Krieg beginnt hier, Widerstand auch: Über das Gefechtsübungszentrum in der Altmark

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Das Gefechtsübungszentrum in der Altmark, Sachsen-Anhalt, ist eine der modernsten Anlagen Europas. Hier werden nicht nur alle Bundeswehrsoldaten für Auslandseinsätze und für Aufstandsbekämpfung trainiert, sondern auch andere NATO-Staaten mieten von der Eigentümerin des Geländes, Rheinmetall, den Truppenübungsplatz.
Krieg beginnt hier: Das "War starts here"-Camp fand 2017 zum sechsten Mal in der Altmark statt. Die Aktivisten wollen aufzeigen, wo die kriegerischen Verhältnisse unserer Gesellschaft lokal beginnen und wie sie sich global auswirken.
In einem 26-minütigem Interview erläutert jemand von der Camp-Orga die Hintergründe zum Gefechtsübungszentrum Altmark.
Audio
26:16 min, 36 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 10.08.2017 / 21:34

Dateizugriffe: 77

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info, Andere
Serie: Resonanz Con(tra)sens
Entstehung

AutorInnen: Resonanz Con(tra)sens
Radio: WW-TÜ, Tübingen im www
Produktionsdatum: 10.08.2017
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Ein 12x30km großes Waldgebiet in der Altmark, Sachsen-Anhalt: der größte unbewohnte Landstrich Deutschlands. Unbewohnt, und wortwörtlich umkämpft. Das Gelände gehört Rheinmetall, und die vermieten es an NATO-Mitglieder als Truppenübungsplatz. Bereits 1935 haben die Nationalsozialisten das Gelände als Heeresversuchsanstalt und für militärische Experimente eingerichtet. Nach dem Krieg, und nachdem die Rote Armee abgezogen ist, entstand die Hoffnung auf die Beendigung militärischer Nutzung und auf die Wiedererlangung des schönen eiszeitlichen Waldgebiets. Stattdessen wurde dort das Gefechtsübungszentrum der Bundeswehr errichtet, eine der modernsten und teuersten Anlagen Europas, in der alle Bundeswehrsoldaten für Auslandseinsätze trainiert werden. Dafür wurde auch die künstliche Stadt Schnöggersburg aufgebaut, die sich eignet, um Aufstände und deren Bekämpfung - ein zentrales Übungsfeld des modernen Militärs - zu simulieren.

Krieg beginnt hier: mit deutschen Trainingslagern, Waffen, deutschen Firmen und Interessen. Das "War starts here"-Camp fand 2017 zum sechsten Mal in der Altmark statt. Die Aktivisten wollen aufzeigen, wo die kriegerischen Verhältnisse unserer Gesellschaft lokal beginnen und wie sie sich global auswirken. Mit Workshops, Aktionen und scharfen Analysen entwickeln sie klare antimilitaristische und antirassistische Perspektiven und treten dem staatlich organisierten Töten entgegen.

Resonanz Con(tra)sens war dabei. In einem 26-minütigem Interview erläutert jemand von der Camp-Orga die Hintergründe zum Gefechtsübungszentrum Altmark.


Auf der Homepage http://www.war-starts-here.camp finden sich etliche Texte zu Sozialer Bewegung, Migration, Fluchtursachen, Militarisierung und zu aktuellen Debatten wie z.B. über Sinn und Potenz von Gewalt oder Rechtspopulismus innerhalb der Friedensbewegung.

Die Tübinger Informationsstelle Militarisierung e.V. publiziert sehr regelmäßig über aktuelle friedenspolitische Entwicklungen. Auf ihrer Homepage http://www.imi-online.de stellen sie zahlreiche Analysen bereit. Der im Interview angesprochene IMI-Kongreß findet vom 17. -19. November in Tübingen statt.