Der unterdrückte Frieden: Israel, Iran und die arabische Revolution

ID 52729
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Interview mit:

Gilbert Achcar, Politologe und Soziologe, Professor an der "School of Oriental and African Studies", University of London, Friedensaktivist, Autor u.a. von: "Die Araber und der Holocaust" und zusammen mit Noam Chomsky: "Perilous Power"

Audio
54:49 min, 100 MB, mp3
mp3, 256 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 18.12.2012 / 00:17

Dateizugriffe: 99

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur, Internationales
Entstehung

AutorInnen: David Goeßmann
Radio: , Berlin im www
Produktionsdatum: 18.12.2012
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Fast zwei Jahre nach dem Beginn des arabischen Frühlings in Tunesien und drei Wochen nach der Militäroffensive Israels im Gazastreifen, der in den USA und Israel auch als Test für eine Iran-Offensive gewertet wird, hat Kontext TV ein ausführliches Interview mit dem Politologen und Friedensaktivisten Gilbert Achcar geführt. Vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse fragen wir: Welche Kräfte verhindern Frieden und Gerechtigkeit in der Region? Was sind die Triebkräfte der Konflikte? Und welche Lösungen für einen gerechten Frieden gibt es?

Im Fall des Nahost-Konflikts gäbe es seit 40 Jahren eine internationale Friedenslösung, sagt Achcar. Die vollständige Räumung der besetzten Gebiete und palästinensische Selbstbestimmung in den 22 Prozent des noch verbliebenen angestammten Gebietes sei Minimalbedingung für jede Friedenslösung, das werde jedoch von Israel blockiert. Die Spannungen mit dem Iran würden künstlich von den USA erzeugt, um ein Klima für lukrative Waffengeschäfte mit den benachbarten Öl-Monarchien zu erzeugen. "Wenn die USA also dem Iran mit Krieg drohen, wird Israel de facto ein nukleares Monopol in der Region zugestanden. Und das ist die beste Art, eine friedliche Lösung zu verhindern. Die USA könnten auch eine andere Politik verfolgen, nämlich Druck auf Israel ausüben atomar abzurüsten, ein Abkommen auszuhandeln, das der Iran mit Sicherheit annehmen würde, wie alle anderen Staaten in der Region, die einen atomwaffenfreien Nahen Osten wollen." Der arabische Frühling hat nach Achcar einen langfristigen revolutionären Prozess ausgelöst, der erst am Anfang sei. Es gehe nicht einfach um Regimewechsel und die Wahl eines Parlaments, sondern um soziale Gerechtigkeit und sozialen Frieden. "Man kann sicher sein, dass in Tunesien und Ägypten, wo alles seinen Anfang nahm, in Zukunft viele Umbrüche, Wechsel, Massenbewegungen, Mobilisierungen und Aufstände stattfinden werden."

Kommentare
25.12.2012 / 02:43 Walter Kuhl, Dissent Medienwerkstatt
Zur Sendung vorgesehen am 31.12.2012 ...
... bei Radio Darmstadt. Danke.