Unsere Schulden in Athen

ID 51395
 
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Vortrag von Otto Köhler, Journalist, Buchautor und Publizist vom 10.10.12 in Heidelberg, VHS veranstalet vom:Heidelberg Forum gegen Militarismus und Krieg/VVN-Heidelberg.

Über „Schuldenkrise“, deutsche Besatzung, Ausplünderung und Wehrmachtsverbrechen in Griechenland

Audio
58:19 min, 53 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 12.10.2012 / 18:03

Dateizugriffe: 742

Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: sonar -zeitlos-
Entstehung

AutorInnen: Michael:Rasenspieler
Radio: bermuda, Mannheim im www
Produktionsdatum: 12.10.2012
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Otto Köhler, geb. 1935, arbeitete früher u.a. für den Spiegel, Konkret und Die Zeit sowie für den WDR und den Deutschlandfunk. Er schreibt heute für die Tageszeitung junge Welt und die Zweiwochenschrift Ossietzky, die er auch mit herausgibt. Außerdem veröffentlichte er eine Reihe Bücher zu geschichtlichen und politischen Themen.
Er ist Mitglied des deutschen P.E.N.-Zentrums und wurde 2007 für sein Lebenswerk mit dem Kurt-Tucholsky-Preis ausgezeichnet.
Griechenland ist hochverschuldet. Hilfskredite bekommt das Land nur zu hohen Zinsen und zu harten Bedingungen, die bereits zu einer massiven Verarmung der Bevölkerung führten. Vor allem die deutsche Regierung steht hinter dem harten Spardiktat, das Massenentlassungen, Kürzungen von Renten und Gehälter etc., erzwingt. Gleichzeitig werden die Griechen in den Medien und an den Stammtischen als faule Betrüger diffamiert, die „über ihre Verhältnisse lebten“ und sich nun auf „unsere“ Kosten sanieren lassen.
Vergessen wird das Leid das deutsche Truppen während der Besatzung im Zweiten Weltkrieg über das Land brachten: die Zerstörungen, Plünderungen und der Raub nationaler Ressourcen sowie die Kriegsverbrechen der Wehrmacht in Distomo, Kalavryta, Komeno und anderswo.

„Wir, die Autorinnen und Autoren des deutschen PEN, wollen nicht länger zusehen, wie unser Staat und unsere Medien mit dem Ursprungsland unserer Kultur umspringen: Griechenland und die Griechen werden in unserem Land verleumdet und gekränkt“, heißt es in einer Erklärung des deutschen PEN-Zentrums vom Mai des Jahres:

„Doch Deutschland hat erst den Zustand herbeigeführt, unter dem Griechenland noch heute leidet. »Hilfspakete« helfen eher den Gläubigern der griechischen Banken als dem griechischen Volk, das durch Sparpakete immer tiefer in die Armut getrieben wird.

Die Griechen wissen, wie es sich unter deutscher Besatzung lebt. Bei ihrem Abzug im Herbst 1944 hinterließ die Wehrmacht ein zerstörtes Land. Die Drachme war wertlos geworden infolge der horrenden deutschen Besatzungskosten. Dazu kam eine deutsche Zwangsanleihe bei der griechischen Nationalbank von 476 Millionen Mark, das sind heute – mit Zins- und Zinseszins – zirka 3,4 Milliarden Euro.“

Weder die abgepressten Anleihen noch die geraubten Güter wurden bisher erstattet, noch wurden Reparationen für die angerichteten Schäden oder Entschädigungen an die Opfer und ihre Hinterbliebenen gezahlt.

Es stellt sich daher die Frage, wer in Wahrheit wem etwas schuldet?

Der renommierte Journalist Otto Köhler, der die Erklärung des PEN mit initiierte, wird auf die aktuelle Krisensituation in Griechenland eingehen, einen Überblick über die damalige Besatzungspolitik geben, sowie über die Schätzungen des aktuellen Wertes, der nach wie vor noch ausstehenden Beträge.

Mittwoch, 10. Oktober 2012
19.30 Uhr | Volkshochschule • Bergheimer Str. 76, Heidelberg

Veranstalter: VVN/BdA HD und Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Heidelberg e.V.

Quelle:http://www.antikriegsforum-heidelberg.de...

Kommentare
15.10.2012 / 09:16 detlef,
gesendet am 25 10 2012 bei osmose
danke
 
15.10.2012 / 15:23 Coloradio, coloRadio, Dresden
Nachmitagsmagazin am 13.10
gesendet am 13.19.12 Danke!
 
09.11.2012 / 15:05 redaktion_A, Radio Helsinki, Graz
ist geplant für den 12.11.2012 in "aus den freien radios"
um 9:20 uhr. danke!