Die Bahn wird verschenkt!

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Die Bahn wird verschenkt!
Ein drastischer Titel, aber bittere politische Wahrheit. Die Bahn ist nach verschiedenen Rechnungen über 100 Mrd. € wert und der Staat will mit dem Börsengang ca 10 Mrd. € erziehlen. Etwa soviel wie die Neubaustrecke München-Nürnberg gekostet hat. Der Rest wird dazu geschenkt.
Warum? Die potenziellen Investoren wollen jedes Jahr mind. 8% Rendite. Und die ist nur zu erziehlen, wenn die Bahn billig gekauft, und dann teuer Stück für Stück wieder verkauft wird.
Ein Irrsin. Und das, obwohl es Alternativen gibt. Eine liegt direkt vor unserer Haustür, in der Schweiz. Wolfgang Hesse, Professor für Informatik und in vielen Bahnfreundlichen Initiativen aktiv, stellt in seinem Vortrag diese Alternative der Schweiz vor.
Audio
01:00:00 h, 27 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 16.10.2006 / 00:00

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Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Arbeitswelt, Umwelt, Politik/Info
Serie: Börsen-Bahn
Entstehung

AutorInnen: wolli
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 16.10.2006
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Börsenbahn für Investoren oder Bürgerbahn für alle?
Die Deutsche und die Schweizer Bahn im Vergleich

Ein Vortrag von Wolfgang Hesse, Universität Marburg

Zum Jahreswechsel 2004/5 wurde in der Schweiz die erste Etappe des Bahnkonzepts "Bahn 2000" verwirklicht, das für alle Schweizer Bürger eine in der Welt einmalige, flächendeckende Bahn-Mobilität bietet. In Deutschland ist man dagegen seit einiger Zeit fast ausschließlich mit dem geplanten Börsengang der Bahn beschäftigt, während die Fahrpreise weiter erhöht, Fernverkehrs­verbindungen reduziert, Regionalisie­rungs­mittel gekürzt, Fahrpläne ausgedünnt und dringend notwendige Investi­tionen gestrichen werden. .

Dies bietet Anlass zu einem Vergleich der Entwicklung der Bahn­netze und der Angebotskonzepte in Deutschland und der Schweiz. Während die Entwick­lung in beiden Ländern bis ca. 1960 ähnlich verlief, hat man seitdem unterschiedliche Stra­tegien verfolgt: Hier Konzentration auf Hochgeschwindigkeitsverkehr bei gleich­zeitigem Rückzug aus der Fläche mit zahlreichen Streckenstilllegungen, dort Ver­zicht auf Höchstgeschwindigkeiten, dafür aber Ausbau eines räumlich und zeitlich eng geknüpften Netzes mit optimalen Anschlussbedingungen für die Bahnkunden. Eine Konsequenz: In der Schweiz wird heute doppelt so viel Bahn gefahren wie in Deutschland.

Im Vortrag sollen diese Ent­wicklungen mit ihren Ursachen und Konsequenzen miteinander verglichen werden. Zur Diskussion stehen die künftigen Perspektiven für die Zukunft der Bahnen – speziell vor dem Hintergrund der kommenden politischen Entscheidungen und dem drohenden Ausverkauf der Deutschen Bahn.

Kommentare
16.10.2006 / 15:39 wolli, Radio Unerhört Marburg (RUM)
gesendet
am mo.,16.10.06 16:00