Der Begriff „künstliche Intelligenz“ (kurz: KI) ist vielleicht irreführend. Er bezeichnet ein Verhalten von computerartigen Systemen und orientiert sich dabei an der schwierig zu bestimmenden menschlichen Intelligenz. Meist wird mit KI das Vermögen gleichgesetzt, lernfähig zu sein. Der legendären Schachcomputer „Deep Blue“, der 1996 den damaligen Schachweltmeister Garri Kasparow in einem Wettkampf besiegte, wird gern als Beispiel angeführt. Das Kuriose an diesem Schachprogramm war, dass es nicht von Schachgroßmeistern geschrieben war, sondern dass es sich aufgrund von Erfahrung aus den verlorenen Partien vermeintlich Wissen aneignete. Das ist bei einem Spiel mit begrenzten Handlungsmöglichkeiten noch einfach. Aber die Entwicklung von KI geht schon einige Jahre stetig voran. Viele Militärs wie die us-amerikanische Armee und Technikunternehmen wie Samsung forschen kräftig an künstlicher Intelligenz für Waffensysteme. Sogenannte teil-autonome Kampfroboter gibt es sogar schon. Das israelische Militär lässt sie an der Grenze zu Gaza patrouillieren. Diese werden zwar noch von einer Basis überwacht, aber längst wird an autonomen Kampfrobotern geforscht. Diese Maschinen müssten dann aufgrund ihrer Programmierung und ihres Einsatztrainings über Leben und Tod von Menschen entscheiden. Damit fühlen sich viele unwohl, auch viele KI-Forscher und andere Wissenschaftler. Sie haben einen offenen Brief an die UNO verfasst und fordern ein Memorandum dieser Waffen. Mein Kollege Patrick Rank hat mit einem Unterzeichner, dem emeritierten Professor für Informatik Wolfgang Bibel gesprochen.