NOlympia Berlin - ein Bündnis

ID 67851
 
Ende November 2014 wurden Berlin und Hamburg vom Deutschen Olympischen Sportbund offiziell als Kandidaten für die Olympischen Spiele 2024 oder 2028 nominiert. Dagegen regt sich Widerstand. Judith Demba von den Naturfreunden Berlin und Sigrun Franzen vom Berliner Wassertisch im Interview bei CoLaboRadio ...
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49:48 min, 46 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 04.04.2022 / 10:42

Dateizugriffe: 890

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Arbeitswelt, Sport, Umwelt, Politik/Info
Serie: Berliner Runde
Entstehung

AutorInnen: mikro.fm
Radio: FRBB, Berlin und Brandenburg im www
Produktionsdatum: 13.12.2014
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
s.a. den kürzeren Beitrag: http://www.freie-radios.net/67573
dieser Beitrag verwendet: http://www.freie-radios.net/67788

anfang: "die berliner runde ..."
ende: "... musik ... und jetzt spielen wir noch eine."
Skript s.u.

Da die Studiogäste im Beitrag _nur_ mit Vornamen vorgestellt werden, empfiehlt sich, in der Anmod. und Abmod. die beiden mit vollem Namen vorzustellen:

(vorschlag: Ende November 2014 wurden Berlin und Hamburg vom Deutschen Olympischen Sportbund offiziell als Kandidaten für die Olympischen Spiele 2024 oder 2028 nominiert. Dagegen regt sich Widerstand. johannes und t von CoLaboRadio sprachen mit Judith Demba von den Naturfreunden Berlin und Sigrun Franzen vom Berliner Wassertisch.)

s c r i p t :

im mainstream ist die olympia kampagne des berliner senats angelaufen
warum nolympia?
zwei bewerbungsanläufe, die sommerspiele 2024/2028 in berlin oder hamburg.
zum 31. august eine interessensbekundung des senats an den deutschen olympischen sportbund (dosb), am parlament vorbei.
erst ende september war das thema im parlament
ca. 4'40''
2017 der beschluss des IOC über vergabe der spiele '24, '28
17 tage 2024 oder 2028 - eine ganz schön teure party, für eine stadt, die ganz schön pleite ist
ca. 6'
es gibt viele andere kritikpunkte - der kaiser ist nackt
die kosten sind ein problem - der verbrauch von verwaltungsresourcen - schon jetzt dysfunktionale bürgerämter
die entkernte stadt atlanta, der zerstörte geist einer stadt
bsp. athen, nachnutzung in form von ruinen, neben dem schuldenberg
die u-bahn in athen als einzig 'positiver' nutzen der olympischen spiele
dabei wäre eine u-bahn zu haben, auch ohne die spiele möglich gewesen
ca. 10'30''
welche interessensbekundungen gibt es für berlin - die befürchtung des baus neuer straßen
die personalie axel nawrocki, die bewerbung anfang der 90er jahre
zur geschichte der der 90er jahre bewerbung von berlin, unmittelbar in der vereinigungseuphorie - die gründung der berliner olympia gmbh 1991
ca. 12'30''
straßenbau wg. olympia, die 'olympic line' in london, eine art protokollstrecke
ist auch für berlin in planung; weitere forderungen des IOC am beispiel der, von der bevölkerung gestoppten, bewerbung oslos - zumutungen der bevölkerung - ein klub elitärer herren, eine stadt komplett in der hand des IOC und der sponsoren
ca. 17''
=
ein beitrag von radio corax, interview (8') mit einer sprecherin von transparency international mit forderungen ans IOC ->
=
FIFA und IOC, offenlegung der verträge, ein lobbyistenregister muss aufgebaut werden, vereinfachung des bewerbungsverfahrens, verlegung einzelner sportstätten ins ausland, verbrauch von flächen "sparen" in london, in athen verrotten einige sportstätten bereits, 'der wirtschaftliche faktor' der olympischen spiele, veränderungen der infrastruktur - ausrichtervertrag kann einiges in die richtige richtung lenken, wichtig sei eine wachsame bevölkerung, transparency hat sich zwei mal mit dem IOC getroffen, als 'kritische begleitung' des prozesses ... u.a. im zshg. mit menschen- und arbeitsrechtlichen fragen - konseqünzen auch für die FIFA? ... druck des IOC auf die FIFA, arbeitsbedingungen in katar, zusammenarbeit mit amnesty und gewerkschaften ... keine verletzung internationaler arbeitsnormen, kann sich etwas bewegen in katar?
=
<- http://www.freie-radios.net/67788
=
ca. 25'30''
forderung nach transparenz ist nicht das hauptanliegen vom NOlympia-bündnis
das IOC ist das zweitwertvollste unternehmen der welt, warum?
ablehnung der spiele in ihrer heutigen, komplett kommerziellen form
ca. 28'
studie der uni oxford über kostenentwicklung aufgrund offizieller zahlen, durchschnittliche kostensteigerung um mindestens 240%, in london wurden aus 3 insgesamt 20 milliarden
die vorgaben kommen von den internationalen sportverbänden - die berliner sportstätten entsprechen diesen vorgabe _nicht_
ca. 29'30''
allein das velodrom kostet das land berlin pro jahr allein für die betriebskosten 4,2 millionen
wäre es nicht sinnvoller gute turnhallen zu bauen? für vernünftigen sportunterricht
ca. 31'
der landessportbund stellt einen bedarf von 300 millionen fest, das land berlin gibt jährlich nur 9 millionen aus ...
die knebelverträge mit dem IOC, die städte geben viele gestaltungsmöglichkeiten weg - das organisationskomittee ist allein dem IOC unterstellt! das IOC wird nicht auf seine rechte verzichten
ca. 33'30''
eigenmächtige änderungen seitens des IOC sind vertraglich jederzeit möglich
ein vertrag ist ca. 5.000 seiten lang
eingriff in die souveränitätsrechte der städte und staaten durch das IOC
wie reagieren die berliner sportverbände auf derartige zumutungen? angesichts eines 'einstimmigen' beschlusses durch den DOSB?
ca. 34'30''
kritische stimmen innerhalb der berliner verbände gibt's durchaus
sportlehrer gegen olympia - sinnentleerte investitionen
ca. 36'
verdrängung am beispiel londons, - mietsteigerungen in sydney, auch in münchen, eine 'aufwertung', das hafenviertel in barcelona ist heute chic und wo sind heute die leute?
ca. 38'
wie ist der widerstand in hamburg, berlin und münchen vernetzt?
die naturfreunde haben sich bundesweit gegen olympia-bewerbungen ausgesprochen
kontakte und vernetzung mit hamburg und münchen gibt's, es gab treffen und keine kirchturmspolitik
ca. 40'
auf die reformen des IOC kann man sich nicht verlassen
die heuchelei rund um die bewerbung - berlin hat bereits sehr viele touristen - während 'die welt' eingeladen wird, werden flüchtlinge entweder abgeschoben oder auf die straße gesetzt ...
ca. 41'30''
der aufbau einer überwachungsinfrastruktur, die sicher weiter genutzt werden wird
ca. 42'
die geschichte des bnd-baus, der auf die olympia-bewerbung 1993 zurückgeht, _eine_ folge einer bloß gescheiterten bewerbung
ca. 44'
die militarisierung der olympischen spiele in london (und sotschi), 'ein militärcamp', riesige zäune, das IOC war "sehr zufrieden" mit den sicherheitsaufwendungen, mehr als 20.000 soldaten in london, die usa mit eigenen soldaten, ein kriegsschiff in der themse, drohneneinsatz und ein handy-überwachungsprogramm - aufbau einer 'sicherheitsarchitektur'
ca. 46'
der 'sicherheitsaufwand' - macht aus den spielen eine 'perversion des sports' - die wettbewerbsideologie
ca. 47'
wie sehen judith und sigrun die chancen, die olympischen spiele zu verhindern?
'wir werden tun, was wir können'
- die absurde online-umfrage des berliner senats
die berlinerinnen und berliner sind wahrscheinlich viel klüger als die politiker/innen
ca. 49'
abmod. ...