Diagnose: Kapitalismus. Therapie: Pause

ID 11012
 
Eigentlich ist rot ihre Erkennungsfarbe. In rote Kapuzenpullis gehüllt und angetan mit weißen Theater-Masken - so kennt man die alternative Aktionskünstler-Gruppe "Die Überflüssigen". Rot gekleidet, weiß maskiert, mit der Aufschrift "Die Überflüssigen" auf dem Rücken - in dieser Aufmachung präsentierten sich die Aktionskünstler auch bei ihrer Berliner September-Pressekonferenz zur Vorstellung ihrer neuen Broschüre. Doch ging es diesmal um die Farbe "blau". Besser gesagt: Um's Blaumachen.

"Diagnose Kapitalismus - Therapie Pause" - so heißt die knapp 70seitige Blaumacher-Broschüre, die "Die Überflüssigen" der Öffentlichkeit unterbreiten. Die Broschüre ist auch im Internet abrufbar unter www.krank-feiern.org.

Ihren Namen haben "Die Überflüssigen" gewählt, um auf den alltäglichen kapitalistischen Wahnsinn aufmerksam zu machen. Auf der einen Seite eine kleiner werdende Gruppe sog. "Arbeitsplatzbesitzer". Arbeitsplatzbesitzer, die oft bis zum Umfallen schuften und ihre Gesundheit dem Stresswahn opfern. Auf der anderen Seite immer mehr Menschen, die aus den Verwertungszyklen herausfallen. Menschen, die "arbeitslos" werden und damit nach kapitalistischen Kriterien "überflüssig" sind. Deshalb - so meint die Aktionsgruppe-Künstler "Die Überflüssigen" - sollen Krankheiten gezielt eingesetzt werden. Samt entsprechender Tricks und Schummeleien als Akte sozialer Notwehr.
Audio
05:54 min, 5537 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 23.12.2005 / 00:26

Dateizugriffe:

Entstehung

AutorInnen: Klaus Blödow / Peter Bußfeld / Katharina Pötter
Radio: BL-Münster, Münster im www
Produktionsdatum: 08.12.2005
keine Linzenz
Skript
Zwischentexte: Gebauter Beitrag "Die Überflüssigen"

Nach: BotsDoktorArbeit
Vor: Neue Broschüre

Eigentlich ist rot ihre Erkennungsfarbe. In rote Kapuzenpullis gehüllt und angetan mit weißen Theater-Masken - so kennt man die alternative Aktionskünstler-Gruppe "Die Überflüssigen". Rot gekleidet, weiß maskiert, mit der Aufschrift "Die Überflüssigen" auf dem Rücken - in dieser Aufmachung präsentierten sich die Aktionskünstler auch bei ihrer Berliner September-Pressekonferenz zur Vorstellung ihrer neuen Broschüre. Doch ging es diesmal um die Farbe "blau". Besser gesagt: Um's Blaumachen.

"Diagnose Kapitalismus - Therapie Pause" - so heißt die knapp 70seitige Blaumacher-Broschüre, die "Die Überflüssigen" der Öffentlichkeit unterbreiten. Die Broschüre ist auch im Internet abrufbar unter www.krank-feiern.org. Noch einmal: www.krank-feiern.org.

Ihren Namen haben "Die Überflüssigen" gewählt, um auf den alltäglichen kapitalistischen Wahnsinn aufmerksam zu machen. Auf der einen Seite eine kleiner werdende Gruppe sog. "Arbeitsplatzbesitzer". Arbeitsplatzbesitzer, die oft bis zum Umfallen schuften und ihre Gesundheit dem Stresswahn opfern. Auf der anderen Seite immer mehr Menschen, die aus den Verwertungszyklen herausfallen. Menschen, die "arbeitslos?" werden und damit nach kapitalistischen Kriterien "überflüssig" sind. Deshalb - so meint die Aktionsgruppe-Künstler "Die Überflüssigen" - sollen Krankheiten gezielt eingesetzt werden. Samt entsprechender Tricks und Schummeleien als Akte sozialer Notwehr.

Vor: Repressionspraxis

Die 1980 erschienene Vorgängerbroschüre "Lieber Krankfeiern als gesund schuften" sorgte vor 25 Jahren für Schlagzeilen. Dafür war vor allem auch die Justiz verantwortlich. Insgesamt gab es in Zusammenhang mit der 1980er Blaumacher-Broschüre über 80 Hausdurchsuchungen und über 100 Ermittlungsverfahren. Begründet wurde die Repressionspraxis mit einem sog. "Aufruf zur Begehung von Straftaten". Dies, weil die Broschüre schließlich Tipps gibt, wie man eine Krankheit simuliert, um sich ein Attest zu besorgen.

Vor: Dr. Fabricius

Ohne Maske wandte sich der Berliner Mediziner Dr. Wolfgang Fabricius an die Öffentlichkeit. Dr. Fabricius unterstützt "Die Überflüssigen" bei ihrer Blaumacher-Initiative und rät:

Kommentare
23.12.2005 / 16:29 michi,
gesendet
im zip vom 23.12.05