atommüll und kein ende - bericht von der gleichnamigen tagung in berlin

ID 71635
 
Yu Kajikawa und Susanne Gerber berichten von und diskutieren über die Tagung "Atommüll und kein Ende" sowie über die aktuelle "Bürgerbeteiligung" bei der Suche nach (einem) Endlager(n) für Atommüll in Deutschland.
Audio
29:48 min, 27 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 04.04.2022 / 10:42

Dateizugriffe: 640

Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Umwelt, Politik/Info
Serie: internationalnucleareventscale7
Entstehung

AutorInnen: mikro.fm
Radio: FRBB, Berlin und Brandenburg im www
Produktionsdatum: 16.07.2015
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
anfang: "international nuclear eventscale seven ...
ende: ... ciao, guten Sommer."

bericht von der tagung 'atommuell ohne ende' am 20. juni 2015, ... kommission 'lagerung hoch radioaktiver abfallstoffe', buergerinitiative luechow dannenberg, ausgestrahlt, b.u.n.d., ... thema u.a.: endlagerstaette gorleben, ca. 120 teilnehmer/innen, vertreter/innen verschiedener hintergruende: ag schacht konrad, ehem. berliner umweltsenator, ulrike donath u.v.a.,
zwar liegen zahlen fuer die mengen von atommuell vor, aber keine zahlen ueber zustand und spezifische problemfelder, dabei gibt es weit ueber 50 zwischenlager in ganz deutschland, asse als symptom schlimmer zustaende, gorleben: castoren mit plastikplanen, atommmuell im kontakt mit der umwelt, zwischenlager in noch laufenden akw's; hochradioaktive abfaelle; ... gemischter muell; zur 'demokratischen entscheidung', buergerbeteiligung, 'was wollen wir?', wie wollen wir mitgestalten? das waren die fragen, - kritik einer 'oeffentlichen beteiligung' nach fukushima in japan, - die riesigen mengen atommmuell in japan, 'public comments' als pseudoveranstaltung der regierung, ... (ca. min 12) ... zum problem der oberirdische lagerung ... atommuelle wird jeden tag mehr ... abbau der akw's wird noch viel mehr muell produzieren ... standortauswahl gesetz ... die tragweite der methoden zur willensbildung, ... hinweis auf die dauer der demokratischen prozesse, dagegen die uebereilten vorentscheidungen der kommission, enges zeitfenster - darum keine diskussion ueber wirkliche alternativen, die aber notwendig waeren; zum vortrag von ulrike donath: "wer nicht aufraeumt, kann nicht (neu) anfangen", vergangenheitsbewaeltigung, umgang mit fehlern, was lief bisher falsch? falschinformationen ueber asse, gorleben etc. und kriminalisierung des widerstands gegen atomkraft; zur falschen vorstellung, mit dem 'atomausstieg' sei das problem ueberwunden (min 18); forderung einer wahrheitskommission, unrecht muss benannt werden, die atemgeschichte ist reich an luegen und skandalen; ueberlappung atomlobby und staatsapparat, 'atomstaat'; die rolle der atomriesen und des staates aendert sich zur zeit ... sozialisierung der probleme ... verstrahlter lebensraum ... was ist in diesem zusammenhang eine demokratische entscheidung? (min 21) ... entscheidungen ueber generationen hinaus ... ein bruchteil von menschen darf nicht die entscheidungsmacht haben ... bsp. guenter oettinger, der beste verbindungen zur atomindustrie aber keine ahnung hat, ... aufklaerung der bevoelkerung ... wolfgang ehmkes einschaetzung des aktuellen prozesses, ein endlager zu finden, das gesamt-atommuell-problem muss diskutiert werden ... der angebliche 'buergerdialog' ... simulation von buergerbeteiligung ... buergerbeteilung bedeute nicht: sich an den kosten, sondern sich an den entscheidungen beteiligen; ueber die macht der auszerparlamentarischen (anti-atom-)bewegung - das niveau der auseinandersetzung in der breite heben ... dies auch das anliegen von international nuclear eventscale seven ...

Kommentare
16.07.2015 / 10:46 Radio free FM, free FM, Ulm
Radio free FM
Wurde in der Ulmer Freiheit am 16.07.2015 von 15 Uhr bis 15:30 Uhr gespielt.
 
22.07.2015 / 01:57 Georg, unabhängige redaktionsgruppen bei radio ZUSA
Ein paar Ungenauigkeiten...
Ich höre Eure Reihe stetig und gern. Endlich mal mit großer Kontinuität zu diesem wichtigen Thema eine Serie... Klasse! <oberlehrer an>Bei dieser Folge fielen mir aber einige Ungenauigkeiten auf, die Ihr dringend vermeiden solltet<oberlehrer aus>: 00:03:45 Es geht um Gorleben und den Salzstock. Hier sagt Ihr, dass an diesem STANDORT schon etlicher Atommüll lagert, bei dem jetzt schon klar sei (weil der Salzstock sich als ungeeignet herausgestellt habe) "...da ist ja jetzt schon klar, die müssen da wieder raus..." Diese Formulierung ist evtl. irreführend, denn im SALZSTOCK liegt noch absolut KEIN Atommüll!!! In Gorleben gibt es das Bergwerk (Untertage im Salzstock) aber SÄMTLICHER Atommüll (Fässer aber auch CASTOR-Behälter mit hochradioaktivem, wärmeentwickelndem Atommüll) lagert in Hallen. Es gibt dort das Fasslager (in dem auch der falsch deklarierte MOL-Abfall stand; die so genannten "Blähfässer") und die riesige CASTOR-Halle, in der bis heute 113 Transportbehälter (CASTOR, TN85 etc.) stehen. Also: Bis heute KEIN Atommüll im Salzstock – Alles oberirdisch in (von uns so genannten "Kartoffelscheunen"!). 00:07:38 - 00:08:19 "Ich bin da mal nach Gorleben extra gefahren und hab mir das angeguckt ... Es stehen dort solche Container, die Atommüll enthalten, mit Plastikplanen, einfach so herum". Das stimmt so nicht! Vielleicht war das direkt nach einem CASTOR-Transport, nach dem die Transport-LKWs gerade auf dem Gelände angekommen waren? Was Du gesehen haben wirst, waren die Transportgestelle oder die Auflieger der LKWs (mit unzähligen Rädern). Oder Du hast einen Transportgestell für Fasstransporte gesehen... Aber der Atommüll steht nicht unter freiem Himmel, jedenfalls nicht als Lagerlösung. Dafür gibt es die oben beschriebenen Hallen – einmal für Fässer (kleinere Halle) und für den hochradioaktiven Müll (große Halle). Letztlich macht das nichts besser, denn die Hallen sind kein Schutz gegen irgendein Szenario (Flugzeugabsturz, Terroranschlag). Diese Hallen könnten sogar für sich genommen zur Gefahr werden, denn die Kühlung - gerade des hochradioaktiven, wärmeentwickelnden Mülls in den CASTOR (und anderen) Behältern wird einzig und allein durch UMLUFT (unten in die Halle rein, oben wieder raus!) gewährleistet. Käme es zu einem Einsturz der Halle, könnte dies verheerende Folgen für die Behälter haben, bis zur Überhitzung mit daraus folgender Undichtigkeit. Und was das für Konsequenzen zur Folge hätte, mag man sich gar nicht vorstellen!!! Nebenbei: Die Behälter in CASTOR-Halle geben ihre radioaktive Strahlung nicht nur innerhalb der Halle ab (eigentlich klar). So wird versucht, die Strahlung am "ungünstigsten Aufpunkt" - also einem Messpunkt am Gelände, an dem angenommen wird, dass dort die Strahlung am höchsten ist, gemessen. Sie darf einen gewissen Wert nicht überschreiten. Diese Überschreitung wurde VOR dem letzten Transport jedoch schon nahezu erreicht, so dass mit der erneuten Anlieferung der letzten 11 CASTORen anzunehmen war, dass dieser Grenzwert überschritten würde. Die Folge war nicht etwa die Absage des Transports, sondern eine lagerinterne Neuanordnung der CASTORen. Damit veränderte sich die Strahlungsintensität an diesem "ungünstigsten Aufpunkt" und alles war wieder in Butter... 00:07:49 "diese CASTOR-Behälter, die ja wohl schon mit Blei und so..:" CASTOR-Behälter bestehen aus Guss-Stahl / Sphäroguss oder Schmiedestahl und enthalten –vor allem zur Verringerung der Neutronen-Strahlung, in der Wandung Polyethylen-Stäbe... Also kein Blei! EIN Problem bei allen CASTOR-Typen ist (sogar laut einem der Konstrukteure!!!), dass sie lediglich ein Einbarrieren-System darstellen. Es gibt zwar mehrere Deckel (Innen und Außen-Deckel), aber eben nur einen einwandigen Körper (mit Kühlrippen und innen eben den Propylen-Stäben)... Das widerspricht den immer wieder betonten Mehrbarrierensystemen in anderen Bereichen der Atomkraft! So, damit will ich es bewenden lassen. Macht weiter so! Liebe Grüße aus Lüneburg ("near Gorleben", zit. nach CNN 1995) ;-) Georg