Der Staatsstreich der Konzerne: Die USA auf dem Weg in eine neofeudale Gesellschaft

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Interview mit Chris Hedges, Journalist, Pulitzer-Preisträger, leitender Wissenschaftler am The Nation Institute in New York City, bis 2003 Korrespondent und Büroleiter für den Mittleren Osten der New York Times, Buchautor (zuletzt "Days of Destruction, Days of Revolt")

Chris Hedges spricht von "geopferte Zonen" in den USA, die einer schrankenlosen ökonomischen und ökologischen Ausbeutung unterworfen werden: ehemalige Industriestädte wie Camden in New Jersey, das heute zu den ärmsten und gewalttätigsten Städten des Landes gehört, oder die Kohleminen von West Virginia, wo Landschaft und Gemeinden gleichermaßen verwüstet werden. Die liberalen Institutionen, darunter die Demokratische Partei seit Clinton, hätten die Interessen der Bevölkerung verraten und an Unternehmensinteressen verkauft. Weitere Revolten wie die Occupy-Bewegung seien zu erwarten.
Audio
12:02 min, 11 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 02.04.2013 / 15:33

Dateizugriffe: 86

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Entstehung

AutorInnen: Davide Goeßmann
Radio: , Berlin im www
Produktionsdatum: 02.04.2013
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Zugleich seien die USA von einer Kultur der Gewalt geprägt. Das Gefängnissystem der USA mit 2,2 Millionen Inhaftierten - die meisten davon Afroamerikaner - sei seit der Clinton Ära massiv ausgebaut worden und diene dazu, die potentiell rebellische Klasse der Afroamerikaner zu brechen. Die Native Americans seien heute noch immer marginalisiert, mit Lebenserwartungen von zum Teil nur 48 Jahren.
Die Beschneidung der Bürgerrechte unter Präsident Obama sei noch extremer als unter George W. Bush, so Hedges. Mit der Ausweitung der Drohnenangriffe und den "Kill Lists" des Präsidenten könnten nun auch US-Bürger ohne Gerichtsverfahren getötet werden. Das Spionagegesetz werde benutzt, um unbequeme Whistleblower, die auf Missstände aufmerksam machen, aus dem Verkehr zu ziehen, wie zuletzt den ehemaligen CIA-Mitarbeiter Kiriakou, der zu 30 Monaten Haft vereurteilt wurde, weil er Kriegsverbrechen offenlegte. Unter dem "National Defense Authorization Act" können Bürger ohne Gerichtsverfahren unbefristet gefangen gehalten werden. Nicht zuletzt weil dieses Gesetz auch Journalisten betrifft, hat Hedges die Obama-Regierung verklagt - und in erster Instanz Recht bekommen.

Kommentare
02.04.2013 / 22:12 Radio Aktiv Berlin, Free-Mumia-Bündnis
hervorragender Beitrag
Vielen Dank für diesen hervorragenden und sehr klaren Beitrag. Zum Glück kann Chris Hedges inzwischen als US Journalist offen über diese Fragen reden, ohne dafür ein Verbrechen untergeschoben zu bekommen und lebenslänglich im Gefängnis festgehalten zu werden, wie z.B. Mumia Abu-Jamal. Wir werden diesen Beitrag unter Nennung der Creative Commons in unsere kommenden Ausgabe von "Radio Aktiv Berlin" aufnehmen. Radio Aktiv Berlin podcasts: http://cba.fro.at/series/1447
 
04.04.2013 / 16:15 Tagesaktuelle Redaktion, Radio Corax, Halle
gesendet
heute im Mittagsmagazin. Vielen Dank!
 
05.04.2013 / 10:02 detlef,
gesendet am 07 04 2013 bei novosti
danke
 
20.05.2013 / 14:21 Sylvia Schmidt,
Ausschnitt wird gesendet 02.06. zwischen 14-15h radioflora.de
Danke! Bei der Gelegenheit Empfehlung Dokumentarfilm "Voices of Transition" von Nils Aguilar und der "FUTURZWEI Zukunftsalmanach 2013". Reicht alles noch nicht, macht aber Mut.