Nur weil einer der Bewohner des Asylbewerberheimes in Germering erst spät in der Nacht nach Hause kam, wurde Schlimmeres verhindert: Er entdeckte Feuer am Haus und konnte die anderen BewohnerInnen warnen.
Das war Anfang Januar, es war Brandstiftung, einen rassistischer Hintergrund schließt die Ermittlungsbehörde nicht aus. Doch bis heute ist unklar, wer den Brand legte. Es ist nicht der einzige Brandanschlag auf eine Asylunterkunft in diesem Jahr. Immer häufiger werden Flüchtlingsunterkünfte angegriffen, deren BewohnerInnen Opfer von Gewalttaten. Für die ersten zwei Monate des Jahres 2014 zählt die Amadeu Antonio Stiftung bereits 21 gewalttätige Angriffe auf Unterkünfte, sowie sieben tätliche Übergriffe auf Einzelpersonen. Gar nicht zu reden von rassistischer und rechter Hetze gegen Flüchtlingsheime. So auch in Erlangen: Dort tauchten vor der Eröffnung einer neuen Asylunterkunft letzte Woche dreimal rassistische Schreiben in den Briefkästen der Nachbarschaft auf.
Pro Asyl und die Amadeu Antonio Stiftung wollen dem entgegensteuern und sind heute mit erschreckenden Zahlen und Vorschlägen, wie der Gewalt zu begegnen ist, an die Öffentlichkeit getreten. Heike Demmel sprach dazu mit Timo Reinfrank, dem Geschäftsführer der Amadeu Antonio Stiftung:





Um der Gewalt durch rassistische Stimmungsmache gegen Flüchtlinge etwas entgegenzusetzen haben die Amadeu Antonio Stiftung und Pro Asyl auch Handreichungen für die Arbeit vor Ort erstellt. In der Broschüre „Refugees Welcome. Gemeinsam Willkommenskultur gestalten“ werden zahlreiche positive Fallbeispiele für ein gelingendes Miteinander vorgestellt. Die Schrift „Die Brandstifter“ erläutert die Strategien der extremen Rechten gegen Flüchtlinge und zeigt Handlungsoptionen auf. Und die Broschüre „Pro Menschenrechte. Contra Vorurteile“ räumt in kurzer Form mit den gängigsten Vorurteilen gegen Flüchtlinge auf.
Alle drei Broschüren können im Internet heruntergeladen oder auch bestellt werden, und zwar unter:
www.amadeu-antonio-stiftung.de/hetze