Im November 2011 wurde die Existenz der rechtsextremen terroristischen Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Die brutalen Morde, welche von der Gruppe zwischen 2000 und 2007 begangen wurden, haben abermals auf erschreckende Art und Weise aufgezeigt, welche Gefahren von der rechtsextremen Szene hierzulande ausgehen. Das Ausmaß der Verbrechen, die lange Zeitspanne während der die Gruppe trotz weitreichendem V-Männer-Einsatz in der rechten Szene ungestört aus dem Untergrund operieren konnte und eine Reihe fehlgeleiteter polizeilicher Untersuchungen, die rechtsextreme Tathintergründe gar nicht erst in Betracht zogen, verdeutlichen außerdem die eklatanten Probleme, welche im Umgang staatlicher Behörden mit der rechtsextremen Szene bestehen. Wie unter anderem auch von RDL regelmäßig berichtet, wird das Versagen der staatlichen Behörden auch im Zuge des Baden-Württembergischen Untersuchungsausschusses, der sich mit dem im Jahr 2007 in Heilbronn begangenen Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter beschäftigt, immer wieder offenbar.

Filmfaktum hat daher das unabhängige, journalistische Rechercheprojekt "Heilbronn-Komplex" ins Leben gerufen, das zum Ziel hat heruaszufinden, inwiefern im Kontext der zahlreichen "Ermittlungspannen" von einer "Struktur des Nicht-Ermittelns" gesprochen werden kann.

Im Interview haben wir mit dem Freiburger Journalisten und Filmemacher Peter Ohlendorf gesprochen, der das Rechercheprojekt initiiert hat.

Weitere Informationen gibt es unter: www.filmfaktum.de