Die Toleranz gegen Intolerante? Zur Vermessung der Pegida-Bewegung(en)

ID 68058
 
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Das Jahresende von 2014 entblößt in Deutschland eine politische Haltung und national-narzistische Kraft, die größer ist als viele vermuteten. Das noch erschreckendere ist, dass diese Bewegung durch ihre medialen Posen, ihrer Argumentationsverweigerung, ihrer kruden Kritik am politischen und gesellschaftlichen System und dem reflexartigen Ressentiment gegen Schutzlose und Minderheiten zu mobilisieren weiß. Genau, es geht um Pegida und deren Abkömmlinge.
Audio
24:34 min, 34 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 23.12.2014 / 15:30

Dateizugriffe: 710

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Internationales, Kultur, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Patrick Rank
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
Produktionsdatum: 23.12.2014
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
In Dresden fand gestern die zehnte Demonstration von den selbsternannten „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (kurz: Pegida) statt. Nach Schätzungen waren wieder mehr Protestierende auf den Straßen, 17.500 insgesamt. Während die Gegendemo nur 4500 Frau und Mann stark war. So heterogen die Meinungen der Pegida-Befürworter sind, um so geschlossener Treten sie auf, wenn sie ein symbolträchtiges Bild in die Öffentlichkeit transportieren wollen. Sie sangen mit der Chuzpe fanatisierter Hassprediger, gegen die sie angeblich auch stehen, Weihnachtslieder gegen die Islamisierung der Dresdner Innenstadt. Viel mehr fehlgeleitete, aber doch wirkmächtige Zurschaustellung von Ressentiments und Symbolik gab es selten. Das Phänomen Pegida, das so erfolgreich mobilisiert und deren AnhängerInnen sich auch durch die Reaktionen aus der Öffentlichkeit und den Medien bestätigt fühlen, offenbart einen kruden Mix aus Rechtsoffenheit, aus Kleinbürgerreflex, Systemkritik, Verschwörungstheorie usw. usf. Damit scheint ein politischer circulus vitiosus geschaffen, der so mehr er als das benannt wird was er ist, nämlich rassistisch, anti-emanzipatorisch, national-reaktionär und (noch) nicht mehrheitsfähig, weiter wächst. Zur Vermessung von Pegida und der sehr deutschen Auseinandersetzung mit hilflosen Menschen, die zu uns flüchten, hat mein Kollege Patrick Rank mit Imran Ayata, einem Autor und politischen Aktivist, gesprochen.


Anmod2
Vor gut eineinhalb Wochen brannte eine noch nicht belegte Asylunterkunft in Vorra in unmittelbarer Nachbarschaft zu Nürnberg. Das weckt Assoziationen an die Progrome gegen Geflüchtete und Asylbewerberheimen in den 1990er Jahren. Die Fremdenfeindlichkeit wächst. Wir fragen Imran Ayata deshalb, ob es ein tiefsitzendes Ressentiment gegen Fremde in unserer Gesellschaft gibt und sich dieses wieder auch durch Bewegungen wie Pegida verstärkt?

Anmod3
Im letzten Teil unseres Interview mit Imran Ayata fragen wir, warum die Islamophobie als Mobilisierungsmittel taugt und ob wir in Deutschland eine kritische auch linke Auseinandersetzung mit dem Islam verpasst haben?


Kommentare
27.12.2014 / 19:43 Antifa Info (FSK), Freies Sender Kombinat, Hamburg (FSK)
Antifa Info
Heute in Auszügen gesendet - vielen Dank!
 
29.12.2014 / 16:21 hikE, Radio Unerhört Marburg (RUM)
in Gleis 16 29.12.2014
gesendet. Danke!
 
01.01.2015 / 21:37 AL, coloRadio, Dresden
wird
heute gesendet. Danke.
 
02.01.2015 / 16:59 sonar franziska, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
lief im bermuda.funk
dankeschön.