Gegen Kommerzialisierungen, gegen die Zwei-Drei-Klassen-Gesundheitsversorgung in der Uniklinik Mannheim und sonstwo

ID 67211
 
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Interview mit Uwe Kupferschläger, Betriebsrat der Uniklinik Mannheim zur aktuellen Lage nicht nur am Uniklinikum Mannheim am 7.Nov 2014.

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Audio
16:17 min, 13 MB, mp3
mp3, 112 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 07.11.2014 / 16:23

Dateizugriffe: 939

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, SeniorInnen, Arbeitswelt, Kinder, Umwelt, Jugend, Politik/Info
Serie: sonar -aktuell-
Entstehung

AutorInnen: sonar aktuell Reinhard
Radio: bermuda, Mannheim im www
Produktionsdatum: 07.11.2014
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
http://www.morgenweb.de/mannheim/leserbr...


„Wer kann’s am billigsten?“

Leserbrief von Uwe Kupferschläger, BR, veröffentlicht im Mannheimer Morgen am 23.Okt 2014

Das Mannheimer Klinikum ist mit seiner Hygiene-Affäre und dem Streit mit der Medizinischen Fakultät in die Schlagzeilen geraten.


Meiner Meinung nach gehört der aktuelle Hygieneskandal am Klinikum in Mannheim in folgenden Kontext: Der eigentliche Skandal ist die Kommerzialisierung der Gesundheitsversorgung, zunehmender Wettbewerb und vollkommen unbrauchbar definierte Rahmenbedingungen mit dem Ziel, den Markt über den Erhalt von Krankenhäusern entscheiden zu lassen.

Politisch angestrebt ist ein Wettbewerb: "Wer kann's am billigsten". Die Folgen?: Das vom Deutschen Institut für Pflegeforschung herausgegebene "Pflegethermometer" berichtete schon 2009 über alarmierende Mängel in der Patientensicherheit und Versorgung aus Sicht der Pflegebeschäftigten in Krankenhäusern.

Seit Jahren berichten alle Berufsgruppen von den Ärzten bis zu den Reinigungskräften immer wieder über unzumutbare Hetze und damit einhergehende Patientengefährdung in deutschen Krankenhäusern. Und jetzt hat's mit dem Klinikum ein Krankenhaus getroffen, das seit Jahren schwarze Zahlen schreibt, ein gutes Vorbild, das noch im Frühjahr im Spiegel lobend erwähnt wurde wegen der guten wirtschaftlichen Ergebnisse. Es scheint sich eben doch zu bewahrheiten, dass man bei diesen Rahmenbedingungen nicht beides haben kann - ausreichend Personal, um die gestellten Aufgaben mit der nötigen Sorgfalt zu erledigen und schwarze Zahlen. Nicht bei einem kommunalen Maximalversorger und erst recht nicht in einer Universitätsklinik. Auf diesen Widerspruch hat der Geschäftsführer Alfred Dänzer als Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft wiederholt hingewiesen.

Umdenken notwendig

Es im Klinikum Mannheim trotzdem zu versuchen, war die ihm von der Stadt gestellte Aufgabe. Und wenn tatsächlich kein Patient zu Schaden kam, dann dürfen jetzt alle aufatmen. Aber danach sollte man sich auch eingestehen, dass dieser Versuch gescheitert ist.

Mit diesem bisschen Ehrlichkeit würde man den Patienten und Beschäftigten aller Krankenhäuser einen echten Gefallen tun - es könnte ein Umdenken auslösen. Krankenhäuser brauchen genug Personal - überall. Und wer hier spart, handelt mindestens fahrlässig.

© Mannheimer Morgen, Dienstag, 28.10.2014

Kommentare
07.11.2014 / 17:34 sonar franziska, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
lief im bermuda.funk
vielen dank!!