zip-fm 8. Juli 2014

ID 64983
zip-fm - Sendung (Hauptteil)
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Ukraine: Augenzeugenbericht zur Situation in Donezk #64945 / Proteste bei der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien #64899 / Räumung des besetzten BAMF in Nürnberg #64926 / „Unvorbereitet und nicht wirklich neutral“ – die Schweiz im ersten Weltkrieg
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30:00 min, 17 MB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 08.07.2014 / 11:55

Dateizugriffe: 9026

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 08.07.2014
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
Karte NATO-Osterweiterung
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Skript
Hallo und herzlich willkommen (zu zip-fm), am heutigen Dienstag von Radio Dreyeckland aus Freiburg. Heute der 8. Juli, bisher wohl eher kein historisches Datum. Anders der 8. Juli 1997. Der wird zwar nie einen Platz in iiirgendeinem Kalender bekommen, dennoch gab es da ein kleines Detail, das Geschichte machte. Polen, Ungarn und Tschechien wurden am 8. Juli 1997 offiziell zur Mitgliedschaft in der NATO eingeladen. „Meine Güte“, könnte man sagen, „wieso ist eine solche Einladung historisch wichtig?“ Sie ist's, weil sie ein fragiles Gleichgewicht durcheinanderbrachte, das der langjährige deutsche Außenminister Genscher schon recht früh nach dem Ende der DDR als ebensolches ansprach, im Jahr 1990, sieben Jahre vorher: „Uns ist bewusst“, sagte der deutsche Außenminister damals, „dass die Zugehörigkeit eines vereinten Deutschlands zur NATO komplizierte Fragen aufwirft. Für uns steht aber fest: Die Nato wird sich nicht nach Osten ausdehnen.“ Am 8. Juli 1997 war das dann vergessen, mit der Einladung an die genannten drei Staaten bzw. ihre Regierungen schickte sich das westliche Militärbündnis an, sich deutlich in Richtung Russland auszudehnen. Heute vor 17 Jahren begann also die sehr klassisch imperialistische Osterweitung der NATO, ein Ende ist aktuell nicht abzusehen, mit den hinlänglich bekannten Konflikten zwischen NATO und Russland um Krim und Ukraine. http://www.bild.de/politik/2009/bild-med...
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Zu den Themen unserer heutigen Sendung an diesem 8. Juli:
"Die Ukraine wird mit den Folgen der Ereignisse noch lange zu kämpfen haben" – sagt gleich ein Augenzeuge zur aktuellen Situation in Donezk
Von Europa nach Südamerika: Ein Blick auf die Proteste am Rande der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien
Und zurück nach … Franken, zur Besetzung des Vorplatzes des „Bundesamts für Migration und Flüchtlinge“ in Nürnberg vergangene Woche
… und schließlich in die Schweiz, vor 100 Jahren: Ein Blick auf die Rolle der Eidgenossen im 1. Weltkrieg.
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In der Ukraine wird unverändert die Auseinandersetzung ausgetragen um Einfluss-Sphären West (konkret EU und NATO) und Ost (also Russland). Insbesondere in den Gebieten der östlichen Ukraine Donezk und Lugansk engagieren sich separatistische Kräfte für eine politische Orientierung in Richtung Russland. Die ukrainische Armee hingegen versucht, die östlichen Regionenn zu militärisch zu halten, sie hat mittlerweile die Städte Slowjansk und Kramatorsk eingenommen, die Militäraktionen verlagern sich mittlerweile in Richtung Luhansk und dem Zentrum der Kohleregion Donbass, nach Donezk. Radio Dreyeckland aus Freiburg sprach am Wochenende mit Olga über die aktuelle Situation in Donezk, sie lebt im Zentrum der Stadt und ist unter anderem in der Organisation „Stop Tuberculosis“ aktiv.
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Ich gestehe: Auch ich bin Profiteur der nationalen Fußballspiele der Männer: Ich genieße die Ruhe am Baggersee trotz bestem Wetter und ich kann am frühen Abend meine Lieblings-Fahrrad-Routen nehmen ohne in Abgaswolken zu ersticken. Eine meiner Lieblings-Webseiten ist die stets aktuelle Wikipedia-Seite zu den anstehenden Ballrunden. So penetriert Fußball auch /mein/ Leben.
Doch trotz der Kämpfe der Fußballmänner geht die auch Auseinandersetzung um lebenswerte Zustände in Brasilien selbst weiter: Seit mehr als einem Jahr gibt es in Brasilien landesweit Proteste, trotz aktuellem Rückgang immer noch die größten seit Ende der Militärdiktatur in den 1980er Jahren – und auf das Ende der Riesenparty wird der Kater folgen, dann steht schon das Olympia-Spektakel vor der Tür – man braucht wirklich kein Hellseher zu sein um zu wissen, dass die Proteste weitergehen werden.
Radio Corax in Halle hat mit dem Journalisten Nils Brock, der zur Zeit in Rio de Janeiro ist, über die Proteste in Brasilien gesprochen und eingangs gefragt, wogegen sich die Proteste aktuell richten.
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Kein Mensch ist illegal – Die Besetzung des Vorplatzes des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg hingegen schon. Geflüchtete aus ganz Bayern hatten am vergangenen Donnerstag mit einer Demonstration durch Nürnberg auf ihre Situation aufmerksam gemacht. Danach hatte sich ein Großteil der Teilnehmer_innen im Anschluss an die Demo geweigert, den Vorplatz des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge wieder zu verlassen. Die etwa 40 Besetzer_innen forderten ihre Anerkennung als Flüchtlinge und ein Bleiberecht in Deutschland und verbrachten die Nacht auf dem Amtsgelände. Am Freitag-Morgen dann wurde die Besetzung von der Polizei geräumt, die Protestierenden erwartet nun eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Radio Z aus Nürnberg berichtet.
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Vor hundert Jahren schlitterte die Welt, insbesondere Europa, in den „Großen Krieg“, wie er damals hieß. Ende Juni 1914 fiel der österreichische Thronfolger einem Attentat in Sarajevo zum Opfer, danach begann die sogenannte Julikrise, die schließlich im bis dahin größten Krieg der Menschheit endete: Dem ersten Weltkrieg mit ungefähr 10 Millionen Toten.
Auf der einen Seite standen die Mittelmächte Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und das Osmanische Reich. Auf der anderen Seite die sogenannte Entente von Frankreich, Grossbritannien, Russland – und später Italien. Mittendrin die Schweiz, die sich zwar als neutral bezeichnete - obwohl der Schweizer General Wille ganz offen mit Deutschland sympathisierte.
Die Historische Forschungsstelle „Diplomatische Dokumente der Schweiz“ DoDiS hat zahlreiche Dokumente veröffentlicht, welche die Rolle der Schweiz im ersten Weltkrieg beleuchten. Das Freie Radio RaBe aus Bern hat mit dem Leiter von DoDiS - Sacha Zala - gesprochen und gefragt: Wusste die Schweiz vor hundert Jahren, was auf sie zukommt?
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Das wars für heute, herzlichen Dank fürs zuhören – nach-lesen könnt ihr uns auf unserer Webseite zip‑fm.net. Und morgen kommt zip-fm dann aus Marburg ….... bis dann … - tschüss.
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zip-fm im Internet:
http://www.zip-fm.net
http://twitter.com/zipfm_magazin
http://identi.ca/zipfmmagazin
http://linksunten.indymedia.org/de/ (der Player dort eher rechts unten)
http://www.freie-radios.net/portal/podca... (zip-fm Podcast)


Kommentare
10.07.2014 / 10:10 detlef,
gesendet am 10 07 2014 im Abendprogramm
danke