Flüchtlingshelfer*Innen unter Druck: EU verschärft Bedingungen für Seenotrettung im Mittelmeer

ID 84126
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Spätestens seit 2014 sterben jährlich tausende Flüchtende bei der Überquerung des Mittelmeers. Am Anfang war das Entsetzen über die unmenschliche Flüchtlingspolitik der EU groß. Heute aber wird alles dafür getan die Bedingungen der Flucht zu verschärfen und damit den Schutzsuchenden lebensgefährliche Steine in den Weg zu streuen.
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07:30 min, 14 MB, mp3
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Upload vom 19.07.2017 / 12:54

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Patrick Rank
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
Produktionsdatum: 19.07.2017
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
 
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07:32 min, 14 MB, mp3
mp3, 255 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
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Skript
Anmod1
Was sich seit den vergangenen drei Jahren in der europäischen Asyl- und Migrationspolitik getan hat, ist nicht aus Notwendigkeiten geschehen, sondern aus einer inhumanen Überzeugung heraus. Was hierzulande Politiker von CSU und CDU über SPD und Grüne bis hin zu den Linken an Abschreckung und Abschottung gegenüber Flüchtenden gesagt und in Gesetzen beschlossen haben, haben sie aus dem Gefühl getan die deutsche Bevölkerung möchte Menschen aus lebensgefährlichen Situationen nicht zu viel Hilfe zukommen zu lassen. Das würde uns in Europa überfordern. Das ist alles populistischer Blödsinn. Wie das Zentrum für politische Schönheit schon 2015 feststellte sind die Ertrunkenen im Mittelmeer die Mauertoten unserer Zeit. Wir sind dafür Verantwortlich, weil wir zum einen unfaire Wirtschafts- und Umweltbeziehungen zu den Herkunftsländern pflegen und andererseits den Zugang dieser Menschen zu uns mörderisch unterbinden. Das Massengrab Mittelmeer ist keine Metapher mehr, es ist Wirklichkeit – nach offiziellen Zahlen sterben rund 4000 Menschen jährlich darin – und das Schlimme: die europäischen Staatenlenker tun alles, damit es so bleibt oder sogar schlimmer wird. Nun sind nämlich schon die zivilen Seenotretter im Fadenkreuz der Politiker. Ihnen wird unterstellt, dass sie unter dem Deckmantel der humanitären Hilfe Schlepper sind. Wenn Humanität kriminalisiert wird, wo stehen wir dann?
Mein Kollege Patrick Rank erbost sich über die politischen und gesellschaftlichen Entwicklung in der Flüchtlingshilfe der letzten Jahre und hat deshalb Philipp Frisch über die zivile Seenotrettung und die politische und humanitäre Lage rund um das Mittelmeer gesprochen. Er ist Experte für humanitäre Fragen im Berliner Büro von Ärzte ohne Grenzen.


Anmod2

Wir waren mit Philipp Frisch von Ärzte ohne Grenzen im Gespräch mit dem Thema „zivilen Seenotrettung unter Druck der EU“ und sprachen über die Veränderung des europäischen Gesellschaftsklimas bei der Hilfe für Flüchtende. Wir setzten das Gespräch nun mit ihm fort:

Kommentare
19.07.2017 / 14:45 Caspar,
Beitragswiederholung
Für den Kaffesatz am 21.07.
 
22.07.2017 / 15:34 Klaus, Freie RadioCooperative Husum, Westküste
gesendet am 21.7. im FRC-Infomagazin
Danke
 
14.08.2018 / 18:46 hikE, Radio Unerhört Marburg (RUM)
in der Frühschicht 14.8.2018
beide Teile gesendet. Danke!