Katholik*innen und Neonazis: Ustaša-Treffen Bleiburg/Pliberk in Kärnten/Koroška

ID 89002
 
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Am 12. Mai fand wieder die Ustaša-Gedenkveranstaltung in Bleiburg/Pliberk Kärnten/Koroška statt. Laut dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) ist es das größte Neonazitreffen Europas. Auch dieses Jahr waren wieder 10.000 Ustaša Anhänger*innen angereist. Veranstalter ist der Verein "Bleiburger Ehrenzug". Offiziell hat das Treffen den Status einer religiösen Feier, weil eine Messe abgehalten wird in Gedenken an die im Mai 1945 angeblich dort ermordeten Truppen des faschistischen Unabhängigen Staates Kroatiens (ein von 1941-45 bestehender NS-Vasallenstaat). Danijel Majic, Redakteur bei der Frankfurter Rundschau war vor Ort. Marlies hat ihn für VON UNTEN zum Interview gebeten und bei der zuständigen Diözese Gurk/Klagenfurt nachgefragt. Mehr Infos zum Ustaša-Treffen findet ihr unter http://www.no-ustasa.at/.

Ob die Diozöse Gurk/Klagenfurt nächstes Jahr dem Verein "Bleiburger Ehrenzug" wieder die Genehmigung für die Abhaltung einer Messe erteilt, wurde - trotz Verstoß gegen die Auflagen - noch nicht entschieden. Bis zur Bischofskonferenz Mitte Juni solle es eine Entscheidung geben, sagt Jakob Ibounig, Ordinariatskanzler der Diözese Gurk/Klagenfurt zu VON UNTEN.
Audio
07:28 min, 7037 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 16.05.2018 / 18:11

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Religion
Serie: von unten
Entstehung

AutorInnen: Marlies
Radio: RadioHelsinki, Graz im www
Produktionsdatum: 16.05.2018
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Jedes Jahr im Mai treffen sich mehrere tausende Menschen am Loibacher Feld/ Libuško polje in Bleiburg/Pliberk in Kärnten/ Koroška zum sogenannten Ustaša-Gedenktreffen. Offiziell gilt es als Gedenken an die kroatischen Opfer der Nachkriegssäuberungen in Jugoslawien, das seit 1951 vom Verein „Bleiburger Ehrenzug“ inklusive Gedenkmesse veranstaltet wird. Dahinter steht jedoch die Verehrung des Unabhängigen Staates Kroatien, des zwischen 1941 und 1945 bestehenden Nazi-Vasallenstaates unter Führung des NS-Kollaborateurs und Ustaša-Führers Ante Pavelic. Die Gesinnung der Teilnehmenden wird durch das offene Tragen von Nazi- und Ustaša-Symbolen deutlich. Das Ustaša-Treffen wird mittlerweile, etwa auch vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, als größtes faschistisches Treffen Europas eingestuft.