"Erwartet nichts von Niemandem, organisiert Euch!" Der 82-jährige Anarchist Lucio Urtubia erzählt aus seinem Leben.

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Sozialrebell, Bankräuber, Fälscher , so könnte man Lucio Urtubia beschreiben. Sein Leben ist ein Spiegel der revolutionären Bewegungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Synchronisierte Fassung mit dt. Übersetzung, die Fragen stellte Heike Demmel, Übersetzung Alix Arnold. Dokumentation einer Veranstaltung vom 2.10.2013 in Erlangen.
Audio
41:33 min, 29 MB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 15.10.2013 / 08:32

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 15.10.2013
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
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Skript
Der überzeugte Anarchist, geboren 1931 in einem Dorf in Navarra, desertiert 1954 und flieht aus dem Spanien Francos. Lucio Urtubia lebt unauffällig als Maurer in Paris. Doch er fälscht Dokumente für linke spanische Flüchtlinge, und er versteckt UntergrundkämpferInnen. Er überfällt Banken - er nennt es Enteignungsaktionen.

Lucio Urtubia fälscht Pässe und Reisedokumente auch für andere revolutionäre Bewegungen weltweit: für die Stadtguerilla Tupamaros in Uruguay und die Montoneros in Argentinien, die Brigate Rosse in Italien oder auch die Black Panther in den USA.

Der wohl größte Coup ist der massenhafte Druck von gefälschten Travellerschecks der First National Citi Bank im Wert von mehreren Millionen Dollar. Damit zwingen er und ein ganzes Netzwerk 1980 die mächtigste Bank der Welt in die Knie: Trotz Lucios Verhaftung muss die Bank verhandeln, denn ihre Schecks werden zunehmend wertlos.

Trotz aller Aktionen: Lucio Urtubia verbringt nur wenige Monate im Gefängnis. Mit über 70 Jahren bricht er sein Schweigen und schreibt seine Erinnerungen nieder: "Baustelle Revolution. Erinnerungen eines Anarchisten&quot" ist bei Assoziation A erschienen.

Lucio Urtubia hat ein sozio-kulturellen Zentrum "Espace Louise Michel" in Paris aufgebaut und ist unermüdlich aktiv und unterwegs nach dem Motto: "An nichts glauben aber alles für möglich halten".

Passt nicht ganz, aber irgendwie doch - auch Fluchthilfe kommt ohne "falsche Papiere" kaum aus:
http://historia-viva.net/