Ausbeutung zwingt somalische Fischer zur Piraterie

ID 25372
 
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Internationale Fischereibetriebe haben die Gewässer vor der somalischen Küste bis aufs Äußerste ausgebeutet und somit die Existenzgrundlage der somalischen Kleinfischer zerstört. Für einige ist der letzte Ausweg aus ihrer Not - Piraterie.
Anstatt mit humanitären Mitteln zu helfen setzt die Internationale Staatengemeinschaft auf die "Militärische Keule".
Audio
15:17 min, 17 MB, mp3
mp3, 160 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 10.12.2008 / 12:20

Dateizugriffe: 198

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Entstehung

AutorInnen: Matthias Kühn
Kontakt: mk(at)lora924.de
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 10.12.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Am Montag haben die EU-Außenminister in Brüssel dem Operationsplan für den militärischen Einsatz von Fregatten und Aufklärungsflugzeugen zugestimmt, die Handelsschiffe gegen die zunehmende Piraterie vor der Küste Somalias verteidigen sollen.
Auch gut eintausend deutsche Soldaten sollen mit Schiffen der Bundeswehr an der EU-Mission teilnehmen, sofern der Bundestag dies am 19. Dezember durch Abstimmung bewilligt.
Man sieht also, die internationale Staatengemeinschaft reagiert
ausschließlich mit militärischen Mitteln auf die Bedrohung ihrer
Handelswege und Wirtschaftsinteressen.
Dass aber viele Piraten ehemalige Fischer sind, die aus sozialer Not in
die Kriminalität gezwungen wurden, interessiert NATO und EU wohl kaum.
Dennoch sind große internationale Fischereibetriebe an der totalen Überfischung dieser Region schuld, was vielen somalischen Fischern ihre Existenzgrundlage raubt.
Denn in den engmaschigen Schleppnetzen der großen Fischkutter aus Asien und Europa verfängt sich automatisch auch die Brut, die zur Fortpflanzung der Fischarten im Meer belassen werden sollte.
Anlässlich dieser Problematik fand in der vergangenen Woche in Guinea eine Konferenz zur "Zukunft der afrikanischen Kleinfischer" statt. Dort sollten
lokale Kleinfischerinitiativen und Genossenschaften miteinander vernetzt werden, mit dem Ziel die Lage der hungernden Kleinfischer zu verbessern.
LORA München sprach darüber mit Dr. Wolfgang Heinrich. Er ist Arikaexperte in der Abteilung "Entwicklungspolitischer Dialog", beim Evangelischen Entwicklungsdienst (EED)
Zunächst wird er uns über die Folgen von industrieller Überfischung vor der Küste Somalias informieren.
Im Weiteren geht es um die Schwierigkeiten der Soldaten bei ihrem Einsatz vor der Küste des völlig zu Grunde gerichteten Staates Somalia.

Kommentare
10.12.2008 / 16:26 RDL, Radio Dreyeckland, Freiburg
gesendet
Infomagazin vom 11. Dezember - Danke!
 
11.12.2008 / 02:39 Ralf - CORAX, Radio Corax, Halle
wird am Do-Mittag bei CORAX gesendet
Danke - interessantes Dingens...
 
11.12.2008 / 13:49 Max,
gekürzt übernommen Zip-FM 11.12.2008
danke!