Berlin: Versteigerung des KÖPI-Wagenplatzes trifft auf Widerstand

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Am Donnerstag dieser Woche, den 28.02.2013 soll im Amtsgericht Mitte in Berlin das Gelände des Bauwagenplatzes der KÖPI an Investoren versteigert werden. Die KÖPI wirde 1990 besetzt und hat zahlreiche politische und soziale Projekte, zusammen mit einem angrenzenden Bauwagenplatz. Mitten im Herzen des sog. Media-Spree Investoren Paradieses am Berliner Spreeufer scheinen die Bewohner_innen von Mietshäusern und Bauwagenplätzen nur noch Randfiguren in der Stadtentwicklung zu sein.

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09:29 min, 13 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 25.02.2013 / 00:16

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Politik/Info
Serie: freiräume
Entstehung

AutorInnen: Radio Aktiv Berlin
Radio: Radio Aktiv Berlin, Berlin im www
Produktionsdatum: 24.02.2013
CC BY-NC-SA
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Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Doch es würde auch niemanden überraschen, wenn dieses Vorhaben scheitert - das ist es nämlich bereits zu früheren Anlässen, in denen sich die Bewohner_innen eingemischt haben. Für kommenden Donnerstag mobilisiert ein Bündnis verschiedener Hausprojekte und Wagenplätze morgens um 9 Uhr zu einem DIY Konzert mit Hip Hop und Punkrock vor das Gericht, um möglichen Kaufinteressenten einen Geschmack davon zu vermitteln, was sie bei einem Bauvorhaben dort erwarten könnte.

Angezettelt wird diese Versteigerung durch die Commerzbank mit ihren Tochtergesellschaften, denn das große Geld winkt. Seit Sommer 2012 ist das Gebiet um das Wohn- und Kulturprojekt Köpi mit seinem Wagenplatz als Sanierungsgebiet ausgeschrieben. Die Stadt möchte Geld locker machen und Investoren anziehen, um die nördliche Luisenstadt weiter aufzuwerten. Lofts, Eigentumswohnungen und Luxus-Studentenwohnheime sind angedacht und zum Teil sogar schon genehmigt. Die Köpenicker Straße soll zur Flanier – und Partymeile ausgebaut werden, aus dem alten Postfuhrhof hinter dem Gebäude der Köpi soll eine Art neuer Hackescher Markt werden. Der geplante Baubeginn ist bereits im März.

Das Haus mit seinen vielen Projekten und der Wagenplatz gehören zusammen. Sie sind Teil einer bestehenden Widerstandsbewegung gegen die Verwertungspolitik. Die Versteigerung ist ein weiterer Angriff auf uns alle!

Rummelplatz, KVU, Linienstraße, Köpi und die anderen alternativen Projekte wehren sich gegen ihre Vertreibung und riefen daher am vergangenen Freitag zu einer Demo durch Berlin Mitte und Kreuzberg auf, ander sich über 1000 Menschen beteiligten.

Wir berichten von der Demonstration und weitere geplante Proteste in dieser Woche.

Am kommenden Donnerstag geht es dann z.B. um 9 Uhr morgens vor das Amtsgericht in Berlin-Mitte (in der Littenstraße 12-17, U-Kloserstr.), um den potentiellen Investoren zu zeigen, worauf sie sich einlassen. Live werden dabei CALAVERA (Radical DIY-Anarcho-HipHop, St. Etienne/) auftreten.