadt einen Spielplatz mit.


1.
Rassistischer Überfall in Mücheln (nahe Halle) - Interview mit Torsten von der Mobilen Opferberatung

In Mücheln in Sachsen-Anhalt haben am 25. Februar mehrere Personen einen dort ansässigen Gewerbetreibenden angegriffen, rassistisch angefeindet und bedroht. Ziel der Angreifer war, dass der Inhaber seinen Imbiss mit türkischen und internationalen Spezialitäten in Mücheln schließen solle.

Die tagesaktuelle Redaktion des Radio Corax Halle sprach mit Torsten von der Mobilen Opferberatung über diesen Überfall.



2.
Sans-Papiers besetzen SP Parteisekretariat (47080.)

Im Generalsekretariat der SP staunte man nicht schlecht, als am Nachmittag des 13. März plötzlich rund 80 Sans-Papiers hereinmarschierten.

80 Menschen ohne Papiere, mehrheitlich abgewiesene Asylsuchende, besetzten das Büro der SP Schweiz in Bern.
Sie kamen von einer Gesprächsrunde mit SP-Bundesrätin Simonetta
Sommaruga im Bundeshaus.

Mit der anschließenden Besetzung des Parteibüros wollten sie bewirken, dass es nicht bei freundlichen Worten bleibt, sondern auch gehandelt wird.

Organisiert haben die Aktion fünf Bleiberecht-Kollektive aus der ganzen Schweiz. Die Kollektive aus Sans-Papiers und ihren Unterstützer_innen setzen sich für die Rechte der Illegalisierten ein.
Wilma Rall vom Radio RaBe Bern berichtet:



3.
Japan: Leiharbeit in Atomruine Fukushima und der Aufbau eines alternativen Gesundheitszentrums (47088.)

Ein Jahr ist die Atomkatastrophe von Fukushima nun her. Durch ein Erdbeben, den darauf folgenden Tsunami und massiv missachtete Sicherheitsrisiken kam es dort in mehreren Blöcken zum SuperGAU.

Bis heute verseucht nach außen dringende hochradioaktive Strahlung die Umgebung. Verstrahlt auch weit davon entfernte Gebiete. Seit einem Jahr versucht der Betreiber Tepco das AKW unter Kontrolle zu bekommen. Doch das und die Stilllegung der Atomruine wird laut Schätzungen noch rund 40 Jahre dauern.

Und nach wie vor machen Leiharbeiter die hochgefährliche Arbeit – unter schlimmsten Arbeitsbedingungen. Wie ihre Situation heute, ein Jahr nach der Atomkatastrophe von Fukushima ist und was es für Basisinitiativen für die verstrahlte Bevölkerung gibt, erfahren wir nun von einem Vertreter der kämpferischen Gewerkschaft Doro-Chiba. Eigentlich eine kleine Eisenbahngewerkschaft östlich von Tokio, ist diese Gewerkschaft seit den 1970er Jahren aktiv im Kampf gegen Atomkraft.

Nobuo Manabe ist Mitglied des Internationalen Arbeitersolidaritätskomitees von Doro-Chiba, Heike Demmel vom Radio Z Nürnberg hat mit ihm gesprochen.



4.
Kinder planen einen Spielplatz (47079.)

Auf dem brachliegenden DREWAG-Gelände in der Friedensstraße in Dresden entsteht ein neuer Spielplatz. Was meist an fehlendem Geld und Engagement scheitert, hat hier geklappt: Kinder sind an der Planung ihres Spielplatzes mitbeteiligt. Das Junge Radio bei coloRadio Dresden berichtet:



Das war das zip-fm vom 15. März 2012. Diesmal mit Beiträgen aus Halle, Bern, Nürnberg und Dresden. Ihr könnt die Einzelbeiträge oder die gesamte Sendung nachhören unter www.freie-radios.net.
Das nächste zip-fm gibt es morgen vom transgenderradio Berlin. Tschüss und machts gut. Bis dahin.