Zum Gedenken an die am 7. Oktober 2006 in Moskau ermordete Journalistin und Putin-Kritikerin Anna Politkovskaja fanden am Dienstag, 20. März, dem „Jahrestag der politischen Lüge“, weltweit Lesungen von Texten Anna Politkovskajas statt.


Mehr als 50 Institutionen und Privatpersonen in über zehn Ländern sind dem Aufruf der Peter-Weiss-Stiftung für Kunst und Politik in Berlin gefolgt Die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek Politkovskajas Text Machkety. Ein Konzentrationslager mit kommerziellem Einschlag; die Aufnahme wird am 20. März um 19:30 Uhr im Deutschlandradio gelesen.


Auch im Stadtteater haben an diesem Tag Mitglieder des Schauspielensembles aus: "Tschetschenien. Die Wahrheit über den Krieg", Machkety. Ein Konzentrationslager mit kommerziellem Einschlag und anderen Texten von Anna Politkovskaja gelesen.
Ihre Texte und Reportagen beschreiben die Katastrophe des 2. Tschetschenienkrieges, Folterungen,den Zynismus der Bürokraten und das Leid der Zivilbevölkerung. Zudem zeichnen sie ein beklemmendes Bild vom Klima der staatlich geschürten Angst und Repression in Russland.


Die Schauspieler haben auch die Interviews mit russischen und deutschen Politiker z. B. Putin und Schröder zitiert, die für undemokratische Verhältnisse in Russland direkt und undirekt veratwortlich sind, die BZ-Journalistin ... hat über die Gefahren der journalistischen Beruf in arabischen und afrikanischen Länden erzählt.
Darüber könnte man auch nachdenken,in dem man schweigend die Treppen von Winterer-Foyer, wo die Inszenierung stattgefunden hat, steigte. Auf den Treppen kann man die Namen von hunderten Journalisten lesen, die im Jahre 2006 in verschiedenen länder ermordet wurden.
Die tiefe Recherche,künstlerische Leistung von Schauspieler-Ensemble, interessante Dramaturgie des Abends und seine politische Schärfe haben die Veranstaltung am 20 März zum „Jahrestag der politischen Lüge“ zum etwas anderen und beeindruckenden Theatererlebnis gemacht.