Vogel der Woche (91): Die Schnurzpiepe

ID 23446
 
AnhörenDownload
Die Schnurzpiepe. Vogel des totalen Egalseins. Pöh.

Die letzten 12 Sekunden können geschnitten werden, haben nur "lokalen" Bezug!
Audio
03:00 min, 2811 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 27.07.2008 / 19:56

Dateizugriffe: 614

Klassifizierung

Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: Vogel der Woche
Entstehung

AutorInnen: hikE
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 27.07.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die Schnurzpiepe (Sturus egalis)

[Tiergeräusche]

Der Schnurzpiepe ist alles egal, was ihr nicht wurscht ist; ernähren tut sich von Beleidigung und Leberwurst.

Der am häufigsten gehörte Ton bei der Schnurzpiepe ist "Pöh!"; dieser Ruf fungiert als eine Art Anwesenheitssignal. Dem Vogel ist es zwar sowas von egal, aber er möchte trotzdem wahrgenommen werden; einfach nur, damit jeder mögliche Beobachter auch wirklich zuverlässig begreift, dass er Luft ist für die Schnurzpiepe.

[Tiergeräusche]

Interessanterweise bemerkt der Vogel nicht mal, dass er am liebsten im Schwarm vorkommt; Artgenossen werden aus Prinzip vollkommen ignoriert, oder wie ein begnadeter Schnurzpiepen-Beobachter mal formulierte:
"Der werbende Piephahn wird von der Piephenne beiseitevisualisiert, während er seine Balzerei vollkommen ausblendet".

Folgerichtig tengiert die Kopula die beiden daran beteiligten Schnurzpiepen denn auch nicht einmal peripher, und auch Nestbau und Eierlegerei sowie Brut "haben mit mir gar nichts zu tun" und "ich gehör nicht dazu".

[Tiergeräusche]

Der Gesichtsausdruck des einzelnen Vogels bei versehentlicher Artgenossen-Begegnung reicht von einem desinteressiert-beleidigten Blick bis zu einem angewiderten "ich guck woanders hin, damit ich nicht durch dich durchgucken muss".

Schnurzpiepen-Pärchen sind wie Unzertrennliche: sie sitzen grundsätzlich eng aneinandergekuschelt auf einem Ast. Der einzige Unterschied zu den Unzertrennlichen besteht darin, dass sie beharrlich in entgegengesetzte Richtungen schauen. Geschnäbelt wird bei den Schnurzpiepen - wenn überhaupt - dann ausschliesslich mit dem eigenen Schnabel

[Tiergeräusche]

(Letzte 12 Sekunden: können ausgeblendet werden!)

Derzeit gibt es in Doctottes Blog eine Schnurzpiepen-Invasion von beachtlichen Ausmaßen zu vernehmen.

[Tiergeräusche]

Kommentare
01.08.2008 / 21:45 Kai, Radiowerkstatt Raspel - Verein für Medien und Bild
gesendet am 1. August 2008 im Magazin "Wellensalat" auf Radio Bonn/Rhein -Sieg
Wir haben's lokal angepasst: Die Bonner Ornithologin Dr. Erika Bökelmann hat das Tierchen im Bonner Ennertwald ausfindig gemacht ... pöh!
 
27.05.2009 / 19:34 katharina, Dissent Medienwerkstatt
gesendet
bei Hinter den Spiegeln am 18. Mai 2009 (Alle Vögel sind schon da oder so ähnlich) -- danke!