zip-fm vom 6.6.2014

ID 64235
 
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Grundrechtereport 2014 / Sexarbeit nicht immer Ausbeutung / Syrien / 25 Jahre Tiananmen-Massaker / Sicherstellungszuschlag für Hebammen
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mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 06.06.2014 / 15:38

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Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: kyra + cora
Radio: Freies Radio Berlin, Berlin
Produktionsdatum: 06.06.2014
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von zip-fm, dem Infomagazin der Freien Radios. Heute Freitag den 6. Juni von der radiokampagne Berlin.
Folgende Themen könnt ihr euch in der nächsten halben Stunde zu Gemüte führen:

* Grundrechtereport 2014 - Die europäische Ebene wird immer wichtiger
* Sexarbeit ist nicht zwangsläufig Ausbeutung - Zur Situation von Prostituierten in Brasilien im Vorfeld der WM
* Syrien: Wer treibt den Krieg voran?Verschiedene Akteure im Konflikt
* 25 Jahre Tiananmen-Massaker in China – und wie sieht es mit der Erinnerung jetzt aus?
* und noch eine kurze Nachricht zur Regelungen zum Sicherstellungszuschlag der Hebammenhilfe, die nun in Kraft tritt.
Grundrechtereport 2014 - Die europäische Ebene wird immer wichtiger

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Am Dienstag den 3.Juni wurde der 18.Grundrechtereport durch die ehemalige Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger vorgestellt. Er enthält 42 Kapitel zu der Lage der Grundrechte in Deutschland und wurde von vielen Autorinnen erarbeitet, die Ihr Gebiet gut kennen.
Viele kommen aus dem Umfeld des Kommittes für Grundrechte und Demokratie, dem Republikanischen AnwaltInnenverein und der Internationalen Liga für Menschenrechte in Deutschland.
Im Folgenden hört ihr ein Interview von Radio Dreyeckland Freiburg mit der Rechtsanwältin Elke Steven vom Kommittee für Grundrechte.

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Sexarbeit ist nicht zwangsläufig Ausbeutung - Zur Situation von Prostituierten in Brasilien im Vorfeld der WM
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Am 2. Juni war der internationale Tag der Prostituierten. Dieser wird seit 1975 nach Protesten von Sexarbeiterinnen in Lyon begangen. Sie forderten ihre Rechte ein und besetzten Kirchen in ganze Frankreich gegen Ausbeutung, polizeiliche Repression wie Bußgelder, Haftstrafen und Morde an Kolleginnen, die gar nicht erst untersucht werden. Daneben gab es auch einen Streik von kommerziellem Sex.

Friedrike Strack hat lange bei Davida, einer brasilianischen Prosituiertenorganisation in Rio de Janeiro gearbeitet. Davida ist eine politische Organisation, die sich für die Rechte von Sexarbeiterinnen einsetzt und auch Mitgründerin des landesweiten Prostituiertennetzwerks ist. Friederike legt Wert auf die Differenzierung zwischen der Arbeit mündiger Frauen, Männer und Transsexuellen im Rotlichtmilieu und der Ausbeutung von Minderjährigen und anderen abhängigen Personen und erklärt ihre Sicht auf Sexarbeit Radio Dreyeckland Freiburg.

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Syrien: Nach der Wahl ist vor der Wahl
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Eine Wahl als Inszenierung einer Normalität die es nicht geben kann. Die Syrerinnen und Syrer sollten am vergangenen Dienstag über den Präsidenten abstimmen. Dumm nur, dass es nur zwei Gegenkandidaten gab, nämlich Maher Hajjar und Hassan al-Nouri, die beide in Syrien weitgehend unbekannt sind.
Desweiteren war die Wahl nur in den von Assad kontrollierten Regionen möglich – was nur 40% des Landes sind.
Bashar al-Assad wurde dann auch mit 98,6% der Stimmen gewählt.
In diesem Beitrag von Radio Z, Nürnberg geht es aber nicht um die Wahl, sondern um die Kriegstreiber und Konfliktparteien im Land.

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25 Jahre Tiananmen-Massaker in China

Die Bilder vom „Tank Man“ gingen um die Welt: Dem Chinesen mit den Einkaufstüten, der sich ganz alleine den Panzern entgegenstellte – vor 25 Jahren in Peking.
Am 4. Juni 1989 beendete die chinesische Regierung die seit Wochen andauernden Proteste auf dem Platz des himmlischen Friedens, dem Tianan-Platz in der Hauptstadt Peking.
Wie viele Menschen die chinesische Armee dabei erschossen hat, wie viele von Panzern überrollt, verhaftet und exekutiert wurden - und wie viele Protestierende noch heute in Haft sitzen, ist unklar. Die Ereignisse vom 4. Juni sind in China bis heute tabu.

Ein Beitrag von Radio RaBe Bern.
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Nachricht zu Hebammenprämie:
skript:
Der Deutsche Bundestag hat am Donnerstag den 6. Juni einen sogenannten Sicherstellungszuschlag beschlossen. Dieser soll die Haftpflichtkosten der Hebammen abfedern, die nur eine geringe Anzahl von Geburten im Jahr betreuen.
Diese Regelung tritt nun direkt in Kraft. Ziel ist es dadurch die flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe einschließlich der freien Wahl des Geburtsortes zu gewährleisten.
Denn in weniger besiedelten Gebieten gibt es auch weniger Geburten und diesen Frauen wäre die Möglichkeit der Wahlfreiheit komplett genommen worden, denn Hebammen die in so einer Region arbeiten, hätten sich die erhöhte Versicherungsprämie überhaupt nicht leisten können.

Das bestehende Problem ist, dass die Kosten für die berufliche Haftpflicht für Hebammen
in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. Bei anhaltend niedriger Vergütung waren diese
für viele Hebammen nicht mehr bezahlbar. Die Regelungen sollen hier einen Ausgleich
schaffen, damit nicht weitere Hebammen bei den ab 1. Juli 2014 anstehenden Prämienerhöhungen den Beruf aufgeben müssen.

Doch dieser Sicherstellungszuschlag ist alles andere als eine langfristige Lösung.
Denn weiterhin besteht das Grundproblem, dass es ab Juli 2016 keinen Versicherer
mehr gibt, da das Absichern von Geburten einfach kein profitables Geschäft ist und eine Versicherung bekannter Maßen nicht für das Allgemeinwohl zuständig ist, sondern zu seinem eigenen.

Damit bietet der Sicherstellungszuschlag keine langfristige Lösung der Haftpflichtproblematik. Hebammenverbände fordern deshalb weiterhin eine langfristige Lösung wie z.B. die Einrichtung einer Haftungsobergrenze mit einem öffentlich finanzierten Haftungsfonds. So ein Modell wird z.B. in Dänemark praktiziert.

Wie es weiter geht, wird sich zeigen.
Weitere Informationen sind im Internet z.B. auf Hebammenunterstuetzung.de zu finden.

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Das war es mal wieder mit einer halben Stunde zip-fm.
Das nächste zip kommt aus Freiburg, ich sage tschüss und wünsche euch noch einen schönen Tag.

Kommentare
06.06.2014 / 16:59 bermuda sonar, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
lief in sonar 6.6.
merci