Am Wochenende besuchten tausende Menschen die Frankfurter Buchmesse. Die Berichterstattung dominieren diesmal aber nicht die Erfolgsberichte der Buchmesse, wie etwa der Besucherzuwachs und die bedeutenden Vorträge und Bücher, die dort vorgestellt wurden. Vielmehr wird die Einladung von rechten Verlagen, wie etwa dem Antaios Verlag aus Sachsen-Anhalt diskutiert. Der Verlag war erstmals seit zehn Jahren wieder auf der Buchmesse vertreten. Der Verleger und rechte Politaktivist Götz Kubitschek gibt im Antaios Schriften von Anhängern der "Neuen Rechten" heraus. Dazu zählen etwa auch die Bücher des Rechtspopulisten Akif Pirincci, oder auch der umstrittene Bestseller "Finis Germania" von Rolf Peter Sieferle. Am Samstag waren an dem Stand des Antaios Verlags auf der Buchmesse neben Akif Pirincci und neben dem AfD-Chef von Thüringen, Björn Höcke, auch zahlreiche Mitglieder der Identitären Bewegung zu Gast. Das zeigt das politische Spektrum, dass der Antaios Verlag umfasst. Als gerade ein umstrittenes Buch am Stand vorgestellt wurde, protestierten einige Besucher vor dem Stand dagegen. Es kam zu einem Tumult zwischen Demonstrierenden und den Mitgliedern der Identitären Bewegung. Die neurechten Identitären sollen gegenüber den Demonstrierenden aggressiv und handgreiflich gewesen sein. Am Ende erhielten die Demonstrierenden Hausverbot auf der Buchmesse. Beim Antaios Verlag wurde sich für den Tumult und die abgebrochene Veranstaltung entschuldigt. Ob das der richtige Umgang mit rechten Provokationen und Verlagen ist, darüber wird gerade viel diskutiert. Über die Werte des Verlags war sich die Leitung der Buchmesse zumindest bereits vorab bewusst. Sie hatte sogar dazu aufgerufen, gegen den Verlag zu demonstrieren. Um die Frage zu diskutieren, ob so ein Verlag wie der Antaios Verlag auf der Buchmesse vertreten sein sollte, müssen wir uns auch den Verlag selbst genauer anschauen. Dazu haben wir mit David Begrich von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus des Miteinander e.V. aus Sachsen-Anhalt gesprochen.