Bundeswehr Werbebüro in Berlin unter Protest eröffnet

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Per Pressemitteilung hatte die Bundeswehr am 19. November 2014 zur Eröffnung eines Werbebüros im Berliner Zentrum geladen. Als Rednerin wurde Kriegsministerin Von Der Leyen angekündigt.
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02:29 min, 3501 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 19.11.2014 / 14:13

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Anti-Militarismus
Entstehung

AutorInnen: Radio Aktiv Berlin
Radio: Radio Aktiv Berlin, Berlin im www
Produktionsdatum: 19.11.2014
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Um 11 Uhr bot sich am Berliner S-Bhf Friedrichstr. ein ungewöhnliches Bild. Umringt von ca. 40 Hauptstadtjournalist*innen und flankiert von einigen Bundeswehr Uniformierten und Polizei redete die Kriegsministerin vor dem neuen Büro im Nieselregen. Allerdings war kein Wort ihres unverstärkten Beitrages zu verstehen, da gleichzeitig ca. 30 Kriegsgegner*innen auf der anderen Straßenseite lautstark "Kein Werben für's Sterben" skandierten.

In kurzen Beträgen per Megafon erklärten die Kriegsgegner*innen den Passant*innen, warum sie gegen die Eröffnung dieses Werbebüros demonstrierten.

Auch das Auftreten der Bundeswehr an Schulen und Berufsfachmessen wurde kritisiert.

Wir waren technisch nicht in der Lage, Frau Von Der Leyen im O-Ton aufzunehmem, denn die Berliner Polizei bemühte sich, alle nach ihrem Raster als "Demonstrant*innen" eingestuften Zuhörer*innen der Ministerin wegzuschicken. Allerdings konnte das auch nicht mehr über die Blamage des gesamten Auftrittes hinweg täuschen. Nach wenigen Minuten brach Von Der Leyen ihre Ausführungen ab und verliess in einer Limousine die Friedrichsstr.

Bundeswehr Angehörigen luden danach einige Journalist*innen nach drinnen in den Laden ein, in dem sich bis vor kurzem eine Bäckerei befunden hatte. Auf einem Transparent an der gegenüber liegenden Straßenseite war zu lesen: "Bäcker backen, Schlosser schrauben und Soldaten töten"