Antigenitalismus in Theorie und Praxis - Was bedeutet das?

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Was ist Antigenitalismus, was wollen Antigenitalist_innen erreichen und worin unterscheiden sich ihre Kämpfe, Ansprüche und Aktionsformen von denen anderer Antisexist_innen?
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Upload vom 17.04.2017 / 01:38

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Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Frauen/Lesben, Kultur, Politik/Info
Serie: Antisexismus pt.1
Entstehung

AutorInnen: A. Bannkreis
Radio: Transgenderradio Ber, Berlin
Produktionsdatum: 17.04.2017
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
In letzter Zeit hört man im deutschsprachigen Raum ab und zu bei antisexistischen Diskursen das Wort Genitalismus, besonders wenn es um Kritik am Begriff oder der Ideologie des biologischen Geschlechts geht.

Was will dieser Begriff uns sagen und worin äußert sich antigenitalistische Theorie und Praxis?

Der Begriff Genitalismus leitet sich von Genitalien ab und ist dabei auf die Zuweisung von Geschlecht gemeint, so wie auch heute noch in sämtlichen Staaten Menschen bei Geburt ein Geschlecht zugewiesen werden soll, das die Staaten meinen, anhand der Genitalien eines Babies erkennen und zuweisen zu dürfen und können.

Also, wenn ein Kind ein außenstehendes Genital hat, wird es als Junge und dieses Genital als Penis zugeschrieben, das steht dann auch so in Dokumenten und schafft wichtige Grundlagen für den weiteren Verlauf des Lebens dieses Menschen, von der Unterbringung in einem Gefängnis, der Untersuchung, Ansprüchen bei Arztbesuchen, aber vor allem im Alltagsleben, man wird zusätzlich dann auch jeweils entweder als homo- oder heterosexuell gerastert und wahrgenommen, etc. etc.

Und in jedweder Situation des Lebens, besonders schon in Schule und Kindergarten, gegendert und mit Rollenerwartungen konfrontiert, bekommt einen dem zugewiesenen Geschlecht entsprechenden Namen und kann diesen [wie auch das offizielle, d.h. juristische Geschlecht] ohne schwierigere und risikoreiche Prozesse zu absolvieren auch nicht mehr ändern.

Besonders problematisch ist, wie man heute öfter hört, die daraus resultierende Praxis der genitalen Verstümmlungen an Neugeborenen und jungen Menschen mit nicht eindeutig zuweisbaren Genitalausprägungen, wie sie insbesondere vom Menschenrechtsverein "Zwischengeschlecht.org" kritisiert und bekämpft werden, aber auch anderen Vereinen und Gruppen.

Allerdings geht es beim Begriff Genitalismus in der Regel noch weiter, es wird allgemeinhin kritisiert, Geschlecht von den Genitalien ablesen zu wollen oder zu meinen, man müsse das Geschlecht eines Menschen und dessen Genitalien in einen vermeintlichen Einklang bringen, ein Ansatz, der bis in die Gegenwart von vielen Sexualforschern, Medizinern und Wissenschaftlern verfolgt und angewandt wird, natürlich immer auch mit speziellen Folgen für das Geschlechterverständnis der Gesellschaft.

Oft findet man in antigenitalistischen Argumentationen eine Kritik an der allgemein vorherschenden Doktrin, daß zwischen Geschlecht und körperlicher Ausprägung ein Zusammenhang bestehe, diese sollte überwunden und besonders, wenn sie zur Anwendung kommt, benannt werden, da sie auf ideologischen Grundsätzen basiere.

Genitalismus wird besonders auch in den Medien propagiert und angewandt, wenn menschen anhand ihrer Genitalien oder resultierend aus dem juristischen und von daher wie eben erklärt genitalistisch vordefinierten Geschlecht entgegen ihrer Selbstzuschreibung als trans, transsexuell oder transgender beschrieben oder zugewiesen werden.

Warum, werden sich jetzt einige fragen, ist das Genitalismus?

Nun, das ist eine logische Konsequenz aus unserem Umgang mit der Sprache über Geschlecht. Da Menschen als "trans", "transgender" oder "transsexuell", im selben Fall seltener als "queer" oder schlicht "LGBT-Personen" nur dann zugewiesen oder beschrieben werden, wenn andere meinen, ihr Geschlecht sei körperlich anders als im übrigen, bedeutet die Zuweisung "trans", das lateinische Wort für "jenseits", "gegenüber", "über etwas hinaus", beinhaltet und genauer kontextualisiert werden kann, wenn man schaut, wie z.b. in chemischen Molekülen das Wort "trans" den worten "ortho", "para", "cis" oder "inter" zugeordnet wird, eine Unterstellung, daß hier, also bei der jeweiligen Person, zwei Kompenenten nicht an derselben Stelle ständen.

"Cis" hingegen bedeutet, z.b. auch in der [heutigen] Chemie, daß zwei Dinge sich am selben Ort befinden, womit auf Geschlecht bezogen in der Regel Körper und der Mensch allgemein bzw. dessen Geschlecht, gemeint ist.

Auch die nachträglich von einigen politisch oder soziologisch aktiven Menschen hinzufügte Definition, "cisgender" oder "cissexuell" bedeute nur die soziale Zuweisung im Verhältnis zum eigenen Geschlecht, das häufig dann nur noch als das "selbst gewählte" oder "gefühlte" geschlecht bezeichnet wird, ändert wenig daran, wie die begriffe cis, trans und inter, sowie cissexuell, transsexuell, intersexuell, sowie cisgender, transgender, intergender allgemein interpretiert und definiert werden.

Antigenitalist_innen lehnen allgemein die Zuschreibungen "trans", "inter", "cis", als auch die Zuschreibungen "transsexuell", "intersexuell", "cissexuell", "transgeschlechtlich", "intergeschlechtlich", "cisgeschlechtlich" und "transgender", "intergender", "cisgender" ab, da diese ihrer meinung nach Genitalismus reproduzieren, d.h. wiederherstellen.

Geschlecht soll gänzlich von der Person, über die gesprochen wird, selbst definiert werden.

Um dennoch über geschlechtliche Fehlzuweisungen und die spezifischen Probleme, die Menschen, denen ein falsches Geschlecht, gerade auch staatlich, zugewiesen wird oder wurde, reden zu können, benutzen antigenitalistische Aktivist_innen oft Worte wie "wrong assigned", also falsch zugewiesen, und zählen diese zusätzlich oder einzig auf, wenn es darum geht, von Menschen
zu reden, die eben jene Fehlzuweisungserfahrungen von Geburt an machen mussten, die sie von anderen Menschen unterscheiden.

Auch zeigen sich hierbei deutlich noch andere Differenzen zu herkömmlichen, in der Gesellschaft und den Medien vorherschenden Vorstellungen über falsch zugewiesene Menschen und die Bedeutung der körperlichen Unterschiede.

Während die Medien, aber auch viele Wissenschaftler, oft sogar linke und antisexistische Aktivist_innen, öfters von “der Transsexualität” sprechen und damit bestimmte Phänomene oder geglaubte Spezifika in Verbindung bringen wollen, die sie falsch zugewiesenen Menschen oder deren Körpern per se zuordnen wollen, möchten Antigenitalist_innen diese Vorstellungen bekämpfen, weil sie den einzigen wirklichen unterschied, z.b. zwischen Frauen mit sog. Penissen und Frauen ohne Penissen darin sehen, daß letztere sozial begünstigt werden und sich meistens freier und angstloser entfalten können, während falsch zugewiesene Frauen, also Frauen, deren bei der Geburt inspiziertes Genital offiziell als Penis bezeichnet wird, in der Regel nicht in der für sie passenderen Geschlechtsrolle aufwachsen dürfen und häufig mit Gewalt, Ausgrenzung und Nachteilen zu rechnen haben, wenn sie es nur wagen, zu sagen, daß sie weiblich sind.

Würde diese situation aufhören, so meinen Antigenitalist_innen, dann würde es auch keinen erkennbaren Unterschied mehr geben im Verhalten und Habitus von falsch und richtig zugewiesenen Menschen, d.h. z.B. zwischen Männern mit Vaginas und Männern mit anderen Genitalien.

Generell wird aber auch das Zweigeschlechtersystem generell kritisiert und insbesondere
auch die Erziehung in eine von zwei Geschlechterrollen, dies wird aber wenig fokussiert, da dies glaubwürdiger von Menschen vertreten wird, die sich selber in keine von beiden rollen zuweisen lassen können oder wollen.

Generell hat sich in der antigenitalistischen Praxis der Grundsatz herausgebildet, daß es am besten ist, wenn Menschen gegen Repression arbeiten, der sie selbst ausgesetzt sind oder waren, wie es auch in antipsychiatrischer Praxis, z.b. bei Gruppen Psychiatrieerfahrener, angewandt wird.

Unterstützt werden möchte man natürlich, ebenso wie man andere unterstützt, die sich gegen erlittene Repression wehren, doch fokussiert werden Aktionsgruppen und aktivistische Kreise, in denen Menschen
mit Fehlzuweisungserfahrungen in ähnlichem Ausmaß die Praxis und Bedürfnisse bestimmen, da gerade auf Antisexismus und Aktivismus gegen Gender-Biologismus und sonstige Körperhierarchien bezogen die aktuelle Entwicklung der Instrumentalisierung und anschließenden Verdrängung einflussreicher NGO-Gruppen durch lesbisch-schwule Dachverbände, soziologische Betreuungsvereine und studentische Projektgruppen abgeschreckt hat.

So werden Ziele, Ansprüche und Kritiken lang bestehender, arbeitender und funktionierender Gruppen oft kaum mehr politisch und öffentlich wahrgenommen, während Mitsprache- und Bestimmungsrechte und andere Privilegien häufig, gerade in dringenden Fragen und Angelegenheiten dann stattdessen kaum über bestimmte Repressionsformen informierten, oft zumindest kaum dagegen kämpfenden Gruppen erteilt werden, in den Medien, politischen Diskursen, akademischen Diskursen, aber auch in vielen anderen Angelegenheiten, wo derzeit positive Veränderungen und Paradigmenwechsel stattfinden könnten.

Dazu sind lesbisch-schwule Dachverbände aber oft entweder nicht bereit oder zu wenig vertraut mit den Anliegen derer, die direkt von bestimmter Repression betroffen sind. Oder sie sind zu kompromissbereit und verraten so die Interesse derer, deren Probleme sie spätestens dann höchstens noch instrumentalisieren, nicht aber adäquat bekämpfen.

Besonders genervt ist man insbesondere von der Art und Weise, wie Geschlecht und geschlechtliche Selbstbestimmung in den Mainstream-, aber auch den linken und den anarchistischen Medien, gehandhabt werden.

Wie auch in diversen Foren und auf Seiten falsch zugewiesener Menschen ersichtlich, die aber häufig kaum von der Öffentlichkeit beachtet werden, sind viele Menschen mit Fehlzuweisungserfahrungen extrem genervt von geschlechtlichen Stereotypen und
Märchen, mit denen ihresgleichen häufig medial überzogen werden.

Es ist nicht nur die reine, offensichtliche Sexualisierung, die man fast überall sofort erkennen kann und die nicht verwundert, wenn man sieht, wie ausgeprägt das heimliche sexuelle Interesse von insbesondere heterosexuellen Männern an falsch zugewiesenen Menschen sein muss, das aber öffentlich tabuisiert und somit zusätzlich fetischisiert wird, sondern besonders genervt sind viele von stereotypen Beschreibungen und Klischees ala “mit 19 wurde sie durch eine Operation zur Frau, davor war sie ein Junge, der heimlich vom Geschlechterwechsel träumte”.


Auch wenn diese Fokussierung auf den Körper eine ähnliche Sexualisierung darstellt, ist es insbesondere nicht hinnehmbar, welche geschlechtlichen Vorstellungen hinter solcherlei genitalistischen Zuschreibungen stecken und welche Auswirkungen sie auf das Zusammenleben haben, da sie sich deutlich negativ auf die Akzeptanz falsch zugewiesener Menschen, die nicht
genital operiert sind, auswirken, aber auch das Leben und die geschlechtliche Zugehörigkeit von Menschen mit OPs bevor sie operiert waren, abwertet und diskriminiert.

Und so ist es auch kein Wunder, daß besonders Menschen ständig Gewalt angedroht oder auch zugeführt wird, die keinerlei Operationen oder Änderungen ihres eingetragenen Geschlechts vorzuweisen haben, schließlich machen die Medien es ja schon vor, wie das funktioniert mit dem Aberkennen und falsch Zuweisen,
da fehlt dann nur noch ein bisschen Homophobie oder konservative Verachtung gegen alles Andersartige, die sehr viele Menschen weiterhin in sich tragen, besonders auch durch die schwulenverachtenden Gesetze und Mechanismen in Deutschland bis 1994, die deutlich bis heute nachwirken.

Praktisch läuft Antigenitalismus also immer auf ein Arbeiten gegen die Mainstreammedien hinaus und deren stereotype,genitalistische Geschlechterbilder und -märchen, sowie den Anspruch zur Schaffung emanzipatorischer Gegenkanäle.

Wenn man sich z.b. die Zeitungen ansieht, so hat sicherlich der von den meisten aktiven falsch zugewiesenen Menschen als krasser Hetzartikel wahrgenommene TAZ-kommentar Arno Franks gegen den schwangeren Thomas Beatie, der in dem Satz “Thomas Beatie ist kein Mann, sondern eine schrecklich verstümmelte Frau” gipfelte, eingebrannt, da ist auch der weiter quer durch die linken Kanäle publizierende genitalistische Hetzer Jan Fedderssen, der geduldet und in seiner ständigen Ächtung falsch zugewiesener Menschen freigesprochen wird, weil er seit 20 Jahren Schwulenaktivist ist, ein wenig vergleichbar mit dem amerikanischen Altright-Vorzeige Hetzer Milo Yiannopoulos, nur daß dieser eben in der Rechten gegen falsch zugewiesene und deren Rechte wettert, sowie die Hetze des [ebenso] deutlich genitalistischen Robert Littleton in der Daily Mail, der 2013 durch diverse gezielte Hetzartikel mit persönlicher Hetze die Lehrerin Lucy Meadows in den Selbstmord trieb, nur weil sie einen Penis hatte und dafür weder belangt noch besonders öffentlich kritisiert wurde, sowie stereotype
und oft auch persönlich verunglimpfende Hetze in jedweder anderen Zeitung der bürgerlichen Mitte oder einen kleinen Schritt daneben, was allein schon die Schaffung eigener, selbstbestimmter Medien, in denen nicht genitalistische Propaganda, die zu Fremdzuweisungen und anderer gewaltsamer Mißachtung der Selbstbestimmung führt, unumgänglich macht.

Als besonders kritisch wird auch gesehen, daß falsch zugewiesene Menschen und deren Probleme inzwischen fast permanent als oder in LGBTIQ kategorisiert werden, wodurch, wenn irgendwie über einen Menschen mit Fehlzuweisung gesprochen wird, der Artikel eigentlich immer in der jeweiligen LGBT-Spalte einer Zeitung landet und diese Spalten haben inzwischen nicht nur der Tagesspiegel, die Huffington Post und andere bürgerliche Zeitungen, sondern sogar Zeitungen und Infokanäle des rechten Spektrums.

Natürlich werden diese LGBT-Spalten höchstens von Leuten gelesen, die sich mit diesem LGBT-Label selbst identifizieren, auch wird die Spalte dadurch als homogen erlebt und Kultur, Politik und Meinungen z.B. falsch zugewiesener Menschen so aus dem Kontext gerissen, exotisiert und immer in vermeintliche Beziehung zur Tatsache ihrer ehlzuweisung oder gar Sexualität gerückt, am schlimmsten daran ist allerdings, daß Leute, die sich nicht mit sogenannten LGBTIQ-Aktivismus identifizieren und/oder dabei an Klischees denken, ungewillt sind, solche Spalten zu lesen, dementsprechend gehen die Themen,Meinungen und kulturellen Errungenschaften von falsch zugewiesenen Menschen dann auch unter. Antigenitalist_innen sehen, darin i.d.R. keinen Fortschritt, sondern das Problem öffentlich nur noch vor an LGBTIQ-Themen interessierten Menschen sprechen zu können und dürfen, wohingegen sie das Thema geschlechtliche Fehlzuweisungen als Gesamtgesellschaftliches Problem ansehen, das gerade besteht, weil viele Menschen sich damit nicht befassen wollen und falsch zugewiesene Menschen sowie die
Probleme, die sich aus deren Ausgrenzung und Ächtung ergeben, von sich weisen.

Ein zentrales Anliegen antigenitalistischer Praxis ist es, Mauern einzureißen statt welche zu bauen und darin liegt nach Ansicht vieler Antigenitalist_innen das Einreißen und Hinterfragen der Selbstverständlichkeit, Polaritäten wie LGBT-/Nicht-LGBT oder cis, trans und inter zu bilden.

Zentrale Anliegen der aktuellen antigenitalistischen Arbeit sind also das Schaffen von eigenen Kanälen, Medien, ebenso Symbolen, Worten und Definitionen, das Streben und Erlangen von Räumen, die frei sind von genitalistischer Verurteilung, Hierarchie und Aberkennung, wobei der antigenitalistische Aktivismus sich anarchistisch definiert und staatliche
sowie andere autoritäre Bevormundung, Beeinflussung und Zusammenarbeit ablehnt, desweiteren das Thematisieren geschlechtlicher Zuweisungen durch Dokumente wie die Geburtsurkunde, den Reisepass und ähnliches, aber auch das Ermahnen zur Aufarbeitung genitalistischer Machtausübung z.B. in feministischen Gruppen und Strukturen, die in Folge häufiger Ermangelung dieser Aufarbeitung kritisch betrachtet werden, die Schaffung einer kritischen Distanz gegenüber akademischen, medizinischen und mainstream-wissenschaftlichen Instanzen und Denkweisen sowie deren zugrundeliegenden Wertesystemen, direktes Empowerment, Konfrontation und Störung genitalistischer Veranstaltungen, Personen und Instanzen, informieren und wachsen.

Auch sollen zukünftig deutlichere Kritiken an menschenverachtenden Gesetzen und Richtlinien formuliert werden, die in der Vergangenheit gesetzlich vorgeschrieben oder sonstwie machtpolitisch vorgegeben worden sind, so daß Zusammenhänge z.B. zwischen sexologischen Institutionen und genitalistischen Gesetzen und Richtlinien deutlicher werden, wie dem deutlichen EInfluss des als genitalistisch und anti-emanzipatorisch, viele würden auch sagen, lobbyistisch, arbeitenden Bund für deutsche Sexualforschung in Hamburg Eppendorf sowie der Charité, deren Mitarbeitende deutlichen Einfluss auf Gesetze zur Änderung des Personenstands oder des Vornamens hatten wie auch auf Richtlinien und Vorschriften zur Beanspruchung von bzw. Pflicht zu u.a. genitalverändernden Maßnahmen und der offiziellen und medialen Definition von Geschlecht allgemein.


Genitalismus als ideologisches Penis = Mann, Vagina = Frau Schema, dem in der Regel alsbald gewaltsame Maßnahmen wie Verurteilungen, Ausschlüsse und Rechtfertigungszwänge folgen, wenn man dieses nicht anerkennt, soll als solches deutlich gemacht werden, gerade auch, wenn es in Anführungsstrichen nur um Babies, Tiere oder Körperschattierungen geht,dessen Folgen und Unrichtigkeit demonstriert werden und ein emanzipatorisches, selbstbewusstes und von genitalistischen, reproduktiven und sonstwie langweiligen und einseitigen Welt- und Gesellschaftsbildern unbeeindrucktes Handeln und
Denken, besonders auch ein Ein- und Zurückfordern, entgegengesetzt werden.

Schließlich geht es um unsere Gegenwart, unsere Geschichten und Ansprüche, nicht um die von Hollywood, der Radikalfeministinnen oder der bürgerlichen Mitte, die uns von jeher ausgeschlossen haben.

Kommentare
18.04.2017 / 11:20 hikE, Radio Unerhört Marburg (RUM)
in Frühschicht 18.4.17
gesendet. Danke!
 
03.08.2017 / 18:05 Monika, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
bermuda.funk
lief am 3.8. in sonar. Danke!