Hintergründe des Massakers in Peru

ID 28480
 
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Die peruanische Regierung, die im Zuge des ökonomischen Aufstiegs über Leichen geht, beugt sich in kleinen Schritten dem öffentlichen Druck angesichts des brutalen und absolut unverhältnissmäßigen Vorgehens des peruanischen Militärs gegen indigene Demonstranten.
Audio
11:06 min, 10 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 11.06.2009 / 18:45

Dateizugriffe: 823

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Wirtschaft/Soziales, Umwelt, Politik/Info
Serie: Magazin Lora München
Entstehung

AutorInnen: Matthias Kühn
Kontakt: mk(at)lora924.de
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 11.06.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Peru hat nach Brasilien den zweitgrößten Anteil am Amazonasregenwald, der etwa die Hälfte des peruanischen Territoriums ausmacht...noch. Von den 70 Mio. Hektar Regenwald sind heute bereits 14 Mio. gerodet und der Primärregenwald für immer zerstört. Gründe sind neben der Holzgewinnung auch die Exploration der Erdöl- und Erdgasvorkommen in diesen Gebieten. Dass dabei der natürliche Lebensraum zahlreicher indigener Völker zerstört wird, ist ein für die peruanische Regierung ein hinnehmbarer Kollateralschaden. Schade...denn eigentlich ist Peru eines der (nur) 20 Staaten dieser Welt, die 1991 das sog. „ILO-Abkommen169“ zur Garantie grundlegender Rechte Indigener Völker unterzeichnet haben. Demnach müssen betroffene Völker konsultiert werden, bevor Gesetze verabschiedet werden, die den Eingriff in deren Lebensraum betreffen. Müssten...
Da ist es nicht zu verurteilen, dass die von Vertreibung bedrohten Menschen bei einer derartigen Ignoranz staalicher Seits - dem die Einhaltung des Freihandelsabkommens mit den USA wichtiger als das eigene Volk ist - irgendwann auf die Barrikaden gehen; wichtige Durchgangsstraßen für die Ausbeutung der Ressourcen blockieren und eben auch - von Übermut und Verzweiflung getrieben - eine Ölstation der staatlichen Petroperú in der Amazonasprovinz Bagua besetzen und 38 Polizisten festsetzen.
Die Antwort von Präsident Alan Garcia am vergangenen Wochenende war das größte Massaker an der peruanischen Bevölkerung seit der Bekämpfung der Guerilleros des „Leuchtenden Pfad“.
Man vermutet 200 Verletze und 30-50 Tote Indianer.
Wir sprachen darüber mit Yvonne Bangert, Referentin für Indigene Völker von der Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen.
Zunächst erläutert sie uns die Hintergründe der seit zwei Monaten andauernden Protestaktionen.

BEITRAG

Sie hörten ein Gespräch mit Yvonne Bangert von der Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen über ausländische Konzerne, die sich an der Ausbeutung von Bodenschätzen im Lebensraum von Indigenen im peruanischen Tiefland eine goldene - oder eher eine blutrote - Nase verdienen.
Eine einstündige Sendung zum brutalen und absolut unverhältnismäßigen Vorgehen von Polizei und Militär gegen durchaus berechtigte Proteste indigener Gruppierungen in Peru, sowie zu deren Hintergründen gibt es am kommenden Montag zwischen 20 und 21 Uhr in LORA International - hier auf der 92,4.

Kommentare
12.06.2009 / 12:36 Conny,
gesendet bei nowosti
mit Hinweiß aus eure Website und Livestream zur Sendung am Montag
 
12.06.2009 / 13:11 wera,
gesendet
... im zip-fm vom 12.6.09