"Hooligans gegen Salafisten" - Veranstaltung mit Dirk Jora, Sänger der Punkgruppe "Slime"

ID 68480
 
"Die Welt am Donnerstag" heisst eine Veranstaltungsreihe, welche die Autonome Schule Zürich zusammen mit der Wochenzeitung WOZ von Januar bis April 2015 durchführt.
Daniel Ryser unterhält sich mit Dirk Jora, Sänger der legendären Punkgruppe Slime und Fussballfan, über die Geschichte des linken Fussballclubs St.Pauli Hamburg, die Vereinnahmungsversuche der Fussballhooliganszene durch rechte Gruppierungen und was davon zu halten ist, dass Fussballfans gegen den Islam auf die Strasse gehen.
Autonome Schule Zürich: http://www.bildung-fuer-alle.ch/
WOZ: Http://www.woz.ch
Audio
58:39 min, 47 MB, mp3
mp3, 112 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 23.01.2015 / 20:12

Dateizugriffe: 20

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Sport, Politik/Info
Serie: Die Welt am Donnerstag
Entstehung

AutorInnen: Radio LoRa Zürich / smn
Radio: LoRaZH, Zürich im www
Produktionsdatum: 23.01.2015
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Slime-Sänger Dirk Jora über Hogesa und antirassistisches Engagement in Fussballstadien von den Achtzigern bis heute

Am Donnerstag, 22. Januar 2015, findet der Auftakt statt zu «Die Welt am Donnerstag», der Veranstaltungsreihe von der Autonomen Schule Zürich und der Wochenzeitung WOZ.

Als die «Hooligans gegen Salafisten» in Köln randalierten, zeichneten die Medien ein Bild von einer eher unpolitischen Szene, die nun von rechten Rattenfängern verführt werde, als wäre die Hooliganszene grundsätzlich eine unpolitische Bewegung. Doch schon vor dreissig Jahren wurden die Fussballszenen von Neonazis unterwandert, die organisierte Szene erstarkte damals unter der Führung von Leuten, die sich zum Beispiel SS-Sigi nannten. Für Menschen linker Gesinnung wurde es lebensgefährlich, weiter in Hamburg, Dortmund, Berlin, in den Kurven zu stehen, wo nun, vom Deutschen Fussballbund toleriert, Reichskriegsflaggen gehisst wurden. Mitte der Achtziger erstarkte auf St. Pauli eine Gegenbewegung: Die Faust, die das Hakenkreuz zerschlägt, wurde zum Symbol für bundesweites antirassistisches Engagement in Fussballstadien. Es war die Geburt der aktiven Fanszenen. Ein Mann, der damals auf St. Pauli mit dabei war, ist Dirk Jora, Sänger der Hamburger Punkband Slime. Wie sieht er die neue Allianz von Neonazis und Hooligans? Stehen die Kurven in Deutschland vor einem neuen Rechtsruck? Oder hat «Hogesa» auch zu Zerwürfnissen innerhalb der Szene geführt, weil sich viele tatsächlich missbraucht fühlen? Wie verorten sich die Kurven heute politisch? Jora ist in vielerlei Hinsicht ein Experte, jedoch nicht einer mit Fernglas, sondern mit Nahkampferfahrung: Erstens besucht er seit 30 Jahren jedes Spiel des FC St. Pauli. Genauso lange engagiert er sich gegen Rassismus in den Stadien. Zudem bezeichnet er sich selbst als «Hooligan», genauer als «Left Wing Hooligan». Jora liefert an diesem Abend einen sehr persönlichen Rückblick auf die Geschichte von antirassistischem Engagement in den Stadien und eine Analyse der aktuellen Situation. Das Gespräch führt WOZ-Redaktor Daniel Ryser, der Jora erstmals 2010 für eine WOZ-Reportage getroffen hat und 2012 die Slime-Biografie «Deutschland muss sterben» schrieb.

Kommentare
07.08.2015 / 19:03 Frau Mann, Wüste Welle, Tübingen
gesendet
in MANNcherlei Austauschbeitraege am 31.01.2015 - vielen Dank!