Es ist nicht die erste rechte Partei, die sich intern massiv zerfleischt. Innerhalb der „Alternative für Deutschland“, kurz AfD, geht es gerade hoch her: Erst sagte AfD-Vize Hans Olaf Henkel in seiner Partei gebe es besonders viele schwierige Typen - wörtlich sprach er von "Ideologen, Goldgräbern und Karrieristen". Manchmal schäme er sich für Aussagen seiner Parteikollegen in Grund und Boden.
Darauf konterte sein Parteikollege, Vizechef Alexander Gauland, Henkel müsse sich fagen ob er noch zur AfD gehören wolle. Der schon lange schwelende Machtstreit ist offen entbrannt.
Und die Skandale um die Partei hören auch nicht auf: Ein AfD-Kreisvorsitzender aus der Uckermark veröffentlichte eine antisemitische Karikatur - nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Cottbus gegen ihn wegen Volksverhetzung.
Ähnliches könnte seinem Parteikollegen Dirk Helm aus Schleswig-Holstein blühen: Er hatte in einem Vortrag über „Deutsche Selbstwahrnehmung“ behauptet, dass „Alliierte die Gaskammern von Dachau gebaut“ hätten um zu täuschen. Auch sei der Zweite Weltkrieg nicht von Hitler geplant gewesen.
Über Ausrichtung und Zustand der Partei sprach Heike Demmel am Rande der Linken Literaturmesse in Nürnberg mit Andreas Kemper, AfD-Experte und Autor des Buches "Rechte Euro-Rebellion: Alternative für Deutschland und Zivile Koalition e.V."