Polizeipsychologe kritisiert poliz. Vorgehen

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Harsche Kritik erntet die derzeit allseits bemitleidete und gelobte Polizei ausgerechnet aus eigenen Reihen. Nach den verärgerten Aussagen eines Bereitschaftspolizisten über das Verheizen seiner Kollegen ließ nun der Münchner Polizeipsychologe Georg Sieber ebenfalls unerwartet Deutliches vom Stapel.

In seinem Interview mit dem Deutschlandfunk erklärte Sieber, eine Eskalation habe bereits lange vor den konkreten Auseinandersetzungen in Rostock bestanden und bezieht sich dabei einerseits auf das martialische und eben nicht deeskalierende Auftreten der Einheiten vorort, andererseits aber auch auf die weitreichenden und tiefgreifenden Repressionen im Vorfeld.

Der Mitentwickler der Münchner Linie in den 60er/70er Jahren, die psychologischen Mitteln grundsätzlichen Vorrang vor Zwangsmitteln einräumt, erklärte weiter, in Rostock sei vieles passiert, was man unter Polizeibeamten als unverhältnismäßige Reaktion bezeichnen würde. An die Landes- und Polizeiführung gerichtet spricht er von Landesherrenattitüden und Doppelmoral, wenn nun von den Demonstranten gesprochen werde, die die Situation eskaliert hätten. Auch zieht Sieber in Erwägung, dass die Eskalation der Proteste politisch gewollt sein könnte.

Abschrift und Mitschnitt des Telefoninterviews befinden sich unter

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/k...

für jedermensch zugänglich.
Audio
09:05 min, 2128 kB, mp3
mp3, 32 kbit/s, Mono (22050 kHz)
Upload vom 06.06.2007 / 21:50

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: G8 - Radioforum - Raise-your-voice
Entstehung

AutorInnen: Deutschlandradio Eckhard Roelcke
Radio: WW-TÜ, Tübingen im www
Produktionsdatum: 04.06.2007
keine Linzenz
Skript
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