zip-fm vom 25.02.2014

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Sachsen: Freie Radios ohne Geld / Zwangspause beim NSU-Prozess / Fukushima 360° / Newsletter für Flüchtlingsfrauen
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29:59 min, 27 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 25.02.2014 / 15:05

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Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Andreas Reimann
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 25.02.2014
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen zu zip-fm am Dienstag den 25. Februar, zusammengestellt heute von Radio Dreyeckland aus Freiburg.

Die Themen heute:

… 3 Sendeminuten Günter Jauch kosten mehr als 1 Jahr UKW von coloRadio Dresden …
In Sachsen haben die Freien Radios weiter unter einer miserablen Situation zu leiden

Zwangspause beim NSU-Prozess
...
Wir befassen uns mit den politischen Weltsichten der Beate Zschäpe

Atomkraft vernichtet Demokratie
...
Ein neues Buch über Fukushioma erzählt unter anderem von den staatlich verordneten Informations-sperren


Und:
Häusliche Gewalt im Flüchtlingsheim
...
Wir stellen einen neuen Newsletter für Flüchtlingsfrauen vor

(((ANMOD))
Die Situation der freien Radios ist in jedem Bundesland anders, wirklich rosig sieht sie aber nirgends aus. In Sachsen ist sie sogar besonders erschreckend. So hat die Sächsische Landesmedienanstalt die ohnehin schon minimalen finanziellen Mittel für die freien Radios weiter gekürzt. Im gegensatz zu den meisten anderen bundesländern erhalten die freien radios in Sachsen einen Zuschuss NUR für die Sender- und leitungskosten. Einen allgemeine Zuschuss gibt es dort nicht; bei Miete, Personal- und anderen Kosten sind die Radios ganz auf sich alleine gestellt.

„Coloradio“ in Dresden, eines der 3 freien radios in Sachsen, hatte im vergangenen Jahr Klage eingereicht, weil es sich bei der Verteilung der Gelder benachteiligt gefühlt hat. Und vergangene Woche hat das Verwaltungsgericht der Klage von "Coloradio" stattgegeben.




Die Sächsische Landesmedienanstalt hat sich nun etwas besonderes ausgedacht, um Coloradio gegenüber den anderen nun gleichzustellen - anstatt die Fördersumme zu erhöhen, wird sie einfach auf mehr "Radios" verteilt. Das führt natürlich zu einer angespannten finanziellen Situation bei allen drei freien Radios, denen jetzt Gelder fehlen.

Besonders skandalös ist aber, dass die beiden Universitätsradios in Sachsen besser gestellt werden, als die freien - ein trick, der aus anderen Bundesländern bekannt ist: Nicht der freie gesellschaftsfunk wird an erster Stelle gefördert, sondern Radio unter dem Dach von Universitäten.

Das landesmediengesetz sieht freie Radios auch gar nicht zwingend vor - sie sollen lediglich ermöglicht werden: Radio Corax aus Halle spriach mit Daniel Ott vom freien Radio T im sächsischen Chemnitz.




((ANMOD))
Um den NSU-Prozess war es in der vergangenen Woche etwas still geworden. Grund dafür war die Absage zweier Zeugen, welche im Oberlandesgericht in München vernommen werden sollten. Robert Andreasch vom NSU-Watch-Blog sprach mit Sophia Springer Radio Lotte aus Weimar über die Zwangspause im NSU-Prozess:





(((ANMOD))
"Fukushima 360°" ist der Titel einer Neuerscheinung des Fotojournalisten Alexander Neureuter.
Das Buch zeichnet sich durch eine besonders einfühlsame Nähe zu den Lebenswelten der portraitierten Menschen aus. Sie schildern, wie sie seit dem Beginn der Atomkatastrophe leben oder - überleben.
Zahlreiche Hintergrundtexte geben Einblicke in die japanische Gesellschaft, in die Netzwerke zwischen Regierung, Behörden, Medien, den Atomkonzernen und nicht zuletzt auch der japanischen Mafia "yakuza". Bei den Aufräumarbeiten um die havarierten Reaktoren nimmt die yakuza eine Scharnierfunktion ein - zwischen den Atomfirmen und den völlig verarmten Schichten der Gesellschaft. So schickt die yakuza immer wieder Menschen in den lebensgefährlichen Einsatz direkt in den Reaktoren – unter dem Stillschweigen der Behörden und Atomfirmen.




Zu alledem gibt es seit Ende 2013 eine gesetzlich verordnete Informationssperre, die die Verbreitung von Informationen, die mit "unangemessenen Recherchemitteln" erhoben werden mit bis zu 10 Jahren Haft bestraft werden. Die Folge ist eine weitestgehende Einschüchterung jeglicher journalistischer Arbeit zum Thema Fukushima.
Der Autor Alexander Neureuter war zu Gast bei radio Zusa in Uelzen.

(((ABMOD))
Das Buch "Fukushima 360°" kann direkt beim Autor bestellt werden: www.neureuters.de
Der Preis beträgt versandkostenfrei 29,80 Euro incl. MwSt.

((ANMOD))
Häusliche Gewalt gegen Frauen ist leider auch ein Thema in Flüchtlingswohnheimen. Die schwierige räumliche Situation und die große psychische Belastung . Ein neuer Newsletter richtet sich nun speziell an Frauen und Aktive in der Flüchtlingsarbeit. Er will Flüchtlingsfrauen ermutigen, sich aktiv Schutz vor der Gewalt zu suchen. Hiesige Frauenhäuser beispielsweise sollen auch Flüchtlingsfrauen in ihren Räumen aufnehmen. Radio Dreyeckland sprach mit einer Vertreterin von women-in-exile.net
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Der Newsletter erscheint in deutscher und englischer Sprache. Erhältlich ist er im Internet unter: www.women minus in minus exile.net

Damit sind wir am Ende von zip-fm am heutigen Dienstag dem 25. Februar.
Am Mikrofon war Andreas Reimann – ich sage Tschüss, und einen schönen Abend.